Fischer-Friesenhausen

Fischer-Friesenhausen

Friedrich Fischer-Friesenhausen (* 16. November 1886 in Detmold; † 31. März 1960 in Soltau) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Bildhauers verdiente seinen Lebensunterhalt als Kaufmann und veröffentlichte seine ersten Gedichte vor dem Ersten Weltkrieg, damals noch unter seinem eigentlichen Namen Friedrich Fischer. Im Krieg war er unter anderem als Flieger an der Ostfront im Einsatz. Seine frühen Dichtungen aus jener Zeit verherrlichten den Krieg und waren überaus pathetisch. Nach dem Kriegsende schloss sich Fischer-Friesenhausen dem antisemitischen Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund an und wurde dessen Geschäftsführer in Detmold. In den Jahren 1919/20 betrieb er durch Klebezettel und Artikel in seiner Zeitung Die Fackel üble Agitation gegen die jüdische Bevölkerung der Stadt und wurde in diesem Zusammenhang zu Geldstrafen verurteilt. Finanziell schlecht situiert und im Blick der Behörden verzog er 1921/22 nach Kassel. Seiner völkisch-antisemitischen Gesinnung treu bleibend, veröffentlichte er dort den Judenspiegel. In der Folgezeit entstanden kleinere Romane und Gedichtbände, die auf kein großes Publikum stießen, aber ihm ein Auskommen ermöglichten. Fischer-Friesenhausen trat nach der „Machtergreifung“ der NSDAP bei. Später lebte er in Soltau und verfasste noch einige Gedichtbände und zeichnete für den Text des Liedes „Wo die Nordseewellen …“ verantwortlich.

Werke (Auswahl)

  • Sang aus den Bergen (1911)
  • Die neuesten Kriegs-Lieder (1914)
  • Kyrie eleison (1916)
  • Flamme empor! (1916)
  • Im Osten zuckt der neue Tag (1916)
  • Sehnende Seelen (1920)
  • Der Judenspiegel (1921)
  • Nicht mutlos werden, Beharrlichkeit! (1921)
  • Frau Inge (1922)
  • Goldene Worte (1924)
  • Solange mein Blut brennt (1924)
  • Irmingard und Guntram (1925)
  • Sieghaftes Blut (1928)
  • Das Hohelied der Haide (1933)

Literatur

  • Kurt Baumert: Fischer-Friesenhausen. Eines deutschen Dichters und Kämpfers Leben und Werk.Zu s. 50. Geburtstag am 16. Nov. 1936, Leipzig - Soltau 1936.
  • Wolfgang Müller: Moritz Rülf - ein jüdischer Lehrer in schwerer Zeit, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 57 (1988), S. 365-432
  • Jürgen Hartmann: Völkische Bewegung und Nationalsozialismus in Lippe bis 1925. Ein Beitrag zur Entstehung und Frühzeit der NSDAP, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 60 (1991), S. 149-198
  • Dina van Faassen u. Jürgen Hartmann: "... dennoch Menschen von Gott erschaffen" - Die jüdische Minderheit in Lippe von den Anfängen bis zur Vernichtung. Bielefeld 1991

Weblinks


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