Alabama (Bundesstaat)

Alabama (Bundesstaat)
Alabama
(Details) (Details)
Karte der USA, Alabama hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Montgomery
Staatsmotto: Audemus jura nostra defendere
Fläche: 135.765 km²
Einwohner: 4.599.030(2006) (34 E./km²)
Mitglied seit: 14. Dezember 1819
Zeitzone: Central: UTC-6/-5
Höchster Punkt: 734 m (Mount Cheaha)
Durchsch. Höhe: 152 m
Tiefster Punkt: 0 m Golf von Mexiko
Gouverneur: Robert R. Riley (R)
Post / Amt / ISO AL / Ala. / US-AL
Karte von Alabama
Karte von Alabama

Alabama [æləˈbæmə] ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der zu den Südstaaten zählt.

Alabama hat die inoffiziellen Beinamen Cotton State (wegen des großen Baumwollanbaus), Yellowhammer State und Heart of Dixie (Herz des Südens; Montgomery war die erste Hauptstadt des Südens, Dixieland kurz Dixie, während des Amerikanischen Bürgerkrieges).


Die Herkunft des Namen "Alabama" ist umstritten. Eine Vermutung geht auf den Indianerstamm Alabama (Volk) aus der Muskogee-Sprachfamilie zurück. Eine weitere Möglichkeit sind die Schriften von Alexander Beauford Meek, somit würde es bedeuten: "Hier ruhen wir". Doch "Alabama" könnte auch eine Zusammensetzung der Wörter "Alba"(dichtes Gebüsch) und "Amo"(aufsammeln) und würde "Rodung von Gebüsch" bedeuten.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Alabama liegt mit einer Fläche von 135.765 km² an 30. Stelle der Bundesstaaten der USA. Es grenzt im Norden an Tennessee, im Osten an Georgia, im Westen an Mississippi und im Südosten an Florida. Im Nordosten befinden sich die steinigen Appalachen, und zwischen Coosa River und Auburn die Piedmont-Hochebene mit rotem, eisenhaltigem Lehmboden; im Süden und Westen liegt die überwiegend sandige Küstenebene des Golfs von Mexiko. Der Bereich um Montgomery und Selma hat einen besonders fruchtbaren, dunklen Schwemmlandboden. Ein Großteil der Fläche des Staats ist von Wald bedeckt. Im Süden liegt der Golf von Mexiko, in den der Hauptfluss Alabama River mündet. Alabama ist in 67 Landkreise (Countys) unterteilt.

In Alabama liegt ein National Monument: Russell Cave National Monument

Gliederung

Bevölkerung

Alabama,hat 4.599.030 Einwohner (Stand: Census 2006), davon sind 70,4 % Weiße, 26,3 % Schwarze oder Afro-Amerikaner, 2,3 % Hispanics, 1,0 % Asiaten, 0,4 % Indianer.[1]

Religion

Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000[2]:

1.380.121 Southern Baptist Convention, 327.734 United Methodist Church, 150.647 Katholische Kirche

Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte, Konfessionen.

Alters- und Geschlechterstruktur

Die Altersstruktur von Alabama setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 1.115.668 (24,2 %)
  • 18 - 64 Jahre: 2.872.991 (62,5 %)
  • ab 65 Jahre: 610.371 (13,3 %)

Das Medianalter beträgt 37,2 Jahre. 48,5 % der Bevölkerung sind männlich und 51,5 % weiblich.

Abstammung

14,6 % der Einwohner sind amerikanischer Abstammung (Briten, die vor 1776 einwanderten) und stellen damit die größte Gruppe. Es folgen die Gruppen der Irisch- (10,8 %), Englisch- (10,5 %) und Deutschstämmigen (7,9 %). [3]

Einwohnerentwicklung

Folgende Zahlen sind dem Datenbestand des U.S. Census entnommen; auf eine Zählung der Urbewohner des Territoriums, die insbesondere in den Jahren vor dem Vertrag von Cusseta, der eine Umsetzung des Indian Removal Act vorsah, einen beträchtlichen Anteil der Gesamtbevölkerung ausgemacht haben dürfte, hat der Census verzichtet.

Jahr Einwohnerzahl
1800 1250
1810 9046
1820 127.901
1830 309.527
1840 590.756
1850 771.623
1860 964.201
1870 996.992
1880 1.262.505
1890 1.513.401
1900 1.828.697
1910 2.138.093
1920 2.348.174
1930 2.646.248
1940 2.832.961
1950 3.061.743
1960 3.266.740
1970 3.444.165
1980 3.893.888
1990 4.040.587
2000 4.447.100


Bildung

Zu den größten staatlichen Hochschulen gehören die 3 Standorte des University of Alabama System, sowie die Auburn University, die University of North Alabama, die University of South Alabama, die University of West Alabama und die Jacksonville State University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Alabama verzeichnet.

Größte Städte

Geschichte

Vor etwa 8.000 bis 9.000 Jahren kamen die ersten Indianer in das heutige Gebiet Alabamas. Bis die ersten Europäer nach Alabama kamen, lebten im Norden vor allem die Cherokee- und die Chickasaw-Indianer. Im Süden lebten die Choctaw- und die Muskogee-Indianer.

1519 landete der spanische Entdecker Alonso Alvarez de Pineda in der Mobile Bay. 1541 erreichte der Spanier Hernando de Soto von den Appalachen her Alabama. 1699 kamen die Franzosen aus dem Süden und gründeten die erste Kolonie und 1702 die Stadt Fort Louis, die bis zum Jahr 1722 Hauptstadt der französischen Kolonie Louisiana war. Im Jahre 1711 wurde die Stadt Mobile gegründet.

1763 eroberten die Engländer Alabama und 1779 die Spanier den südlichen Teil Alabamas. Im Jahr 1798 bildete Alabama (mit Ausnahme der Küste mit der Stadt Mobile, die noch zum spanischen Florida gehörte) ein Teil des Mississippi-Territoriums. 1813 wurde auch Mobile Teil des Territoriums. Vier Jahre später, im Jahre 1817, trat Mississippi als 20. Bundesstaat in den heutigen Grenzen der Union bei, und das verbliebene Gebiet wurde als Alabama-Territorium organisiert. Am 14. Dezember 1819 wurde Alabama schließlich 22. Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Am 11. Januar 1861 schloss sich Alabama den Konföderierten Staaten von Amerika an und schied aus der Union aus.

Bis zum US-Bürgerkrieg, bei dem Alabama auf der Seite der Südstaaten teilnahm, war die Politik des Staates von den Spannungen zwischen den ärmeren Bauern der Mittelgebirge im Nordosten und den reichen Plantagenbesitzern in der Küstenebene, insbesondere in dem so genannten Black Belt um Selma und Montgomery, mit seinem besonders fruchtbaren schwarzen Böden und guten Transportwegen an den Flüssen, geprägt. Während der Confederacy diente Montgomery einige Jahre als Hauptstadt der Confederate States of America. Nach dem Bürgerkrieg kam die Ära der Reconstruction, die Militärbesetzung des Südens durch den Norden. Die Animositäten gegenüber dem Norden hielten sich bis ins späte 20. Jahrhundert.

Während der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre war Alabama eine Hochburg der Unterstützung für die Politik von Franklin Roosevelt. Die traditionelle Loyalität gegenüber der Demokraten, die aus der Reconstruction-Ära andauerte, mischte sich mit der Armut von breiten Teilen des Landes, um den New Deal besonders populär zu machen. Der Staat profitierte auch sehr von öffentlichen Investitionen, z. B. durch die Tennessee Valley Authority, da sowohl Konstruktion als auch Betrieb der Staudämme am Tennessee River im Norden des Staates Arbeitsplätze schaffte und die Rural Electrification Act (REA) war für einen ländlichen Staat wie Alabama ebenfalls besonders wichtig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fing eine Zeit der Transformation der Politik und Gesellschaft Alabamas an. Hier wurden erbitterte Kämpfe um die Segregation ausgefochten, und der zunehmende Einfluss von Bürgerrechtlern auf die Demokratische Partei einerseits sowie der von christlichem Fundamentalismus auf die Republikanische Partei andererseits führten zwischen 1955 und 1985 zu einem Wandel Alabamas von einer Hochburg der einen Partei zu einer Bastion der anderen. Martin Luther King und Rosa Parks wohnten beide in Montgomery. Der Gouverneur George Wallace war als Integrationsgegner ebenfalls weit über die Grenzen Alabamas bekannt. Wirtschaftlich begann eine Modernisierung, und auch mit der zunehmenden Klimatisierung von Innenräumen begann ein Bevölkerungszuzug aus den Nordstaaten.

Hurrikane

Datum Name Betroffenes Gebiet Windgeschwindigkeit Schaden in $ Opfer
13. September 1975 Hurrikan Eloise 193 km/h 2,1 Mrd. $ 80 Tote
12. September 1979 Hurrikan Fredric Küstenregion 215 km/h 4-8 Mrd. $ 14 Tote
4. Oktober 1995 Hurrikan Opal Küstenregion 240 km/h 5 Mrd. $ 59 Tote
18. Juli 1997 Hurrikan Danny Küstenregion 130 km/h 100 Mio. $ 10 Tote
28. September 1998 Hurrikan Georges Küstenregion 250 km/h 6 Mrd. $ 603 Tote
16. September 2004 Hurrikan Ivan Küstenregion 270 km/h 20 Mrd. $ 124 Tote
29. August 2005 Hurrikan Katrina Küstenregion 280 km/h > 80 Mrd. $ 1834 Tote

Politik

Ursprünglich war Alabama, wie die anderen Südstaaten, eine Bastion der Demokraten. Zwischen 1828 und 1960 konnte nur Ulysses S. Grant 1868 und 1872 als Republikaner in Alabama bei Präsidentschaftswahlen siegen. Die politischen Inhalte der Demokraten in dieser Zeit waren sehr klar auf die Bedürfnisse der vom WASP-Diktus geprägten Agrargesellschaften des Südens zugeschnitten. Erst mit Beginn der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren begannen die Demokraten sich auf Bundesebene zu liberalisieren und die Rassentrennung zu beseitigen. Dies machte sie im Süden nahezu unhaltbar für die bisherige Wählerschaft. Wie in den anderen Staaten dieser Region verloren die Demokraten seit 1964 hier die Wahlen. Nur Jimmy Carter, der als Gouverneur von Georgia ursprünglich auch für die Segregation eingetreten war, konnte als Demokrat 1976 in Alabama noch siegen. Seither dominieren die Republikaner den konservativen Staat mit sehr großem Vorsprung vor den Demokraten. Obwohl Alabama sich in der Struktur seiner Gesellschaft vom Baumwoll- und Plantagenstaat hin zur modernen, von Zukunftsindustrien geprägten Region, gewandelt hat, ist die konservative Dominanz dort erhalten geblieben. Die einzigen Countys, die den Demokraten näherstehen, sind die Gebiete in und um die Stadt Birmingham, die von Stahl- und Minenindustrie geprägt sind, und die zum großen Teil eine Mehrheit von schwarzen Wählern aufweisen (der so genannte Black Belt). Seit der Wahl von 2008 sind beide Senatoren, sowie vier von sieben Repräsentanten Republikaner. Im Electoral College erhält Alabama seit 1972 neun Wahlmänner. 1968 waren es noch zehn.[4]

Gouverneure und Vizegouverneure

Senat


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Birmingham Museum of Art in Birmingham mit einer rund 17.000 Objekte umfassenden Sammlung ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen im Südosten der Vereinigten Staaten. Einzelne Sammlungsabteilungen gehören zu den bedeutendsten ihrer Art in den USA. Weitere Kunstmuseen sind das Huntsville Museum of Art in Huntsville, das 2300 Kunstwerke vor allem von amerikanischen Künstlern zeigt, und das Montgomery Museum of Fine Arts in Montgomery.


Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 29.697 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 44).[5]

Vor allem an der Flussebene des Alabama River wird Ackerbau betrieben, vor allem Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, Tabak, Kartoffeln und Futterpflanzen. Im Bereich der Tierzucht werden überwiegend Rinder und Schweine gehalten.

Alabama besteht zu 50 Prozent aus Kiefer- und Laubwäldern, weshalb es auch eine große Forst- und Holzwirtschaft besitzt. Der industrielle Anteil der Wirtschaft des Staates war im 19. und 20. Jahrhundert vornehmlich auf der Textilindustrie (überwiegend Baumwolle), sowie Zement aufgebaut, und in der Gegend um Birmingham (mit Vororten Bessemer und Irondale), wo Eisenerz verstärkt vorkommt, auch eine Eisen- und Stahlindustrie. Inzwischen spielen Autobau (Daimler-Werk Mercedes-Benz U.S. International in Vance/Tuscaloosa County, Honda-Werk in Lincoln und Hyundai in Montgomery) und Technologie (NASA in Huntsville) eine zunehmende Rolle.

Verkehr

Straßen

Quellen

  1. factfinder.census.gov
  2. [1]
  3. U.S.Census Alabama Selected Social Characteristics
  4. www.270towin.com
  5. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts

Weblinks

32.791666666667-86.8308333333337Koordinaten: 33° N, 87° W


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