- Flagge (Linguistik)
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Eine Adposition ist in der Grammatik eine Wortart, die nicht flektiert werden kann und die alleine noch keine abgeschlossene Sinneinheit bildet. Zusammen mit einem Nomen, dessen Kasus sie bestimmt, bildet sie eine Adpositionalphrase. Bedeutungen, die mithilfe von Adpositionen ausgedrückt werden können, können (u. a.) lokaler, temporaler, kausaler oder modaler Natur sein.
Man unterscheidet drei Arten von Adpositionen:
- Präposition: In der Präpositionalphrase wird das Nomen nachgestellt
- in der Bäckerei
- auf dem Bahnhof
- während der Abfahrt
- ab dem Bahngleis
Die Präposition ist in den Sprachen Europas weit verbreitet.
- Postposition: In der Postpositionalphrase wird das Nomen vorgestellt
- des Kindes wegen
- einem Engel gleich
- dem König zu Füßen
- Zirkumposition: In der Zirkumpositionalphrase wird das Nomen an einer bestimmten Stelle zwischen zwei Bestandteilen eingeschoben
- von Amts wegen
- um Himmels willen
- von diesem Zeitpunkt an
Einige Adpositionen sind aus ursprünglich als normal angesehenen Phrasen entstanden, deren Wortlaut sich im Laufe der Zeit verfestigte (wobei das Nomen in der Regel verblasste), sodass sie als zusammengesetzte Adpositionen angesehen werden können:
- aufgrund des Unwetters
Es gibt auch Wörter, die denselben Wortlaut einer Adposition besitzen, jedoch einer anderen (theoretisch auch flektierbaren) Wortart angehören. Die Bedeutung dieser Wörter können miteinander verwandt sein. So wird das Wort ab nicht nur als Präposition, sondern auch als Prädikativum eingesetzt:
- als Präposition: „ab dieser Linie“
- als Prädikativum: „Der Zweig ist ab“
Adpositionen und Kasus in der Sprachtypologie
In den Sprachen der Welt zeigt sich, dass ein Teil der Sprachen Kasusmarkierungen verwendet, wo ein anderer Teil Adpositionen benutzt, d. h., der Unterschied zwischen beiden Strategien äußert sich häufig nur in der Morphologie, nicht jedoch in der Funktion (Semantik). Von einigen zeitgenössischen Sprachtypologen wird daher der engl. Begriff flag bzw. flagging („Flagge“ bzw. „Beflaggung“)[1] verwendet, um beide Phänomene im Hinblick auf ihre Semantik unter einem Oberbegriff zusammenzufassen.
Einzelnachweise
- ↑ Martin Haspelmath: Argument marking in ditransitive alignment types. In: Linguistic Discovery. Bd. 3, Heft 1, 2005, S. 1–21.
Weblinks
- Präposition: In der Präpositionalphrase wird das Nomen nachgestellt
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