- Pennacook
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Das Territorium der Pennacook innerhalb des Größeren Gebiets der westlichen Abenaki
Die Pennacook oder auch Merrimack gehören zu den indigenen Völkern Nordamerikas (vulgo Indianer), die vorwiegend das Tal des Merrimack River im heutigen New Hampshire und Massachusetts sowie Teile des südlichen Maine besiedelten. Als Algonkin sprechender Stamm waren sie näher mit den Abenaki im Westen, Norden und Osten verwandt als zu anderen Algonkin-Stämmen im Süden, wie bspw. die Massachusett oder Wampanoag. Diese Ähnlichkeit bezog sich sowohl auf die Linguistik als auch auf die Kultur. Während der frühen Phase der Besiedlung durch die Europäer lebten die Pennacook in einer großen, politisch eigenständigen Konföderation, die auf Augenhöhe mit den nördlichen Nachbarstämmen agierte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Pennacook (was grob übersetzt Am Fuße des Hügels bedeutet) waren in erster Linie Landwirte und bauten Mais, Getreide und Kürbisse an. Zusätzlich jagten sie in den weniger fruchtbaren, aber bewaldeten Gebieten. Sie waren einer der ersten Stämme, die mit europäischen Siedlern in Kontakt kamen und wurden durch eingeschleppte Krankheiten stark dezimiert. In ihrer dadurch geschwächten Position waren sie ein vielfaches Ziel für Angriffe der Mohawk und Micmac, was sie weitere Leben kostete. Häuptling Passaconaway entschied daraufhin, trotz seiner militärischen Überlegenheit mit den Kolonisten in Neuengland Frieden zu schließen, um nicht noch mehr Angehörige seines Volkes durch Kriegshandlungen zu verlieren. Dennoch fiel die Zahl der Pennacook während des King Philip's War noch weiter. Häuptling Wonalancet, der Nachfolger von Passaconaway, versuchte, Neutralität zu wahren, was jedoch die Siedler als Einladung zum Angriff interpretierten.
Die Pennacook zerbrachen und flohen zum Teil gemeinsam mit ihren früheren Feinden nach Norden und zum Teil mit anderen Stämmen nach Westen, wo sie von Englischen Kolonisten gejagt und getötet wurden. Diejenigen, die dort überlebt hatten, schlossen sich anderen versprengten Stammesangehörigen bei Schaghticoke an. Diejenigen, die nach Norden geflohen waren, vereinten sich mit anderen vertriebenen Völkern aus Neuengland und Abenaki. Obwohl sie damit nicht länger ein eigenständiger Stamm waren, haben viele Abenaki-Gruppen in New Hampshire und Vermont Pennacook-Blut in ihren Adern.
Einflüsse
Im Buch Tribes and States[1] von William James Sidis wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Stämme der Pennacook in hohem Maße die demokratischen Ideale beeinflusst haben, die kurze Zeit später durch die europäischen Siedler begründet und festgeschrieben wurden.
Einzelnachweise
- ↑ Bruce E. Johansen: William James Sidis "Tribes and States". An Unpublished Exploration of Native American Contributions to Democracy. In: Northeast Indian Quarterly. 6, Nr. 3, American Indian Program at Cornell, Ithaca, N.Y Herbst 1989, ISSN 0897-2354, S. 24-29, OCLC 425900791 (Online-Version des Originals aus 1935, abgerufen am 27. September 2011).
Siehe auch
- Passaconaway
- Wonalancet
- Plausawa
- Penacook (New Hampshire)
Literatur
- Michael Johnson; Richard Hook: Encyclopedia of native tribes of North America. Firefly Books, Richmond Hill, Ont. 2007, ISBN 978-1554073078, OCLC 84387362.
Kartenmaterial
Die Karten zeigen die ungefähre Lage der Mitglieder der Wabanaki Konföderation (von Norden nach Süden):
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Östliche Abenaki (Penobscot, Kennebec, Arosaguntacook, Pigwacket)
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Westliche Abenaki (Arsigantegok, Missisquoi, Cowasuck, Sokoki, Pennacook)
Weblinks
Kategorien:- Indigenes Volk als Thema
- Indianer
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