- Fliegenragwurz
-
Fliegen-Ragwurz Systematik Familie: Orchideen (Orchidaceae) Unterfamilie: Orchidoideae Tribus: Orchideae Untertribus: Orchidinae Gattung: Ragwurzen (Ophrys) Art: Fliegen-Ragwurz Wissenschaftlicher Name Ophrys insectifera L. Die Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) gehört als Pflanzen - Art zur Gattung der Ragwurzen (Ophrys) aus der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae).
Der Name setzt sich aus dem griechischen όφρύς "ophrys" = Augenbrauen und dem lateinischen "insectifer = Kerbtier tragend" zusammen.
Um auf die besondere Gefährdung dieser Art aufmerksam zu machen, wurde die Fliegen-Ragwurz vom Arbeitskreis Heimische Orchideen zur Orchidee des Jahres 2003 gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Fliegen-Ragwurz ist ein zierlicher, ausdauernd und krautig wachsender Knollengeophyt mit zwei unterirdischen, eirunden Knollen als Überdauerungsorgan. Die dünnen, grünlich-gelben Stängel erreichen Wuchshöhen zwischen 15 bis 40 cm.
Die zwei bis fünf Laubblätter sind in einer Rosette angeordnet, nicht wie bei den anderen heimischen Ragwurzen am Boden anliegend, sondern steil aufrecht.
Die Blütenstände sind lange und lockerblütige Ähren mit zwei bis zwölf Blüten, selten auch mehr. Die Kelchblätter sind grün, 5 bis 9 mm lang und 3 bis 4 mm breit. Die Kronblätter sind fadenförmig, behaart und 6 bis 10 mm lang. Die dreilappige Lippe ist 10 bis 12 mm lang, leicht behaart und der Mittellappen ist gespalten. Die Farbe meist braun mit leichter Tendenz zum rötlichen. Das Mal steht direkt in der Mitte der Lippe, graublau bis metallischblau gefärbt.
Die Blütezeit erstreckt sich von Anfang Mai bis Juli.
Ökologie und Verbreitung
Magerrasen, Trockenrasen, Halbtrockenrasen, lichte Kiefernwälder, selten auch in Kalkflachmooren, humusdurchsetzte Schotterbänke von Gebirgsflüssen.
Durch ihre Eigenschaft, auch kältere Gegenden zu besiedeln, trifft man diese Art auch in den Alpen in der collinen bis obermontanen (subalpinen) Höhenstufe an.
Europa, dringt auch in kältere Gebiete, z.B. Ural und Skandinavien vor.
Sonstiges
Es handelt sich bei dieser Art um eine typische Insektentäuschblume. Die Männchen von Grabwespen (vor allem Gorytes mystaceus) führen auf der Lippe Begattungsbewegungen aus, wobei die Pollinien übertragen werden. Dieses Verhalten hört nach dem Schlüpfen der Weibchen auf. Die Fernanlockung wird durch Ähnlichkeit der Lippe mit dem Weibchen, die Nahanlockung durch spezifischen Duft und Berührungsreize erreicht.
Hybriden
Oft hybridisiert sie mit der Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica). In Naturschutzgebieten und anderen bekannten Standorten ist dies oft auf "zweibeinige" Bestäuber zurückzuführen. Weitere Hybriden auch mit den anderen heimischen und verschiedenen mediterranen Ragwurzen.
Bilder
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Standardliteratur über Orchideen
- AHO (Hrsg.): Die Orchideen Deutschlands. Verlag AHO Thüringen Uhlstädt – Kirchhasel, 2005, ISBN 3-0001-4853-1.
- H. Baumann, S. Künkele:Die wildwachsenden Orchideen Europas. Frankh, 1982, ISBN 3-4400-5068-8.
- Karl-Peter Buttler: Orchideen, die wildwachsenden Arten und Unterarten Europas, Vorderasiens und Nordafrikas. Mosaik Verlag 1986, ISBN 3-5700-4403-3.
- Hans Sundermann: Europäische und mediterrane Orchideen. Brücke-Verlag, 2. Auflage: 1975, ISBN 3-8710-5010-5.
- J. G. Williams: Orchideen Europas mit Nordafrika und Kleinasien. BLV Verlag, ISBN 3-4051-1901-4.
Weblinks
- Karte des Gesamtareals
- Verbreitungskarte für Deutschland bei Floraweb
- Verbreitung in Deutschland (AHO)
- Verbreitung in der Schweiz (AGEO)
- AGEO Schweiz Ophrys insectifera
- Die Orchideen der Rhön: Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)
Breitblättriges Knabenkraut (1989) | Pyramiden-Hundswurz (1990) | Kleines Knabenkraut (1991) | Großes Zweiblatt (1992) | Helm-Knabenkraut (1993) | Sumpf-Glanzkraut (1994) | Bienen-Ragwurz (1995) | Gelber Frauenschuh (1996) | Wanzen-Knabenkraut (1997) | Sumpf-Stendelwurz (1998) | Bocks-Riemenzunge (1999) | Rotes Waldvöglein (2000) | Herbst-Drehwurz (2001) | Vogel-Nestwurz (2002) | Fliegen-Ragwurz (2003) | Grüne Hohlzunge (2004) | Brand-Knabenkraut (2005) | Breitblättrige Stendelwurz (2006) | Gewöhnliches Kohlröschen (2007) | Übersehenes Knabenkraut (2008) | Männliches Knabenkraut (2009)
Wikimedia Foundation.