- Fliegenpracker
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Die Fliegenklatsche (österr. Fliegenbracker, Fliegenpatsche) wird verwendet, um insbesondere Fluginsekten durch einen Streich zu töten. Besonders vorteilhaft ist ihre kostengünstige und giftfreie Wirkung, die Anwender nach kurzer Übung schnell erzielen können.
Inhaltsverzeichnis
Technische Entwicklung
Erste Konstruktionen aus Kunststoff wurden bereits 1953 zum Patent (CH 324403A) angemeldet, sie entsprechen der noch heute üblichen Form. Trotz der einfachen Konstruktion forderte die Fliegenklatsche bis in die Gegenwart die Erfinder heraus. Als nachteilig wurde immer wieder empfunden, dass die Insekten beim Streich mit der Fliegenklatsche meist zerdrückt wurden und ihre Körperflüssigkeiten saugfähige Untergründe, wie z.B. Tapeten, nachhaltig verunreinigten. So folgten Entwicklungen, bei denen das Insekt zwar gedrückt wurde, die Elastizität der Klatsche aber ein Ausbluten des Insekts vermied (beispielsweise Patent DE 20 2004 015 770). Andere Entwicklungen betrafen die Größe der Fliegenklatsche. So hat ein Erfinder eine besonders kompakte Form entwickelt (Beispiel Patent DE 29812166), mit der Insekten auch in verwinkelten Verstecken getroffen werden können. Des Weiteren gibt es seit neuestem elektronische Fliegenklatschen, die kreisförmig, mit erhöhtem Rand sind. Ihre Mitte (das Netz) wird durch eine Batterie, die sich im Stiel befindet, unter Strom gesetzt, somit werden die Insekten "gegrillt" und nicht zermatscht.
Funktionsweise
Die Funktionsweise einer Fliegenklatsche ist denkbar einfach: man schlägt auf ein Insekt ein und es fällt tot zu Boden, aber das ist nicht die Regel. Durch die netzähnliche Struktur einer Fliegenklatsche werden bei dem zu fangenden Insekt mehrere Nervenenden gleichzeitig stark überreizt, was in der Regel zum Tod durch Nervenschock führen soll, es aber nicht immer unbedingt tut, wenn man nicht richtig trifft. Wenn man eine Fliege also nur bewusstlos schlägt, wacht sie nach einer Zeit wieder auf.
Fliegen (und viele andere Insekten) haben Facettenaugen und haben daher erhebliche Schwierigkeiten, dieses Instrument wegen seiner netzähnlichen Struktur überhaupt zu erkennen. Das ist der eigentliche Grund des Erfolges der Fliegenklatsche. Versucht man, eine Fliege mit einer geschlossenen Fläche (zum Beispiel einer Hand) zu erschlagen, kann das Insekt, weil es über ein hohes Reaktionsvermögen (wegen kurzer Wege - vom Auge - zum Gehirn - zum Flügel) verfügt, und viel mehr Einzelbilder pro Sekunde als ein Mensch aufnehmen kann, rasch flüchten.
Patente, Gebrauchsmuster und Warenzeichen
Die folgenden amtlichen Veröffentlichungen können auf dem Server des Deutschen Patent- und Markenamtes recherchiert werden:
- Patent DE 370046A "Fliegenklatsche": Gewehrartige Fliegenklatsche aus dem Jahre 1922 von Markus Heidbreder
- Patent CH 324403A: "Fliegenklatsche" von Erich Schumm, 1954 in der Schweiz, davor 1953 in Deutschland angemeldet. Das Patent beschreibt die heute noch gebräuchlichste Form der Fliegenklatsche.
- Patent DE 29812166: "Fliegenklatsche" von Bodo Maier, 1998 angemeldet. Das Patent beschreibt eine sehr kurze Fliegenklatsche, die auch an engen Stellen gegen Insekten eingesetzt werden können soll.
- Gebrauchsmuster DE 20 2004 015 770: "Fliegenklatsche" von Georg Draser, 2004 angemeldet. Das Patent beschreibt eine Fliegenklatsche, die das Insekt nicht zerdrückt.
- Patent DE 29608460: "Griffteil für eine Fliegenklatsche sowie Fliegenklatsche mit diesem Griffteil" von Slavko Schön, 1996 angemeldet. Modifizierte Klatsche, welche die Berührungen der verstorbenen Insekten im Rahmen ihrer Entsorgung vermeiden soll.
- Gebrauchsmuster DE 20309630: "Fliegenklatsche mit auswechselbarem luftdurchlässsigen Klebenetz" von Mariusz Nawrocki und Viktor Solokow, angemeldet 2003. Klebstoff auf der Fliegenklatsche soll die Insekten fangen, statt sie zu töten.
Siehe auch
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