- Flugfeld Aspern
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Der Flughafen Aspern oder auch Flughafen Wien-Aspern war als einst größter österreichischer Flughafen der Vorgänger des heutigen Flughafens Wien-Schwechat. Er lag in Aspern, einem Teil des 22. Wiener Gemeindebezirkes Donaustadt, am östlichen Stadtrand von Wien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Flughafen Aspern wurde bereits am 23. Juni 1912 als damals größter und modernster Flughafen Europas eröffnet.
Im Zuge einer Luftfahrtshow im Jahr 1914 erzielte Oblt. i. R. und Generaldirektor Heinrich Bier mit einer Lloyd LS-1, einem Doppeldecker der Ungarische Lloyd Flugzeug- und Motorenfabrik, vier Höhenweltrekorde mit Flügen bis 5.440 m.
Doch bereits 1914 wurde die Zivilluftfahrt nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand eingestellt und er diente nur militärischen Zwecken. Hier wurden die Flugzeuge, die in der Nähe bei der Firma Aviatik hergestellt wurden, eingeflogen, bevor sie in Einsatz gehen konnten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Flughafen nach den vielen, durch den Vertrag von Saint-Germain aufgetragenen Zerstörungen erst 1920 wieder für den internationalen Flugverkehr ausgebaut.
Während des Bürgerkriegs in Österreich im Februar 1934 startete Godwin Brumowski hier zum einzigen Luftangriff dieser blutigen Auseinandersetzung. Es ging gegen den Goethehof im 22. Wiener Gemeindebezirk.
Beim Anschluss am 12. März 1938 landeten die deutschen Soldaten und funktionierten ihn sofort wieder in einen Luftwaffenstützpunkt um. Bei Kriegsende wurde zwar alles zerstört und geplündert, der Rest wurde aber von der Roten Armee beschlagnahmt. Nach der Besatzungszeit wurde der Flugplatz vom Österreichischen Aero-Club übernommen und für Sportflugzeuge genutzt.
Von Juni 1956 an wurden auf dem Flugplatz Autorennen veranstaltet. Das letzte fand am 27. März 1977 statt.
Am 30. April 1977 war das endgültige Aus des Flugplatzes. Auf Teilen des Geländes wurde 1980 das Motorenwerk von General Motors errichtet. Die ansässigen Fliegerclubs übersiedelten großteils nach Wiener Neustadt. Nicht verbautes Areal dient seit 1988 dem Autofahrerklub ARBÖ als Verkehrsübungsplatz. Am östlichen Ende befindet sich seit 1. April 2001 der Stützpunkt des ÖAMTC-Rettungshubschraubers "Christophorus 9". Auch Flugtage und Fliegerfeste wurden noch abgehalten. In den nächsten 20 Jahren soll im Zuge der Stadterweiterung das gesamte Gelände verbaut werden und dort ein neuer Stadtteil entstehen.
Die Stadt Wien bot 2006 die Asperngründe als Bauplatz für eine Eliteuniversität an, setzte sich allerdings gegen das niederösterreichische Maria Gugging nicht durch.
Stadtentwicklung
Heute
Es existieren im Zielgebiet Flugfeld Aspern einige alte Betriebe, aber auch das neuere Opel-Werk Aspern. Die verschiedenen Siedlungen haben zwar kleine Zentren, jedoch keine einheitliche starke Zentrenstruktur. Auf Grund der Nähe zu den Naturräumen, beispielsweise der Lobau, gab es in den letzten Jahren einen starken Zustrom zu diesen Gebieten. Die Arbeitsplatzsituation ist dementsprechend schlecht, da das Gebiet für die Ansiedlung neuer Unternehmen mangels Eignung nicht attraktiv war. Dies bietet geeignete Voraussetzungen für eine Verbesserung.
Zukunft
Man plant die zukünftigen Projekte allesamt an oder in der Nähe der Verlängerung der U-Bahnlinie U2. Die der Innenstadt näher liegenden Gebiete werden außer der U-Bahn keine neuen Verkehrsanbindungen bekommen. Deswegen kann mit der Verwirklichung der Projekte in dieser Region schon weitaus früher begonnen werden. Weiter stadtauswärts - dort befinden sich die größten Flächenreserven der Stadt Wien - wird man auf den Ausbau der U2 und an die Anbindung an die S1 sowie die A23 (Spange Flugfeld Aspern) warten müssen. In Zukunft wird dieser Stadtteil auch an die Bahnlinie Richtung Bratislava angebunden. Aber auch nach den geplanten Projekten gibt es noch enorme Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Gebiet. Das Gebiet Aspern-Stadlau soll laut dem Stadtentwicklungsplan STEP05 zu einem eigenständigen Stadtteil werden und eine Identität entwickeln.
Insbesondere auf dem etwa 200 ha großen Gebiet des ehemaligen Flughafens soll ein dicht bebauter urbaner neuer Stadtteil entstehen, der dem östlichen 22. Bezirk als Zentrum dient. Es werden zwischen 6.500 und 8.500 Wohnungen entstehen und etwa 16.000 bis 25.000 Arbeitsplätze geschaffen. Es sind Büros geplant, auch Bildungs- und Kulturzentren werden entstehen. Außerdem sollen zur Ergänzung des neuen Lebensraumes Freizeit- und Sozialeinrichtungen geschaffen werden. Die besonderen Merkmale des neuen Stadtteils sollen ein hochwertiger öffentlicher Raum, gute Ausstattung mit öffentlicher Infrastruktur, Handel, Gastronomie, Dienstleistungen und Unterhaltung, Einrichtungen für Sport und Wellness sowie großzügige Freiräume sein. Erste Ansiedlungen sollen schon vor der Fertigstellung der U-Bahn-Verlängerung in das Flugfeld unternommen werden und über die vorläufige Endstation Aspernstraße westlich von Aspern erschlossen werden. Die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anregungen einzubringen.
Weblinks
- www.aspern-seestadt.at - Stadtentwicklungsprojekt aspern Die Seestadt Wiens
- www.flughafen-aspern.at, www.flugfeld-aspern.info - Homepage zur Geschichte des Flugfeldes
- Flughafen Aspern - auf wien-vienna.at
- News: Neues Stadtgebiet Flugfeld Aspern mit See - ORF Wien, 20. Februar 2007
48.22472222222216.508333333333Koordinaten: 48° 13′ 29″ N, 16° 30′ 30″ O
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