Flughafen Aspern

Flughafen Aspern
Flughafen Aspern
Das Flugfeld Aspern bis 2009 Das Flugfeld Aspern bis 2009
Kenndaten
ICAO-Code LOAM (Neu vergeben an Heliport Unfallkrankenhaus Meidling)
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 17 km nordöstlich von Wien
Straße B3 Groß Enzersdorfer Straße
Basisdaten
Eröffnung 1954
Start- und Landebahn

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Der Flughafen Aspern oder auch Flughafen Wien-Aspern (ICAO-Code: LOAM) war als einst größter österreichischer Flughafen der Vorgänger des heutigen Flughafens Wien-Schwechat. Er lag in Aspern, einem Teil des 22. Wiener Gemeindebezirkes Donaustadt, am östlichen Stadtrand von Wien. Seit 2010 entsteht hier die Seestadt Aspern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Flughafen war beliebter Ausflugsort in der Monarchie. (Foto der Familie des Erzherzogs Leopold Salvator bei einer Luftschau, der Erzherzog zeigte großes Interesse an der Luftfahrt und war Hobbyballonfahrer)
Windrichtungsanzeiger am Flughafen im Jahr 1931

Der Flughafen Aspern wurde bereits am 23. Juni 1912 als damals größter und modernster Flughafen Europas eröffnet.

Im Zuge einer Luftfahrtshow im Jahr 1914 erzielte Oblt. i. R. und Generaldirektor Heinrich Bier mit einer Lloyd LS-1, einem Doppeldecker der Ungarische Lloyd Flugzeug- und Motorenfabrik, vier Höhenweltrekorde mit Flügen bis 5.440 m.

Doch bereits 1914 wurde die Zivilluftfahrt nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand eingestellt und er diente nur militärischen Zwecken. Hier wurden die Flugzeuge, die in der Nähe bei der Firma Aviatik hergestellt wurden, eingeflogen, bevor sie in Einsatz gehen konnten.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Flughafen nach den vielen, durch den Vertrag von Saint-Germain aufgetragenen Zerstörungen erst 1920 wieder für den internationalen Flugverkehr ausgebaut.

Während des Bürgerkriegs in Österreich im Februar 1934 startete Godwin Brumowski hier zum einzigen Luftangriff dieser blutigen Auseinandersetzung. Es ging gegen den Goethehof im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Beim Anschluss am 12. März 1938 landeten die deutschen Soldaten und funktionierten ihn sofort wieder in einen Luftwaffenstützpunkt um. Bei Kriegsende wurde zwar alles zerstört und geplündert, der Rest wurde aber von der Roten Armee beschlagnahmt. Nach der Besatzungszeit wurde der Flugplatz vom Österreichischen Aero-Club übernommen und für Sportflugzeuge genutzt.

Von Juni 1956 an wurden auf dem Flugplatz Autorennen veranstaltet. Das letzte fand am 27. März 1977 statt.

Die Errichtung der zweiten Piste 16/34 am Flughafen Schwechat, welche am 6. Oktober 1977 eröffnet wurde, bedeutete am 30. April 1977 das Ende des Asperner Flugplatzes, da dessen Flugverkehr zu nahe der Anflugschneise der neuen Piste gewesen wäre.

Auf Teilen des Geländes wurde 1980 das Motoren- und Getriebewerk von General Motors Powertrain - Austria (früher: General Motors Austria) errichtet. Die ansässigen Fliegerclubs übersiedelten großteils nach Wiener Neustadt. Nicht verbautes Areal diente ab 1988 dem Autofahrerklub ARBÖ als Verkehrsübungsplatz. Am östlichen Ende befand sich ab 1. April 2001 der Stützpunkt des ÖAMTC-Rettungshubschraubers „Christophorus 9“. Ab 2004 musste dieser auf ein Ausweichgrundstück übersiedeln, das in der Nähe von General Motors zur Verfügung gestellt wurde.[1]

Die Stadt Wien bot 2006 die Asperngründe als Bauplatz für eine Eliteuniversität an, setzte sich allerdings gegen das niederösterreichische Maria Gugging nicht durch.

Im Juli 2009 kam das endgültige Aus für das Flugfeld Aspern. Am Freitag, dem 3. Juli 2009 wurde der Abbruch der noch bestehenden Rollbahn begonnen.

Stadtentwicklung

Heute

Gedenktafel zum Asperner Flugfeld 1912-1977

Es existieren im Zielgebiet Flugfeld Aspern einige alte Betriebe, aber auch seit 1982 das Motoren- und Getriebewerk von General Motors, General Motors Powertrain - Austria GmbH, sowie die GM-Verkaufsorganisation General Motors Austria. Die verschiedenen Siedlungen haben zwar kleine Zentren, jedoch keine einheitliche starke Zentrenstruktur. Auf Grund der Nähe zu den Naturräumen, beispielsweise der Lobau, gab es in den letzten Jahren einen starken Zustrom zu diesen Gebieten. Die Arbeitsplatzsituation ist dementsprechend schlecht, da das Gebiet für die Ansiedlung neuer Unternehmen mangels Eignung nicht attraktiv war. Dies bietet geeignete Voraussetzungen für eine Verbesserung.

Zukunft

Man plant die zukünftigen Projekte allesamt an oder in der Nähe der Verlängerung der U-Bahnlinie U2. Die der Innenstadt näher liegenden Gebiete werden außer der U-Bahn keine neuen Verkehrsanbindungen bekommen. Deswegen kann mit der Verwirklichung der Projekte in dieser Region schon weitaus früher begonnen werden. Weiter stadtauswärts - dort befinden sich die größten Flächenreserven der Stadt Wien - wird man auf den Ausbau der U2 und an die Anbindung an die S1 sowie die A23 (Spange Flugfeld Aspern) warten müssen. In Zukunft wird dieser Stadtteil auch an die Bahnlinie Richtung Bratislava angebunden. Aber auch nach den geplanten Projekten gibt es noch enorme Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Gebiet. Das Gebiet Aspern-Stadlau soll laut dem Stadtentwicklungsplan STEP05 zu einem eigenständigen Stadtteil werden und eine Identität entwickeln.

Insbesondere auf dem etwa 200 ha großen Gebiet des ehemaligen Flughafens soll der dicht bebaute urbane neue Stadtteil Seestadt Aspern entstehen, der dem östlichen 22. Bezirk als Zentrum dient. Es werden zwischen 6.500 und 8.500 Wohnungen entstehen und etwa 16.000 bis 25.000 Arbeitsplätze geschaffen. Es sind Büros geplant, auch Bildungs- und Kulturzentren werden entstehen. Außerdem sollen zur Ergänzung des neuen Lebensraumes Freizeit- und Sozialeinrichtungen geschaffen werden. Die besonderen Merkmale des neuen Stadtteils sollen ein hochwertiger öffentlicher Raum, gute Ausstattung mit öffentlicher Infrastruktur, Handel, Gastronomie, Dienstleistungen und Unterhaltung, Einrichtungen für Sport und Wellness sowie großzügige Freiräume sein. Erste Ansiedlungen sollen schon vor der Fertigstellung der U-Bahn-Verlängerung in das Flugfeld unternommen werden und über die vorläufige Endstation Aspernstraße westlich von Aspern erschlossen werden. Die Bevölkerung hatte die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anregungen einzubringen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christopherus 9 auf der Seite des ÖAMTC abgerufen am 27. Jänner 2010

Weblinks


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