Seestadt Aspern

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Das ehemalige Flugfeld Aspern, auf dem der neue Stadtteil entstehen soll; links oben das GM-Powertrain-Werk

aspern Die Seestadt Wiens befindet sich im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt und ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern sollen bis zum Jahr 2028 rund 240 Hektar verbaut werden^[1]. Dies entspricht der Fläche des 7. und 8. Wiener Gemeindebezirks. Geplant sind etwa 8.500 Wohnungen für 20.000 Menschen und Betriebsstätten für 15.000 Büroarbeitsplätze sowie 5.000 Arbeitsplätze in Gewerbe, Wissenschaft, Forschung und Bildung.^[2]

Für die Entwicklung und Verwertung ist die Wien 3420 Aspern Development AG zuständig, eine Immobilienentwicklungsgesellschaft, die im Dezember 2004 gegründet wurde und eine Tochtergesellschaft des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (73,6 %) und der Bundesimmobiliengesellschaft (26,4 %) ist.^[3]

Stadtplanung und Städtebau

Die Durchmischung von Funktionen liegt dem städtebaulichen Konzept der Seestadt zugrunde - es soll keine reine Wohnungsnutzung oder Gewerbenutzung geben, sondern einen möglichst hohen Durchmischungsgrad. Dadurch kann eine höhere und im Tagesverlauf durchgehende Belebung erzielt werden. Der Masterplan für die Seestadt wurde vom schwedischen Architekten Johannes Tovatt erstellt und am 25. Mai 2007 vom Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossen. Wesentliche Inhalte sind die funktionale Anordnung von Nutzungen und die räumliche Ausgestaltung kleiner wie auch großer städtebaulicher Gesten zu einem urbanen Gesamtkonzept.

Öffentlicher Raum

Die geografische Mitte der Seestadt wird ein 5 ha großer See in einem 9 ha großen Park bilden. Der öffentliche Raum - also Straßen, Plätze und Parks - ist von hoher Bedeutung im städtebaulichen Konzept der Seestadt, denn er nimmt 50 Prozent der Gesamtfläche der Stadtentwicklung ein. Um den öffentlichen Raum zu einem attraktiven Lebensraum für die Menschen, die in Aspern wohnen und arbeiten, zu entwickeln, wurden die dänischen Freiraumplaner Gehl Architects von der Wien 3420 AG und der MA 19 mit der Erstellung eines Planungshandbuchs für den öffentlichen Raum, der sogenannten "Partitur des öffentlichen Raums" beauftragt. ^[4] Dem Planungshandbuch liegt der Gedanke zugrunde, dass öffentliches Leben ein kostbares Gut ist, das es zu konzentrieren gilt.^[5]. Aus diesem Grund haben Gehl Architects besonders wichtige Achsen in der Seestadt herausgearbeitet - die Ringstraße, die Rote Saite (Einkaufsstraße, Kultur), die Blaue Saite (Seepark und Promenade) und die Grüne Saite (Grünflächen, Naherholungsflächen).^[6]

Bebauungsphasen

Die Errichtung der Seestadt Aspern wird bis 2028 in drei Etappen erfolgen:

• Etappe 1 (2009 bis 2015): Die Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 AG errichtet die Grünräume sowie die technische Infrastruktur (Straßen, Kanal usw.) und leistet damit den Anschub für die Entwicklung der Seestadt. Im ersten großflächigen Ausbau entsteht ein gemischtes Quartier mit ca. 2.000 Wohneinheiten. Darüber hinaus wird es Büros, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen geben. Das große Volumen soll die Nahversorgung und den angestrebten Nutzungsmix von Beginn an sicherstellen. In diese Etappe fällt die Eröffnung der U-Bahn-Stationen "Aspern" im Norden des Gebietes und "Seestadt" im Süden sowie der Aufbau eines F&E-Parks. Als erstes Impulsprojekt entsteht dort ein Innovationsquartier (Technologiezentrum), für welches im Juli ein Realisierungswettbewerb gestartet wurde.
• Etappe 2 (2015 bis 2020): Der Bahnhof sowie die Anschlussstellen an die Autobahn A 23 werden fertiggestellt. Weitere Wohn- und Mischquartiere und das Bahnhofs- und Büroviertel entstehen.
• Etappe 3 (ab 2020): An den Bahnhof, die Einkaufsstraße und die U-Bahntrasse angrenzende Gebiete werden weiter verdichtet, der Nutzungsmix wird optimiert.^[7]

Weblinks

 Commons: Seestadt Aspern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Webpräsenz von aspern Die Seestadt Wiens
• Masterplan – Aspern Seestadt
• Seestadt oder Schlafstadt? (Gespräch mit dem Raumarchitekten Oliver Schulze, erschienen im Falter 45/09)

Einzelnachweise

1. ↑ Aspern: Start klar für Seestadt (wien-heute.at, 3. Juli 2009)
2. ↑ Seestadt Wien: Die Arbeiten haben begonnen (ORF Wien, 3. Juli 2009)
3. ↑ Start klar für aspern Die Seestadt Wiens (APA OTS, 3. Juli 2009)
4. ↑ Präsentation der Partitur des öffentlichen Raums (APA OTS, 29. Oktober 2009)
5. ↑ Seestadt oder Schlafstadt (Falter, 45/09)
6. ↑ aspern Seestadt Partitur Download
7. ↑ aspern Seestadt Facts & Figures

48.22694444444416.506388888889

Koordinaten: 48° 13′ 37″ N, 16° 30′ 23″ O