- Flugplatz Hopsten
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Fliegerhorst Hopsten Kenndaten ICAO-Code ETNP Flugplatztyp Militärflugplatz Koordinaten 52° 20′ 19″ N, 7° 32′ 28″ O52.3386111111117.541111111111135Koordinaten: 52° 20′ 19″ N, 7° 32′ 28″ O 35 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 5 km südwestlich von Hopsten Straße Basisdaten Eröffnung 1938 Fläche 306 ha Start- und Landebahn 01/19 3.000 m × 30 m Beton Der Fliegerhorst Hopsten (ICAO-Code ETNP) ist ein ehemaliger Fliegerhorst der Luftwaffe im nördlichen Nordrhein-Westfalen zwischen Hopsten und Dreierwalde. Stationiert waren hier das Jagdgeschwader 72 „Westfalen“ und zuletzt das Fluglehrzentrum F-4F für die McDonnell F-4 „Phantom II“.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfänge bis 1945
Die Geschichte des Fliegerhorstes reicht bis in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurück, als er bereits als Feldflugplatz genutzt wurde. Im Jahre 1938 wurde mit dem Bau eines mit 200 ha relativ kleinen Fliegerhorstes begonnen. Dieser unter der Bezeichnung „Rheiner Bauabschnitt 2“ durchgeführte Bau erhielt drei Bahnen: Eine befestigte Hauptstartbahn mit einer Länge von 1800 m in Ost-West-Richtung und zwei kürzere, unbefestigte Bahnen speziell für Jagdflugzeuge in Nord-Süd- und Südwest-Nordost-Richtung, die jeweils eine Länge von 1000 m besaßen. Die Fertigstellung des Fliegerhorstes erfolgte im Jahre 1939, die offizielle Indienststellung am 25. Oktober 1939. Probleme gab es allerdings bei der Namensgebung, da die Einwohner der Gemeinde Dreierwalde die Zustimmung zur Nutzung des Namens „Fliegerhorst Dreiwalde“ verweigerten. Erst nach den kontinuierlichen Erweiterungen in den Jahren von 1940 bis 1944, bei dem durch die Verlängerung der Hauptstartbahn auf 3000 m auch Land der Gemeinde Hopsten mit einbezogen wurde, konnte der Fliegerhorst seinen endgültigen Namen erhalten.
Als erstes Einheit verlegte die 1. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 mit insgesamt 48 Messerschmitt Bf 109 E-1 aus Handorf nach Hopsten. Sie sollte nur eine von vielen Einheiten sein, die in den Kriegsjahren zwischen 1940 und 1944 jeweils nur für kurze Zeit dort stationiert wurden, denn bedingt durch den Verlauf des Krieges war der Fliegerhorst ungünstig gelegen. Erst beim Rückzug der deutschen Truppen und dem Vormarsch der Alliierten ab der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1944 rückte er wieder in den Mittelpunkt des Militärs als günstiger Standort für die „Reichsverteidigung“. Entsprechend verlegte auch das Kampfgeschwader 51 „Edelweiss“ im September 1944 nach Hopsten und flog von hier Angriffe mit ihren Messerschmitt Me 262. Als weitere mit Arado Ar 234-Düsenflugzeugen ausgestattete Einheit verlegte im Dezember 1944 die 6. Kampfgeschwader 76 ebenfalls auf den Fliegerhorst.
Gegen Ende des Krieges war der Fliegerhorst in Hopsten vermehrt Ziel von alliierten Luftangriffen, wurde aber nie ernsthaft beschädigt, bedingt durch die starke Flugabwehr in der direkten Umgebung und die schnell durchgeführten Reparaturmaßnahmen. Als sich das Ende des Krieges abzeichnete, verlegte das Kampfgeschwader 51 „Edelweiss“ am 30. März 1945 nach Giebelstadt. Bis zum Rückzug der Wehrmacht im April waren zuletzt noch die Jagdgeschwader 26 und 27 mit ihren Messerschmitt Bf 109 G/K und Teile des Nachgeschwaders 1 mit Messerschmitt Bf 110 und Heinkel He 219 in Hopsten stationiert. Beim Rückzug wurde der Fliegerhorst gesprengt und am 6. April 1945 kampflos den alliierten Truppen übergeben. Diese übergaben das unbrauchbar gewordene Gelände an die benachbarte Bevölkerung zur landwirtschaftlichen Nutzung.
1945 bis Ende
Es dauerte bis in das Jahr 1959, als das Bundesverteidigungsministerium beschloss, auf dem Gelände des alten Fliegerhorstes eine neue Basis zu errichten. Er entstand auf einem 306 ha großen Gelände und wurde mit Geldern der NATO nach den zu jener Zeit modernsten NATO-Standards errichtet. Die Startbahn wurde mit einer Länge von 3000 m und 30 m Breite in Nord-Süd-Richtung errichtet und überschnitt sich mit den Startbahnen des alten Fliegerhorstes. Die Stabs- und Unterkunftsgebäude entstanden in der nahegelegenen Stadt Rheine. Im April 1961 verlegte ein Vorauskommando des Jagdbombergeschwaders 31 aus Nörvenich nach Hopsten mit den Vorbereitungen zur Indienststellung des Jagdbombergeschwaders 36. Dieses wurde am 12. Dezember 1961 durch den damaligen Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Josef Kammhuber, mit über 50 Flugzeugen des Typs Republic F-84F „Thunderstreak“ in Hopsten in Dienst gestellt.
Am 2. Februar 1965 landete der erste Starfighter auf dem Fliegerhorst in Hopsten, mit dem das Jagdbombergeschwader in den weiteren beiden Jahren ausgestattet wurde. Zeitgleich wurden mehr als 100 US-amerikanische Soldaten im Rahmen der „Flexible Response“-Doktrin nach Hopsten verlegt, die im Ernstfall die Starfighter mit taktischen Atomwaffen hätten ausrüsten müssen. Für diesen Zweck entstand ein hochgesicherter QRA-Bereich (Quick Reaction Alert), auf dem rund um die Uhr zwei startklare Maschinen vorgehalten wurden. Die Atomwaffen selbst lagerten bis zur Aufgabe der NATO-Doktrin im Jahre 1972 in etwa 3 km Entfernung im Munitionslager Uthuisen.
Am 4. Februar 1975 landete die erste McDonnell F-4 „Phantom II“ des Jagdbombergeschwaders in Hopsten. Ende Juli 1976 waren alle Starfighter durch die Phantom ersetzt worden. Nach dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung im Jahre 1990 wurde das Jagdbombergeschwader in das reine Jagdgeschwader 72 umgewandelt, blieb aber auch weiterhin auf dem Fliegerhorst in Hopsten stationiert. Am 24. Mai 1991 war dann mit der MiG-29 ein besonderer Gast in Hopsten zugegen.
Mit der Bekanntgabe der neuen Luftwaffen-Struktur 5 war dann auch das Schicksal des Fliegerhorstes besiegelt: Das in Hopsten beheimatete Jagdgeschwader sollte aufgelöst werden. Am 7. Januar 2002 war der letzte QRA-Einsatz. Kurz bevor das Jagdgeschwader endgültig außer Dienst gestellt wurde, übertrug man ihm einen neuen Auftrag, der das Ende noch etwas hinauszögerte. Bis Mitte 2006 diente die ehemalige 2. Staffel des Jagdgeschwaders als neu formiertes „Fluglehrzentrum F-4F“ auf dem Fliegerhorst Hopsten. Der letzte Flug fand allerdings schon am 15. Dezember 2005 statt, als die Landung einer tiefschwarz lackierten Phantom das Ende besiegelte. Die verbleibenden noch flugfähigen Maschinen wurden anschließend im Jahre 2006 ausgeflogen.
Derzeitige Nutzung
Das Fahrzeugwerk Krone aus Werlte nutzt die Start- und Landebahn derzeit als Abstellfläche für Ihre LKW-Auflieger. Zudem wird ein Teil der Bahn als Fahrsicherheitsanlage genutzt.
Aktuelle Planungen
Die Folgenutzung des Geländes ist noch ungeklärt. Anfängliche Bemühungen, einen Frachtflughafen anzusiedeln, wurden von der Stadt Hörstel bereits wieder verworfen. Die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden haben sich bereits getroffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten, die Nutzung als Industriegebiet sowie für die Erzeugung von Strom mit Wind- und Sonnenkraft stehen zur Diskussion.
Weblinks
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