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Egmont Foregger (* 21. September 1922 in Salzburg; † 17. Mai 2007 in Bruck an der Mur) war ein österreichischer Jurist, Beamter und Politiker (parteilos).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Egmont Foregger, Absolvent des Akademischen Gymnasiums in Salzburg, war mehr als 35 Jahre als Beamter im Justizministerium tätig, insbesondere in der Straflegislative. Von 1974 an leitete er auch die diesbezügliche Sektion. Foregger - der einzige Strafrechtler unter den Justizministern der Zweiten Republik - war maßgeblich an der großen Broda'schen Strafrechtsreform 1975 beteiligt.
Foregger verfasste zahlreiche Publikationen zum Strafrecht. Er ist einer der Autoren der Neuauflage des großen "Wiener Kommentars zum Strafgesetzbuch".
Egmont Foregger verstarb 2007 nach schwerer Krankheit.
Politik
Foregger war von Jänner 1987 bis Dezember 1990 als parteiunabhängiger Ressortchef im Kabinett Vranitzky II. Bundesminister für Justiz. Während seiner Amtszeit erfolgte die Anklageerhebung in politisch brisanten Verfahren, so im „Fall Lucona“ sowie im „Fall Noricum“. Aber auch andere brisante Ereignisse begleiteten seine Amtszeit, wie die Kurdenmorde sowie der Sinowatz- und der Androsch-Steuerprozess.
In seiner Zeit als Justizminister legte Foregger ein erneuertes Jugendstrafrecht vor, das mit dem außergerichtlichen Tatausgleich europaweit Vorbildwirkung hatte. Die Diskriminierung unehelicher Kinder im Erb- und Familienrecht wurde beseitigt, das Gewaltverbot in der Kindererziehung verankert. 1991 wurde er sogar als gemeinsamer Bundespräsidentschaftskandidat von ÖVP und FPÖ gehandelt. [1]
Schriften
- Strafgesetzbuch (StGB), Manz'sche Wien 13. Auflage 1997, ISBN 3-214-12806-X, zusammen mit Eugen Serini, Helene Bachner-Foregger
- Die österreichische Strafprozessordnung. ( Strafprozeßordnung 1975) samt den wichtigsten Nebengesetzen, Manz'sche Wien 7. Auflage 1997, ISBN 3-214-02323-3, zusammen mit Gerhard Kodek, Ernst Eugen. Fabrizy
- Strafvollzugsgesetz (StVG) und den Strafvollzug betreffende weitere Bestimmungen, Manz'sche Wien 4. Auflage 2001, ISBN 3-214-02723-9, zusammen mit Elisabeth Schausberger
Einzelnachweise
- ↑ „Egmont Foregger gestorben“, Die Presse (18. Mai 2007)
Weblinks
- Artikel Egmont Foregger im Österreich-Lexikon von aeiou
- Literatur von und über Egmont Foregger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Personendaten NAME Foregger, Egmont KURZBESCHREIBUNG österreichischer Politiker GEBURTSDATUM 21. September 1922 GEBURTSORT Salzburg STERBEDATUM 17. Mai 2007 STERBEORT Bruck an der Mur
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