Formel-3-Euro-Serie

Formel-3-Euro-Serie
Formel-3-Euroserie
Aktuelle Saison Formel-3-Euroserie-Saison 2009
Fahrzeugtyp Monoposto
Land oder Region Europa
Aktueller Name Formula 3 Euro Series
Erste Saison 2003
Reifen Kumho
Offizielle Website f3euroseries.com

Die Formel-3-Euroserie ist eine internationale Nachwuchsrennserie für Formelrennwagen. Sie soll für junge Fahrer als Sprungbrett in die GP2-Serie und weiter in DTM oder Formel 1 dienen. Beispiele hierfür sind Lewis Hamilton, Timo Glock, Sebastian Vettel oder Robert Kubica (alle heute in der Formel 1), Alexandre Prémat oder Jamie Green (DTM). Aber auch in andere Serien hat es einige Fahrer nach ihrer Zeit in der Formel-3-Euroserie verschlagen, so fährt etwa Ryan Briscoe in der IndyCar Series.

Sie wurde 2003 durch den Zusammenschluss der deutschen und der französischen Formel-3-Meisterschaft gegründet und ist eine Partnerserie der DTM. Die 20 Saisonrennen finden an zehn Wochenenden statt. Die Rennstrecken liegen in Europa; 2008 ist Deutschland mit Hockenheim (2x), Norisring und Nürburgring stark vertreten; es folgt Frankreich mit zwei Strecken (Pau und Les Mans). Je einmal findet ein Rennwochenende in Italien (Mugello), Niederlande (Zandvoort), Großbritannien (Brands Hatch) und Spanien (Barcelona) statt.

Die Saison 2003 war nicht die erste Meisterschaft, die europaweit ausgetragen wurde. Zwischen 1966 und 1972 gab es einen FIA Formel 3 Europa Nationen Cup, zwischen 1976 und 1984 die FIA Formel 3 Europameisterschaft, 1975 und zwischen 1985 und 1990, dann wieder 1999 bis 2004 den FIA Formel 3 Europa Cup und außerdem noch 1987 die EFDA Formula 3 Euroseries und 1988 die Formula 3 Eurochallenge. Bekannte Fahrer, die sich in die Siegerlisten eintragen konnten, waren Anthony Davidson, Alessandro Zanardi, Joachim Winkelhock, Alain Prost und Riccardo Patrese.

Inhaltsverzeichnis

Technisches Reglement

Formel-3-Bolide auf dem Hockenheimring

Der Motor muss einen Serienmotorblock und einen Serienzylinderkopf aufweisen, wobei die Anforderung der Serienproduktion ab einer Produktion von 2500 Motoren pro Jahr erfüllt ist (Homologation). Erlaubt sind nur Vier-Zylinder-4-Takt-Motoren. Vorgeschrieben ist ein Luftmengenbegrenzer mit einem Durchmesser von 26 mm, wobei die Verwendung von Magnesium beim Bau und eine Turboaufladung verboten sind.

Geschaltet wird mit einem sequenziellen 6-Gang-Getriebe.

Der Hubraum darf maximal 2000 ccm betragen; die Bohrung und der Hub sind jedoch nicht reglementiert.

Anders als beispielsweise in der Formel 1 gibt es in der Formel-3-Euro-Serie nur den Einheitsreifen Kumho Ecsta. Pro Saison erhält jedes Team jedoch nur 60 Satz, also drei pro Rennen. Regenreifen werden nicht limitiert; deren Einsatz ist aber nur erlaubt, wenn die Rennleitung ein Rennen als sogenanntes „wet race“, also Regenrennen, einstuft. Die Reifen dürfen nur mit Umgebungsluft oder Stickstoff gefüllt werden, sie dürfen weder chemisch noch mechanisch bearbeitet werden, also auch nicht mit Reifenwärmern aufgeheizt werden. Die Reifengröße ist vorn 180/550 R 13 und hinten 240/570 R 13. Die (praktisch einheitlich von ATS stammenden) Felgen dürfen maximal 11,5 Zoll breit sein und einen maximalen Durchmesser von 13 Zoll aufweisen.

Das Chassis darf während einer Rennveranstaltung nicht getauscht werden und muss vorne und hinten eine Crashbox sowie zwei Überrollstrukturen aufweisen.

Mit Fahrer und dessen kompletter Ausrüstung sowie mit allen im Rennwagen nötigen Flüssigkeiten gefüllt muss der Wagen mindestens 550 kg auf die Waage bringen.

Es dürfen nur von der FIA/FT3 homologierte Tanks verbaut werden. Betankt werden die Boliden mit Aral Ultimate 100. Während Training und Rennen darf nicht nachgetankt werden; nach Training und Rennen muss aber noch mindestens 1 Kilogramm Kraftstoff im Tank vorhanden sein.

Jegliche Form von Datenfunk vom Wagen zur Box oder umgekehrt ist verboten.

Sportliches Reglement

Rennwochenende

Ein Rennwochenende dauert 3 Tage und es finden pro Veranstaltung zwei Rennen statt.

Am ersten Tag (Freitag) findet ein 60-minütiges freies Training statt; danach wird ein 30-minütiges Qualifying für das erste Rennen am folgenden Tag gefahren.

Am zweiten Tag (Samstag) findet das erste der zwei Rennen statt. Gestartet wird in der Reihenfolge des Qualifyings vom Vortag. Die Renndistanz beträgt etwa 110 km; maximal wird 40 Minuten gefahren.

Am dritten Tag (Sonntag) findet das letzte der beiden Rennen statt. Hier ergibt das Rennresultat vom vorherigen Tag die Startaufstellung, wobei die ersten Acht vom Vortag in umgekehrter Reihenfolge starten. Gefahren werden etwa 80 km, maximal aber 30 Minuten.

Punktesystem

Erstes Rennen: Zweites Rennen:
  • 1. Platz: 10 Punkte
  • 2. Platz: 8 Punkte
  • 3. Platz: 6 Punkte
  • 4. Platz: 5 Punkte
  • 5. Platz: 4 Punkte
  • 6. Platz: 3 Punkte
  • 7. Platz: 2 Punkte
  • 8. Platz: 1 Punkt
  • 1. Platz: 6 Punkte
  • 2. Platz: 5 Punkte
  • 3. Platz: 4 Punkte
  • 4. Platz: 3 Punkte
  • 5. Platz: 2 Punkte
  • 6. Platz: 1 Punkte

Titel

Die Punkte gehen in folgende Wertungen ein: Fahrertitel, „Rookie-Cup“ (Wertung für Neueinsteiger), Teamwertung, Formel-3-Euroserie Trophy

Bisherige Meister der Formel-3-Euroserie

Jahr Meister Punkte 2. Platz Punkte 3. Platz Punkte
2003 Australien Ryan Briscoe 110  OesterreichÖsterreich Christian Klien 89 Frankreich Olivier Pla 74
2004 Vereinigtes Königreich Jamie Green 139 Frankreich Alexandre Prémat 88 Frankreich Nicolas Lapierre 85
2005 Vereinigtes Königreich Lewis Hamilton 172 Deutschland Adrian Sutil 94 Brasilien Lucas di Grassi 68
2006 Vereinigtes Königreich Paul di Resta 86 Deutschland Sebastian Vettel 75 Japan Kōhei Hirate 61
2007 Frankreich Romain Grosjean 106 Schweiz Sébastien Buemi 95 Deutschland Nicolas Hülkenberg 72
2008 Deutschland Nicolas Hülkenberg 85 Italien Edoardo Mortara 49,5 Frankreich Jules Bianchi 47

Siehe auch

Weblinks


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