- Founder-Effect
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Der Gründereffekt (Founder-Effect) beschreibt eine genetische Abweichung einer isolierten Population oder Gründerpopulation (z. B. auf einer Insel) von der Stammpopulation (z. B. auf dem Festland). Diese Abweichung entsteht aufgrund der geringen Anzahl an vorhandenen Allelen der an ihrer Gründung beteiligten Individuen und nicht infolge unterschiedlicher Selektionsbedingungen.
Der Gründereffekt hat deutlich geringere geno- und phänotypische Variabilität der Nachkommen zur Folge, da die Gründerindividuen den Genpool der Ausgangsart in der Regel nur unvollständig repräsentieren. Daraus können sich verringerte Überlebenschancen beim Auftreten extremer Umweltbedingungen und ein Mangel an Ausgangsmaterial für die genetische Selektion ergeben. Der Gründereffekt trägt somit zum leichteren Aussterben kleiner, isolierter Populationen bei. Viele der in Restpopulationen im Freiland überlebenden oder in Erhaltungszuchten geretteten Tier- und Pflanzenarten unterliegen dem Gründereffekt.
Die Fixierungswahrscheinlichkeit eines Allels ist im Allgemeinen gleich ihrer anfänglichen Allelfrequenz. Entsteht z. B. durch Mutation ein neues Allel so tritt dieses einmal unter 2N Allelen in N diploiden Individuen auf. Die Allelfrequenz des neues Allels ist demnach 1 / (2N) und dies ist auch die Wahrscheinlichkeit mit der sich dieses Allel durchsetzen wird. Daher können sich vorteilhafte Allele in kleinen Populationen mitunter leichter durchsetzen als in großen.
Der Gründereffekt kann in einigen Fällen zur Entstehung neuer Arten (Artbildung) führen. Bekanntestes Beispiel für Artentstehungsprozesse auf Grund des Gründereffekts sind die Darwinfinken auf den Galápagos-Inseln.
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