- Franck-Haus
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Main-Spessart Höhe: 140–335 m ü. NN Fläche: 37,54 km² Einwohner: 10.938 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 291 Einwohner je km² Postleitzahl: 97828 Vorwahlen: 0 93 91 Kfz-Kennzeichen: MSP (MAR bis 1972, KAR bis 1980) Gemeindeschlüssel: 09 6 77 157 LOCODE: DE MAD Adresse der Stadtverwaltung: Luitpoldstr. 17
97828 MarktheidenfeldWebpräsenz: Bürgermeisterin: Helga Schmidt-Neder (Freie Wähler) Marktheidenfeld ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Die Stadt ist Sitz, aber nicht Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt am Mainviereck, an der Ostseite des Spessarts, geologisch an der Nahtstelle des Spessart-Rotsandsteingebiets zum Muschelkalkgebiet der Fränkischen Platte, die zwischen dem Mainviereck und dem Maindreieck auch als Marktheidenfelder Platte bezeichnet wird.
Es existieren folgende Gemarkungen: Altfeld, Glasofen, Marienbrunn, Marktheidenfeld, Michelrieth, Oberwittbach, Zimmern.
Geschichte
Heidenfeld dürfte während der fränkischen Landnahme in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts entstanden sein. Schon vor 855 gehörte der Ort dem Kloster Holzkirchen, das seit dieser Zeit zur Abtei Fulda gehörte. Die Grafen von Wertheimer Grafen als Vögte des Klosters Holzkirchen erlangten Ende des 13. Jahrhunderts auch die Vogtei über Heidenfeld. 1397 wurde Marktheidenfeld erstmals als Stadt bezeichnet. Zwischen 1522 und 1530 wurde in der Grafschaft Wertheim und damit auch in Marktheidenfeld die Reformation eingeführt. 1612 wurde Heidenfeld nach der Würzburg-Wertheimer Fehde (1599 bis 1617) als würzburgisches Lehen eingezogen, es begann die Gegenreformation unter dem Pfarrer Johannes Molitor (1576–1639). 1632 bis 1634 war der Ort nach den Siegen der Schweden wieder kurz protestantisch, danach gehörte der Ort zum Hochstift Würzburg. 1649 ist erstmals die Bezeichnung Marktheidenfeld belegt, als Unterscheidung zum ebenfalls zum Hochstift Würzburg gehörigen Kloster Heidenfeld bei Schweinfurt. Das Amt des Hochstiftes Würzburg wurde 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, in einem Grenzbereinigungsvertrag 1807 dem Großherzogtum Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern fiel. 1814 wurde Marktheidenfeld Sitz des Landgerichts Homburg, Vorläufer des Bezirksamts Marktheidenfeld, das 1939 den Namen Landratsamt erhielt. 1948 wurde Marktheidenfeld, das nach dem Krieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen rasch wuchs, zur Stadt erhoben. 1972 wurde der Landkreis Marktheidenfeld aufgelöst. Zu Marktheidenfeld gehören seit der Gebietsreform in Bayern (1972–1976) die bis dahin selbständigen Gemeinden: Altfeld, Glasofen, Marienbrunn, Michelrieth, Oberwittbach und Zimmern.
Stadtteile
Bei den Gebietsreformen wurden die ehemals selbstständigen Gemeinden Glasofen (1972), Zimmern (1974), Marienbrunn (1975), Altfeld, Michelrieth und Oberwittbach (alle 1978) in die Stadt eingemeindet.
Religionen
- römisch-katholisch: 6.210 = 52,6 % bei einer Gesamtbevölkerung von 11.807 (1. Juli 2005)
- evangelisch: 2.846 = 24,1 %
- sonstige bzw. ohne: 2.751 = 23,3 %
Einwohnerentwicklung
Etwa 530 Einwohner im Jahre 1542, ca. 730/800 gegen Ende des 16. Jahrhunderts, 630 im Jahre 1633 und bis zum Ende des 30 jährigen Krieges 1648 wohl ca. 500/550. 1673 wohnten wieder etwa 700, 1720 bereits rund 1.100 Einwohner in Marktheidenfeld.
1920, nach dem Ersten Weltkrieg, lebten in Marktheidenfeld 2058 Einwohner (1925: 2030 Einwohner, 1933: 2232 Einwohner). Die Bevölkerung wuchs auf 2.687 Personen im Jahr 1938, nach dem Krieg betrug sie 1946 4.302 Personen. Auf dem Gebiet der Stadtgemeinde wurden 1970 8.364, 1987 dann 9.421 und im Jahr 2000 10.803 Einwohner gezählt.
Am 1. Juli 2005 wohnten 9034 Einwohner (76,5 %)in der Kernstadt, 2.773 Einwohner (23,5 %) in den sechs Stadtteilen. Die Gesamtzahl betrug 11.807 Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt knapp 8 %.
Verteilung der Gesamteinwohner auf Kernstadt und Stadtteile:
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Stadtteil Einwohner Marktheidenfeld (Kernstadt) 8.803 Altfeld 752 Glasofen 435 Marienbrunn 373 Michelrieth 557 Oberwittbach 144 Zimmern 457
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(Stand: 1. Januar 2008)
Politik
Seit 1. Mai 2008 ist Helga Schmidt-Neder (Freie Wähler) Bürgermeisterin.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 13.797 Tausend €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 8.484 Tausend €.
Stadtrat
Sitzverteilung der 24 Sitze (Wahlperiode 2008-2014):
- CSU 9 Sitze,
- SPD 5 Sitze,
- FW 9 Sitze,
- Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
Städtepartnerschaften
- Montfort-sur-Meu, seit 1988
- Germantown, Ohio, seit 1980
- Pobiedziska, Polen, seit 2007
Öffentliche Einrichtungen
- Stadtverwaltung
- Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld
- Außenstelle des Finanzamts
- Außenstelle des Landratsamts
(mit Kfz-Zulassungsstelle, Jugendamt, Dienststelle des Gesundheitsamts) - Polizei
- Feuerwehr Marktheidenfeld
Wirtschaft
Verkehr
Wasserstraße: Der Main ist eine Bundeswasserstraße erster Ordnung, zuständig das Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg.
Straße: Die Bundesautobahn 3 Nürnberg - Frankfurt verläuft in Ost-West-Richtung und schneidet die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Staatsstraßen 2299 und 2315 im Stadtteil Altfeld, wobei die durch das Stadtgebiet laufende Bundesstraße 8 als Autobahnzubringer fungiert.
ÖPNV: Ein dicht ausgebautes Busnetz der Nahverkehrsgesellschaft Main-Spessart verbindet Stadt und Umland. Innerörtlich verkehrt ein Stadtbus.
Im Stadtteil Altfeld befindet sich ein Segelflugplatz.
Ansässige Unternehmen
- Braun GmbH
- WAREMA AG
- ELAU AG
- Martinsbräu Georg Mayr GmbH & Co. KG
- Schleunung Druck GmbH
- Metallbau Brod GmbH
- Udo Lermann GmbH & Co. KG
- Hilite International
- Universelles Leben mit der HG Naturklinik Michelrieth
und viele mehr
Geldinstitute
- Sparkasse Mainfranken
- Raiffeisenbank
- Hypo Vereinsbank
- Postbank
Bildungseinrichtungen
- Friedrich-Fleischmann-Grundschule, Marktheidenfeld
- Grund- und Hauptschule des Schulverbands Oberndorf, Bischbrunn
- Hauptschule am Maradies
- Staatliche Realschule, Marktheidenfeld
- Balthasar-Neumann-Gymnasium, Marktheidenfeld
- Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule, Marktheidenfeld
- Altenpflege- und Krankenpflegeschule des Landkreises Main-Spessart, Marktheidenfeld
- Förderschulen: St. Kilian und St. Nikolaus, Marktheidenfeld
- 2 private Musikschulen und das städtische Musikinstitut, Marktheidenfeld
- Volkshochschule Marktheidenfeld
Sehenswürdigkeiten
Franck-Haus
Das Franck-Haus ist ein 1745 errichtetes, reich verziertes Bürgerhaus der Barockzeit und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Bauherr war der Weinhändler und Kaufmann Franz Valentin Franck (1702–1777). Seit 1987 ist das Haus im Besitz der Stadt. Es wurde von 1994 bis 1998 saniert. Dabei wurde die die smalte-blaue Farbe der Fassade, die zur Erbauungszeit teuerste Farbe, wiederhergestellt. Heute wird das Haus für Ausstellungen genutzt. [1]
Dauerausstellungen sind die "kleinste Bibliothek der Welt", eine Sammlung von Kleinschreibkunstwerken aus dem Nachlass von Valentin Kaufmann, die Schauschmiede, eine alte Schmiedewerkstatt im Hof eingerichtet, und ein Informationsraum zu Leben und Werk des Malers und Kunsthandwerkers Hermann Gradl. .
St.-Laurentius-Kirche
An der St.-Laurentius-Kirche ist seit über 700 Jahren immer wieder gebaut worden. Insgesamt vier Bauabschnitte im romanischen, gotischen, barocken und neubarocken Stil lassen sich unterscheiden. Die Stile der jeweiligen Zeit wurden dabei immer in das alte Bauwerk harmonisch eingebracht. Viele kunsthistorische Funde, wie mittelalterliche Fresken im Chorraum und 2 Grabplatten aus dem 16. Jh. lassen die Kirche wie ein Geschichtsbuch der Stadt wirken.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die Alte Mainbrücke aus roten Sandsteinquadern wurde Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft König Ludwig I. von Bayern erbaut und 1845 eröffnet. Über 150 Jahre später folgte der alten Bogenbrücke die Nordbrücke, eine Stabbogenbrücke mit der seltenen Anordnung von sich kreuzenden Hängern.
Sehenswert sind außerdem die Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern, die Mainpromenade, der Marktplatz mit dem Fischerbrunnen und die Kreuzbergkapelle, eingeweiht 1890, die auf dem Kreuzberg liegend, über einen Kreuzweg erreicht werden kann.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zwischen Juni und Juli finden mehrere Veranstaltungen statt, wie das Altstadtfest oder die Karibische Nacht.
Seit 1999 veranstaltet die Rudergesellschaft Marktheidenfeld jedes Jahr im Juli den Red Dragon Cup. Dabei starten Betriebs- und Vereinsmannschaften in Drachenbootrennen bei denen auch die Kostümierung der Teilnehmer prämiert wird.
Am ersten Augustwochenende veranstaltet der Köhlerverein sein traditionelles Köhlerfest im Stadtteil Glasofen.
Im August findet das Marktheidenfelder Volksfest, die Laurenzi-Messe für 10 Tage statt. Kern der Veranstaltung ist der Laurenzimarkt der sich seit 2007 am Mainufer befindet. Des weiteren gibt es noch einen Rummelplatz, das traditionelle Bierzelt und ein Zelt für die Gewerbeschau.
Persönlichkeiten
- Johann Friedrich Anton Fleischmann (1766–1798), Komponist
- Cornel Schmitt (* 4. Januar 1874, † 13. Januar 1958), Pädagoge und Komponist
- Hermann Gradl (* 15. Februar 1883, † 15. Februar 1964 in Nürnberg), Landschaftsmaler
- Armin Grein (* 21. April 1939), ehem. Bürgermeister, ehem. Landrat des Landkreises Main-Spessart
- Sigfried Held (* 1942 in Freudenthal), Fußball-Nationalspieler (Vizeweltmeister)
- Peter Kiesewetter (* 1945), Komponist
- Roland Matthes (*1950 in Pößneck), Rückenschwimmer (vierfacher Olympiasieger)
- Hartmut Leimeister (* 1957), Koch
- René Frank (* 1974), Komponist und Sachbuchautor
- Tanja Hart (* 1974), Volleyball-Nationalspielerin
- Tina Landgraf (* 1976 in Cochem), Fernsehschauspielerin
- Regina Schleicher (* 1974 in Würzburg), Radsportlerin (Weltmeisterin)
- Willy Schleunung (1917–2007), Unternehmer (Gründer von Schleunung Druck) und Mitglied des bayerischen Senates
Einzelnachweise
Weblinks
- www.marktheidenfeld.de Stadt Marktheidenfeld
- Links zum Thema Marktheidenfeld im Open Directory Project
- Marktheidenfeld. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 11, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 266
- Marktheidenfeld: Wappengeschichte vom HdBG
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