- Frankfurt-Goethehaus
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Das Goethe-Haus in der Altstadt von Frankfurt am Main war bis 1795 der Wohnsitz der Familie Goethe.
Johann Wolfgang Goethe wurde 1749 hier im Großen Hirschgraben in Frankfurt geboren. Sein elterliches Haus bestand damals aus zwei verbundenen Fachwerkhäusern, die die Familie Goethe 1733 erworben hatte. Erst 1755 ließ sein Vater, Johann Caspar Goethe, hier einen repräsentativen, vierstöckigen Bau im Stil des Spätbarock errichten. Hier lebte Johann Wolfgang Goethe bis 1765; seine Jugendjahre hat er in Dichtung und Wahrheit beschrieben. 1795 verkaufte die Familie das Haus.
Am 22. März 1944 wurde das Goethe-Haus durch Bombentreffer völlig zerstört. Schon 1947 begann der originalgetreue Wiederaufbau durch den Architekten Theo Kellner. Die Stiftung Freies Deutsches Hochstift erhielt hierfür eine Spende von der Philipp Holzmann AG über 300.000 Mark. Nur ein Teil der Einrichtung stammt von der Familie Goethe selbst, aber die vielen ausgelagerten Schätze an Möbeln, Kunst- und Gebrauchsgegenständen, Büchern, Bildern und Handschriften konnten in das Geburtshaus heimkehren.
Das Goethe-Haus ist durch Initiative des Geologen Otto Volger im Besitz der Stiftung Freies Deutsches Hochstift, die auch das mit dem Goethe-Haus verbundene Goethe-Museum betreibt. Jährlich wird das Goethe-Haus von etwa 130.000 Besuchern besichtigt.
Es ist fester Bestandteil der Alt-Frankfurter Erzählungen, dass „echte Frankfurter“ sich nicht für das Goethe-Haus interessieren; so gibt es den Witz vom sterbenden Frankfurter, der auf dem Totenbett noch ein Stoßgebet zum Himmel schickt: „Liewer Gott, lass misch noch leewe – isch geh derr aach ins Geede-Haus!“ (Lieber Gott, lass mich noch leben – ich gehe dir auch ins Goethe-Haus).
Literatur
- Wolf-Christian Setzepfandt: Architekturführer Frankfurt am Main. 3. Auflage. Dietrich Reimer Verlag, Berlin August 2002, ISBN 3-496-01236-6, S. 16.
- Michael Falser: Der ›Deutsche Geist‹ und die Rekonstruktion des Frankfurter Goethehauses – die Trümmer des Geistes. In: Ders.: Zwischen Identität und Authentizität. Zur politischen Geschichte der Denkmalpflege in Deutschland. Dresden 2008, S. 82-87. (Thelem Verlag, ISBN 978-3-939-888-41-3)
Weblinks
50.1111111111118.6775Koordinaten: 50° 6′ 40″ N, 8° 40′ 39″ O
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