Franz-Josephs-Orden

Franz-Josephs-Orden

Der Kaiserlich-Österreichische Franz-Joseph-Orden war eine Auszeichnung der österreichisch-ungarischen Monarchie und wurde am 2. Dezember 1849 von Kaiser Franz Joseph I. als Auszeichnung für Verdienste in militärischen und zivilen Belangen gestiftet. Die Stiftung erfolgte am ersten Jahrestag der Thronbesteigung Franz Josephs I.

Franz-Joseph-Orden

Die als Ritterorden ausgelegte Auszeichnung umfasste ursprünglich die drei Klassen Großkreuz, Komturkreuz („Comthure“) und Ritterkreuz, die später auf fünf Stufen ausgedehnt wurden:

Der Franz-Josephs-Orden war damit der einzige unter den Verdienstorden der Monarchie, der in fünf Stufen verliehen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Statuten

Die Verleihung erfolgte ohne Rücksicht auf Geburt, Religion oder Stand und wurde auch an Ausländer vergeben. Alle Mitglieder des Ordens hatten Zutritt zu den Hoffestlichkeiten. Jedoch war mit dem Franz-Josephs-Ordens kein Anrecht auf eine Erhebung in den Adelsstand verbunden, was eine Neuerung gegenüber den bis dahin geschaffenen Verdienstorden der Monarchie (Militär-Maria-Theresien-Orden, Stephansorden, Leopoldorden, Orden der Eisernen Krone) darstellte.

Angeschlossen an den Franz-Joseph-Orden war das (k.k.) Verdienstkreuz, da in verschiedenen Stufen vergeben wurde (z.B. als Eisernes Verdienstkreuz mit der Krone oder als Goldenes Verdienstkreuz am Band der Tapferkeitsmedaille). Die Insignie des Verdienstkreuzes entsprach dem Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens, zeigte jedoch nicht den schwarz emaillierten Doppeladler.

Ordenszeichen

Die Insignie des Franz-Joseph-Ordens besteht aus einem achteckigen, karminrot emaillierten Goldkreuz, dessen Arme an den Enden breiter werden. In der Mitte liegt ein weißes Schild mit F J (Franz Joseph). Zwischen den Armen des Kreuzes befindet sich ein schwarz emaillierter, österreichischer Doppeladler, der in den Schnäbeln eine goldene Kette mit der Ordensdevise Viribus unitis trägt. Über dem Kreuz ist die österreichische Kaiserkrone in Gold angebracht.

Die drei Klassen unterscheiden sich nur in der Größe. Das Band des Ordens ist einfarbig rot und wurde von den Rittern im Knopfloch, von den Kommandeuren um den Hals und von den Großkreuz-Trägern mit der Schärpe über die rechte Schulter getragen. Komture mit Stern und Inhaber des Großkreuzes trugen dazu einem Ordenstern. Sämtliche Insignien des Franz-Joseph-Ordens können im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien besichtigt werden.

Sozialhistorische Bedeutung

Noch mehr als andere Verdienstorden wurde dieser Orden zum „Massenorden“ schlechthin. Bedacht wurden vor allem Angehörige mittlerer sozialer Schichten, die - aus welchen Gründen immer - ausgezeichnet werden sollten, ohne einen Anspruch auf die Erhebung in den Adelsstand zu erhalten. In Wirtschaftskreisen wurde manchmal die Bonitätseinstufung von Firmeninhabern auch davon abgeleitet, ob sie „zumindest“ Inhaber des Ordens der Eisernen Krone (meist III. Klasse) oder „nur“ solche des Franz-Josephs-Ordens waren.

Siehe auch

Literatur

  • Die Orden, Wappen und Flaggen aller Regenten und Staaten (Anhang), Leipzig, Verlag Moritz Ruhl, 1884
  • Peter Diem: Die Symbole Österreichs, Verlag Krenmayr & Scheriau, Wien 1995, S. 218.
  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt, Leipzig 1893, ISBN 3-8262-0705-X
  • Johann Stolzer/Christian Steeb: Österreichs Orden vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz, ISBN 3-201-01649-7

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