Orden des heiligen Josephs (Toskana)

Orden des heiligen Josephs (Toskana)
St.-Josephs-Orden
St.-Josephs-Orden

Der Orden des heiligen Josephs war ein toskanischer Ritterorden und wurde bereits im Jahr 1514 als Verdienstorden eingerichtet.

Großherzog Ferdinand III. führte diesen Orden am 19. März 1807 wieder ein, als er noch Großherzog von Würzburg war. Der Orden wurde durch den Stifter 1817 erneuert, als das Herzogtum Toskana 1814 nach 13 Jahren wieder in den Besitz des Stifters gelangte. Der Ritterorden war der zweite seiner Art im Herzogtum.

Er durfte an Geistliche, Zivil- und Militärpersonen und auch an Ausländer verliehen werden. Die Bekennung zum katholischen Glauben war eine der Auszeichnungsbedingungen.

Der Orden wurde durch die italienische Regierung am 18. März 1860 aufgehoben. Ordensträger durften aber ihn weiter anlegen.

Inhaltsverzeichnis

Ordensklassen

Trageweise des Ordens (v.l.n.r.) III. bis I. Klasse

Der Orden hatte nach erfolgter Statutenänderung vom 18. März 1817 drei Klassen und die Anzahl der Mitglieder war beschränkt:

  • I. Klasse: Großkreuz auf 20 Mitglieder
  • II. Klasse: Kommandeur auf 30 Mitglieder mit Aussicht auf Erbadel
  • III. Klasse: Ritter auf 60 Mitglieder

Großmeister war der regierende Großherzog.

Ordensdekoration

Ein sechsarmiges, weiß emailliertes Kreuz mit goldener Einfassung ist an allen Kreuzspitzen mit insgesamt zwölf kleinen goldenen Kugeln besetzt. In den Kreuzwinkeln sind je drei rot emaillierte Strahlen mit goldener Einfassung eingebracht.

Das ovale Medaillon zeigt auf der Vorderseite in Gold ein Bild des heiligen Joseph mit der Umschrift UBIQUE SIMILIS als Ordensdevise. Auf der Rückseite finden sich die Buchstaben S. J. F. (Sto Josepho Ferdinandus) und die Jahreszahl 1807. Der nach oben gerichtete Kreuzarm ist mit einem kurzen rot emaillierten sogenannten Bandstück an einer goldenen durchbrochenen Krone mit Tragering verbunden.

Ordensband und Trageweise

Das Ordensband ist rot mit einem breiten Randstreifen an beiden Seiten. Als Schärpe über die rechte Schulter zur linken Hüftseite legten die Großkreuzer diesen Orden an. Das Kommandeurskreuz wurde als Halsorden und die Ritter im Knopfloch oder als Bruststern auf der linken Seite getragen.

Zum Großkreuz gehörte ein silberner Bruststern gleicher Form und Art, ist aber ohne Krone. Bei besonderen Gelegenheiten wurde das Großkreuz als Collane um den Hals getragen. Die Kette besteht aus abwechselnden goldenen Rosetten und ebenso gefassten Edelsteinen. Die Steine sind in einem rot emaillierten Teil flammenartig rechts und links gefasst.

Bekannte Träger

Literatur

  • Kaspar Friedrich Gottschalck: Almanach der Ritterorden. Goeschen, Leipzig 1818.
  • Dieter Schäfer: Ferdinand von Österreich, Grossherzog zu Würzburg, Kurfürst zu Salzburg, Grossherzog d. Toskana. Köln, Graz, Wien, Verlag Styria, 1988, S. 172–175;
  • Anton Chroust: Geschichte des Großherzogtums Würzburg (1806 bis 1814). Die äußere Politik des Großherzogtums. Würzburg 1932

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