Franz-Weißebach-Preis

Franz-Weißebach-Preis
Gedenktafel für Franz Weißebach an der Stadtmauer im Trierer Palastgarten

Franz Weißebach (* 1860; † 1925) war ein deutscher Privatier, Mitbesitzer des Weinguts Kanzemer Berg, ein Trierer Schalk und Stifter des Trierer Palastgartens. Nach ihm ist der Franz-Weißebach-Preis benannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Weißebach war der Sohn des Weingutsbesitzers Julius Weißebach und seiner Frau Anna Maria Schoemann. Seine Tante war Anna Weißebach. Weißebach war Mitbesitzer des als Weingut „Weißebach Erben“ fortgeführten elterlichen Weingutes Kanzemer Berg und Privatier, da sein Bruder Karl das gemeinsame Weingut verwaltete.

Bereits zu Lebzeiten Weißebachs zeigte die Stadt Trier Interesse, den ehemaligen Exerzierplatz am zentrumsnahen Kurfürstlichen Palais in eine Gartenanlage umzuwandeln, doch fehlte der Stadt dazu das Geld. Weißebach vermachte daraufhin der Stadt Trier testamentarisch ein Fuder (rund 1.000 Liter) seines Weines „Kanzemer Berg“, des wegen seiner überragenden Qualität „Jahrhundertweins“ genannten Jahrgangs 1921. Allerdings vererbte der Schalk den Wein mit Zweckbindung: Das Geld aus dem Verkauf sollte für den Bau eines Krematoriums auf dem städtischen Friedhof verwendet werden, was im streng katholischen Trier jener Zeit undenkbar war (vgl. „Krematorien zur Einäscherung Verstorbener“). Den einzigen Ausweg bot eine zusätzliche Bestimmung im Testament: Sollte die Trierer Stadtverordnetenversammlung den Bau des Krematoriums fünf Jahre lang jeweils ablehnen, konnten die Mittel für einen Volksgarten verwendet werden. Der Stadtrat setzte den Krematoriumsbau notgedrungen fünf Jahre jedes Jahr auf seine Tagesordnung und stimmte ebenso vorhersehbar jedes Jahr aufs Neue dagegen. Nach der letzten Ablehnung konnte der Verkaufserlös für den Wein – seitdem auch „Krematoriumswein“ genannt - endlich dazu benutzt werden, den Palastgarten anzulegen.

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Trierer Palastgarten
Trierer Palastgarten

Franz-Weißebach-Preis

Seit 1988 wird in Trier von der Prinzenzunft der Stadt Trier 1987 e. V. (einem Karnevalsverein) der Franz-Weißebach-Preis verliehen. Ausgezeichnet mit dem Preis werden Personen, die Humor mit sozialem Engagement verbinden.

Preisträger

  • 1988 Felix Zimmermann, Oberbürgermeister
  • 1989 Dr. Carl-Ludwig Wagner, Minister
  • 1990 Manfred Maximini, Kürenzer Quetsche'kirmesgänger
  • 1991 Helmut Schröer, Oberbürgermeister
  • 1992 Prof. Dr. Wolfgang Rauh
  • 1993 Rudolf Gall, Heimatforscher
  • 1994 Dr. Hermann Josef Spital, Bischof
  • 1995 Prof. Dr. Jörg Hasler, Universitätspräsident
  • 1996 Hans-Joachim Doerfert
  • 1997 Bernd Gritzmacher
  • 1998 Rolf Mayer
  • 1999 Willi Koll
  • 2000 Dr. Richard Groß, Landrat
  • 2001 Frau Marianne Scheers
  • 2002 Dr. Josef Peter Mertes
  • 2003 Dr. Reinhard Marx, Bischof von Trier
  • 2004 Georg Bernarding, Bürgermeister
  • 2005 Peter Pries, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval
  • 2006 Helmut Leiendecker, MundartFolkRock - Leiendecker Bloas
  • 2007 Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
  • 2008 Ingrid Kostka, Gründerin der Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung

Literatur

  • Gall, Rudolf M.: Der Trierer Stifter Franz Weißebach, in: Neues Trierisches Jahrbuch 1989, S. 87-91
  • Jung, Hermann: Unvergessener „Krematoriumswein“. Ein Erinnerungsblatt zum Schmunzeln aus dunklen Trierer Tagen., in: Rheinische Bauernzeitung. 34. Koblenz 1980, 8, S. 451-452

Weblinks


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