- Franz Weißebach
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Peter Franz Weißebach (* 18. Juli 1860 in Trier; † 10. November 1925 ebenda) war ein deutscher Privatier, Mitbesitzer des Weinguts Kanzemer Berg (heute: Weingut von Othegraven), ein Trierer Schalk und Stifter des Trierer Palastgartens. Nach ihm ist der Franz-Weißebach-Preis benannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Weißebach war der Sohn des Weingutsbesitzers Julius Weißebach und seiner Frau Anna Maria Schoemann. Seine Tante war Anna Weißebach. Weißebach war Mitbesitzer des als Weingut „Weißebach Erben“ fortgeführten elterlichen Weingutes Kanzemer Berg und Privatier, da sein Bruder Karl das gemeinsame Weingut verwaltete.
Bereits zu Lebzeiten Weißebachs zeigte die Stadt Trier Interesse, den ehemaligen Exerzierplatz am zentrumsnahen Kurfürstlichen Palais in eine Gartenanlage umzuwandeln, doch fehlte der Stadt dazu das Geld. Weißebach setzte daraufhin die Stadt Trier testamentarisch zu seiner Erbin ein. Allerdings vererbte der Schalk sein Vermögen mit Zweckbindung: Das Geld aus dem Verkauf sollte für den Bau eines Krematoriums auf dem städtischen Friedhof verwendet werden, was im streng katholischen Trier jener Zeit undenkbar war (vgl. „Krematorien zur Einäscherung Verstorbener“). Den einzigen Ausweg bot eine zusätzliche Bestimmung im Testament: Sollte die Trierer Stadtverordnetenversammlung den Bau des Krematoriums fünf Jahre lang jeweils ablehnen, konnten die Mittel für einen Volksgarten verwendet werden. Der Stadtrat setzte den Krematoriumsbau notgedrungen fünf Jahre jedes Jahr auf seine Tagesordnung und stimmte ebenso vorhersehbar in der sog. „Krematoriumsdebatte“ jedes Jahr aufs Neue dagegen. Nach der letzten Ablehnung konnte das Vermögen endlich auch dazu benutzt werden, den Palastgarten anzulegen. Im Nachlass Weißebach befanden sich drei Fuder (jeweils rund 1.000 Liter) seines Weines „Kanzemer Berg“, des wegen seiner überragenden Qualität „Jahrhundertweins“ genannten Jahrgangs 1921. Der Wein stellte einen beträchtlichen Wert dar und wurde wegen seines Zusammenhangs mit der Krematoriumsfrage „Krematoriumswein“ genannt.
Für sich selbst hatte Weißebach testamentarisch eine Erdbestattung festgelegt, die in einem Ehrengrab der dankbaren Stadt Trier auf dem Hauptfriedhof Trier erfolgte. In der Stadtmauer im Palastgarten wurde eine Gedenktafel an den Stifter angebracht.
Franz-Weißebach-Preis
Seit 1988 wird in Trier von der Prinzenzunft der Stadt Trier 1987 e. V. (einem Karnevalsverein) der Franz-Weißebach-Preis verliehen. Ausgezeichnet mit dem Preis werden Personen, die Humor mit sozialem Engagement verbinden.
Preisträger
- 1988 Felix Zimmermann, Oberbürgermeister
- 1989 Dr. Carl-Ludwig Wagner, Minister
- 1990 Manfred Maximini, Kommunalpolitiker und Gründer der UBM (Unabhängige Bürgerbewegung Maximini)
- 1991 Helmut Schröer, Oberbürgermeister
- 1992 Prof. Dr. Wolfgang Rauh
- 1993 Rudolf Gall, Heimatforscher
- 1994 Dr. Hermann Josef Spital, Bischof von Trier
- 1995 Prof. Dr. Jörg Hasler, Universitätspräsident
- 1996 Hans-Joachim Doerfert
- 1997 Bernd Gritzmacher
- 1998 Rolf Mayer
- 1999 Willi Koll
- 2000 Dr. Richard Groß, Landrat
- 2001 Frau Marianne Scheers
- 2002 Dr. Josef Peter Mertes
- 2003 Dr. Reinhard Marx, Bischof von Trier
- 2004 Georg Bernarding, Bürgermeister
- 2005 Peter Pries, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval
- 2006 Helmut Leiendecker, MundartFolkRock - Leiendecker Bloas
- 2007 Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
- 2008 Ingrid Kostka, Gründerin der Ernst-und-Ingrid-Kostka-Stiftung
- 2009 Schwester M. Elisabeth Mues, Generalobere der Kongregation der barmherzigen Schwestern des hl. Karl Borromäus in Trier
- 2010 Klaus Jensen, Oberbürgermeister
- 2011 Dr. Stephan Ackermann, Bischof von Trier
Literatur
- Rudolf M. Gall: Der Trierer Stifter Franz Weißebach. In: Neues Trierisches Jahrbuch 1989, S. 87–91.
- Rudolf M. Gall: Weißebach, Peter Franz. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 498.
- Jung, Hermann: Unvergessener „Krematoriumswein“. Ein Erinnerungsblatt zum Schmunzeln aus dunklen Trierer Tagen. In: Rheinische Bauernzeitung. 34. Koblenz 1980, 8, S. 451−452.
Weblinks
- Franz-Weißebach-Lied
- Franz Weißebach in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
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