Franz Catel

Franz Catel
Golf von Neapel mit Fruchthändlern, Franz Ludwig Catel, 1822

Franz Ludwig Catel (* 22. Februar 1778 in Berlin; † 19. Dezember 1856 in Rom) war ein deutscher Holzbildbauer und Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Franz Ludwig Catel kam als Sohn des Hugenotten Pierre Frédéric Catel (1747–1791) und dessen Frau Elisabeth Wilhelmine, geborene Rousset (1757–1809), auf die Welt. Sein Vater war Assessor am Französischen Gericht in Berlin. Er hatte zwei Brüder, Charles Simon Catel (1773–1830), der als Komponist und Musikprofessor in Paris bekannt wurde, und den Architekten und Maler Ludwig Friedrich Catel (1776–1819).

Franz Ludwig Catel war ursprünglich Holzbildhauer, widmete sich dann der Malerei. Er illustrierte erfolgreich Bücher, darunter nach persönlicher Bekanntschaft mit Goethe auf der Reise nach Paris 1797 dessen Hermann und Dorothea. Am 23. November 1806 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie gewählt. Ab dieser Zeit malte er in Öl. Seine Reisen, auf denen sein Bruder Ludwig Friedrich Catel ihn begleitete, führten ihn 1811 nach Paris, wo sein älterer Bruder Charles Simon Catel lebte und wo Franz Ludwig Catel sich eine Zeit lang aufhielt und sich die französische Technik erwarb, und in die Schweiz. Die Großartigkeit der Alpennatur beeindruckte ihn dermaßen, dass er sich der Landschaftsmalerei widmete und sich 1811 in Rom niederliess. Dort stieß er zum Künstlerkreis um Joseph Anton Koch, der zentralen Figur unter den deutschen Malern in Rom. Deutschland besuchte er nur noch gelegentlich. 1830 ließ er sich auf seinem Gut bei Macerata in der Mark Ancona nieder. Durch seine Kunst gelangte er zu beträchtlichem Wohlstand, so dass er allein aus seinem Privatvermögen eine Stiftung für junge Künstler in Rom ins Leben rufen konnte, die als Pio Istituto Catel bis heute besteht und die auch Alleinerbe des kinderlosen Ehepaars wurde. Auf seiner längeren Reise nach Deutschland 1840, 1841 erhielt er den Titel eines Professor.

Er malte Historien-, Genre-, namentlich aber Landschaftsbilder, denen er auch seinen Ruf verdankt. Er hatte sorgsam die perspektivische Wirkung im Auge und war bestrebt, den sonnigen Glanz der italienischen Gegenden, überhaupt Lichtwirkungen getreu wiederzugeben. Seine Landschaften schließen sich an die stilistische Richtung an. Die Linien und Formen sind schärfer betont als die Farbe, welche an Trockenheit und Härte leidet. Franz Ludwig Catel ist in der Landschaftsmalerei der Gruppe der Stilisten um Joseph Anton Koch zuzuordnen, pflegte aber auch freundschaftlichen Umgang mit Friedrich Overbeck und den Nazarenern, zu denen er künstlerisch Distanz hielt.

Galerie

Literatur

  • Andreas Stolzenburg: Franz Ludwig Catel e i suoi amici a Roma. In: Journal für Kunstgeschichte. Bd. 1, 1997, S. 192-193, ISSN 1432-9506
  • Michael Teichmann: Kronprinz Ludwig von Bayern in der spanischen Weinschenke auf Ripagrande in Rom in Gesellschaft von Künstlern und seinen Reisebegleitern. tuduv-Verl.-Ges., München 1992, ISBN 3880734364 (=Schriften aus dem Institut für Kunstgeschichte der Universität München, Band 58)
  • Andreas Stolzenburg: Der Landschafts- und Genremaler Franz Ludwig Catel (1778-1856). Arbeitskreis selbständiger Kultur-Inst., Bonn 2007, ISBN 978-3-930370-13-9
  • Robert DohmeFranz Ludwig Catel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 70 f.

Weblinks


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