- Franz Caspar Schnitger
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Franz Caspar Schnitger (* 15. Oktober 1693; † 1729 vermutlich in Zwolle oder Groningen) war ein Orgelbauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Caspar Schnitger war einer der Söhne des berühmten Arp Schnitger. Nach dessen Tod führte er die Hamburger Werkstatt des Vaters in den Niederlanden fort und ließ sich in Zwolle nieder.
Franz Caspar wird gelegentlich mit seinem Sohn gleichen Namens verwechselt. Franz Caspar jr. und Albertus Antonius Hinsz übernahmen nach dem frühen Tod von Franz Caspar sen. dessen Werkstatt und führten die Schnitger-Tradition fort. Hinsz heiratete die Witwe von Franz Caspar sen. und wurde so zum Stiefvater von Frans Casper Snitger (jr.). Durch den Nachfolger Heinrich Hermann Freytag und dessen Sohn Herman Eberhard Freytag fand die Schnitger-Schule in den Niederlanden bis ins 19. Jahrhundert ihre Fortsetzung, während die Tradition in Deutschland nach dem Tod Arp Schnitgers weitgehend abbrach.
Werk
Folgende Arbeiten sind von ihm nachgewiesen:
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen 1709–10 Weener St.-Georgskirche II/p 22 F.C. Schnitger verfertigte für diese Orgel das Gehäuse in Neuenfelde (heute II/P/29)[1] → Orgel der St. Georgskirche (Weener) 1720 Vollenhove (NL) St. Nicolaaskerk II/p 19 Eingreifender Umbau der Orgel von A. Bosch (1686) durch Schnitger; 1860 um Pedaltürme ergänzt (II/P/25)[2] 1721 Zwolle (NL) Michaelskirche IV/P 64 Zusammen mit seinem Bruder Johann Georg Schnitger nach Plänen seines Vaters; zum Großteil erhalten[3] → Orgel der Michaelskirche (Zwolle) 1720–22 Deventer (NL) Lebuinuskirche III/p 35 Umbau durch Schnitger, von dem noch 17 Register erhalten sind; 1836-1839 durch Johann Heinrich Holtgräve erweitert (III/P/45)[4] 1722 Meppel (NL) Mariakerk III/p 27 Vollendung des Orgelneubaus durch Jan Harmens Kamp nach dessen Tod 1721; später umgebaut und erweitert (III/P/38); von Schnitger 2-3 Register erhalten[5] 1723 Duurswoude (NL) Hervormde Kerk I/P 10 Ursprünglich gebaut als Geschenk für die Lutherische Kirche in Zwolle; 1917 nach Duurswoude verkauft 1723–25 Alkmaar (NL) Laurenskerk III/P 56 Erweiterungsumbau; Großteil von Schnitger erhalten[6] 1725 Drøbak (N) 1730 Groningen (NL) Martinikerk III/P 47 Diese Erneuerungsarbeit wurde zwar von Schnitger begonnen, konnte aber nicht mehr von ihm fertiggestellt werden und wurde nach seinem Tod von Albertus Antonius Hinsz zu Ende geführt.[7] → Orgel der Martinikerk (Groningen) Literatur
- Douglas E. Bush, Richard Kassel (Hrsg.): The Organ. An Encyclopedia. Routledge, New York, London 2006, ISBN 0-4159-4174-1 (online).
- Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
- Ibo Ortgies: Die Praxis der Orgelstimmung in Norddeutschland im 17. und 18. Jahrhundert und ihr Verhältnis zur zeitgenössischen Musikpraxis. Göteborgs universitet, Göteborg 2004 (rev. 2007) (S. 117-146 zu Schnitgers Tätigkeit in Alkmaar und Zwolle, online).
- Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Geweloh: Orgeln in Niedersachsen. Hauschild Verlag, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5.
Weblinks
- ↑ Schnitger-Orgel in Weener (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Bosch-Orgel in Vollenhove (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Schnitger-Orgel in Zwolle (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Schnitger/Holtgräve-Orgel in Deventer (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Kamp/Schnitger-Orgel in Meppel (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Hagerbeer/Schnitger-Orgel in Alkmaar (Abgerufen am 3. August 2009).
- ↑ Schnitger-Orgel in Groningen, Martinikerk (Abgerufen am 24. März 2009).
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