Franz Wigard

Franz Wigard

Franz Jacob Wigard (* 31. Mai 1807 in Mannheim; † 25. September 1885 in Dresden) war liberaler Politiker, Deutschkatholik und wesentlicher Verfechter der Stenografie.

Wigard studierte katholische Theologie, Philosophie, Jura und Kameralwissenschaften in München und wurde dort Mitglied des Corps Palatia München. Anschließend absolvierte Wigard eine Stenografenausbildung bei Franz Xaver Gabelsberger und trat in den bayerischen Staatsdienst ein. 1834 wurde er Landtagsstenograf in Sachsen, 1847 auch in Preußen. 1834 gründete er das Sächsische Stenographische Institut in Dresden, 1843 wurde er zum Professor für Stenografie ernannt. Ab 1845 war Wigard führender Vertreter der deutschkatholischen Bewegung.

Wigard war Mitglied im Vorparlament und vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments im Juni 1849 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter für Dresden. Hierbei war er Vorstand der Stenografen-Kanzlei und der Protokoll-Kommission. Er gehörte dem Ausschuss zum Entwurf der Reichsverfassung an. Aufgrund seiner Teilnahme am Rumpfparlament wurde er wegen Hochverrats angeklagt, jedoch später freigesprochen.

1853 begann Wigard ein Medizinstudium. Ab 1856 war er als Arzt in Dresden tätig. 1858 promovierte er in Jena zum Doktor der Medizin.

1850 sowie 1869 bis 1870 gehörte Wigard dem Sächsischen Landtag an, 1867 bis 1874 war er für die Deutsche Fortschrittspartei Mitglied des Reichstags.

Wigard war aktiver Freimaurer: Im Jahr 1838 ist er in die Loge Zum goldenen Apfel in Dresden aufgenommen worden. Er war u. a. Repräsentant seiner Loge bei der Großen Landesloge von Sachsen. Während seiner Abgeordnetenzeit in Frankfurt nahm er rege am dortigen Logenleben teil.

Literatur

Weblinks


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