Franzosenkirche (Schwabach)

Franzosenkirche (Schwabach)

Die Franzosenkirche ist die Pfarrkirche der evangelisch-reformierten Gemeinde in Schwabach, Mittelfranken in Bayern.

Sie liegt in der westlichen Altstadt von Schwabach, genannt Boxlohe.

Franzosenkirche

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Obwohl in der Barockzeit entstanden, zeigt der Bau keinerlei Zierrat. Es handelt sich um einen schlichten Bau mit Glockenturm über der Eingangstür. Einziger äußerer Schmuck ist hier das Wappen des Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Die Kirche wurde 1686/1687 erbaut und ist die erste Kirche, die von Hugenotten in Franken errichtet wurde.

Innenraum

Wie in reformierten Kirchen üblich, gibt es keinen Altar wie in lutherischen oder katholischen Kirchen. An der Stirnseite steht nur ein großer Tisch auf dem eine Bibel liegt. Die Kanzel an der Stirnseite wird links und rechts flankiert von zwei Gobelins aus der Manufaktur von Michel Claraveux, die goldgestickt auf schwarzem Grund Bibelzitate in französischer Sprache zeigen. Eine Fahne, die der Gemeinde 1729 vom Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich gestiftet wurde, gehört ebenfalls zu den wenigen Schmuckstücken der Kirche.

Entstehungsgeschichte

Nach Ausweisung der calvinistischen Hugenotten aus Frankreich, fanden vielen von ihnen Aufnahme in den evangelischen Gebieten Deutschlands. Auch die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach nahmen die Glaubensflüchtlinge auf. Dies geschah jedoch mit wirtschaftlichen Hintergedanken, denn die Neuankömmlinge brachten neue handwerkliche Fähigkeiten mit (Bortenmacher, Handschuhmacher), die hier bisher unbekannt waren. Die ersten Flüchtlinge kamen 1685 in Ansbach und Umgebung an. 1686 wurde Schwabach als Wohnort für alle Hugenotten im Fürstentum Ansbach bestimmt. Den Neuankömmlingen wurde erlaubt sich eine Kirche zu errichten. Der Grundstein wurde am 24. September 1686 gelegt. Die Weihe erfolgte am 13. November 1687. Die Regierung in Ansbach stellte für den Bau Steine aus dem Abbruch der Burg Kammerstein zur Verfügung. Bis Mitte des 19. Jahrhundert fanden die Gottesdienste noch in französischer Sprache statt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts waren von 3800 Einwohnern Schwabachs rund 500 französischer Abstammung.

Weblinks

Quellen

  • Schwabach, Zur Stadtgeschichte von 1648 bis zur Gegenwart, Schriftenreihe des Geschichts- und Heimatvereins, 1986
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