Französisch-Orthodoxe Kirche

Französisch-Orthodoxe Kirche

Die Orthodoxe Kirche in Frankreich ist eine orthodoxe Kirchengemeinschaft vor allem in Frankreich, die die westliche, also lateinische Liturgie pflegt. Obwohl die Orthodoxe Kirche Frankreichs in der Gemeinschaft mit bzw. unter der Jurisdiktion unter verschiedenen kanonischen Orthodoxen Kirchen war bzw. ist, steht die Mehrheit der orthodoxen Westritus-Franzosen nicht in Gemeinschaft mit einer kanonischen Orthodoxen Kirche.

Geschichte

Ihren Ursprung hat die 1936 gegründete Kirche in der Orthodoxen Westkirche (l’Eglise Orthodoxe Occidentale), als damals eine Gruppe um Louis-Charles Winnaert (1880–1937) um die Gemeinschaft mit der Russisch-Orthodoxen Kirche nachsuchte. Der Winnaert-Gruppe gehörte auch eine kleine Benediktinergemeinschaft in Bereuen d’Alleray in Paris an. Es entstand eine orthodoxe Kirchengemeinschaft, die die lateinische Messe mit allen ihren Traditionen pflegte. Die ersten Bischöfe waren Irenäus und Johannes. Ab 1946 wurden die Messen auch auf galloromanisch abgehalten.

In die Spannungen zwischen dem Moskauer Patriarchat und der russischen Exilkirche geriet auch die Französisch-Orthodoxe Kirche. Mit dem Ableben des Bischofs von Shanghai und San Francisco, Johannes (russ. Иоанн Шанхайский), der die so genannte Westmission förderte, im Jahr 1966, ruhte letztendlich auch die kanonische Jurisdiktion der Russisch-Orthodoxen Kirche über die Französisch-Orthodoxe Kirche.

1972 erkannte die Französisch-Orthodoxe Kirche die Jurisdiktion der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an, um so in die kirchliche Kanonität zu gelangen. Wegen kirchenrechtlicher Unregelmäßigkeiten zog die Rumänisch-Orthodoxe Kirche 1993 ihre Jurisdiktion über die französische Kirche zurück, so dass diese wieder in den Status einer nichtkanonischen Kirche zurückfiel. Dennoch gründete die rumänische Kirche ein Dekanat, die l’Église Orthodox Catholique de France, unter dem Bruder des damaligen Bischofs Germain, dem Priester Gregoire Bertrand, für diejenigen französisch-orthodoxen Christen, die weiter unter der Jurisdiktion der Rumänisch-Orthodoxen Kirche verbleiben wollten.

2001, nach einem Skandal, der durch Enthüllungen um die Ehe des Bischof Germain verursacht worden war – obwohl es unklar blieb, ob später eine gesetzliche Trennung vorkam –, verließen zehn Kirchengemeinden die l’Église Orthodox Catholique de France und gründeten die Orthodoxe Kirche des westlichen Ritus (Union des Associations Cultuelles Orthodoxes de Rite Occidental – UACORO). Die Orthodoxe Kirche des westlich-lateinischen Ritus in Frankreich erkannte 2004 die Gemeinschaft mit der Serbisch-Orthodoxen Kirche an. Seit 2006 untersteht diese formell der Jurisdiktion des serbisch-orthodoxen Bischofs für Westeuropa.

Gegenwart

An der Kirche Spitze amtiert derzeit Bischof Germain. Sie hat vor allem in Frankreich, in der Schweiz, in Argentinien, in den USA und in Spanien Gemeinden. Sie feiert ihre Gottesdienste nach der Liturgie des Germanus von Paris.

Weblinks


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