Französisches Luftwaffe

Französisches Luftwaffe
Französische Luftstreitkräfte
Armée de l’air

Kokarde der französischen Luftstreitkräfte
Aufstellung 1912
Land Frankreich
Streitkräfte Französische Streitkräfte
Teilstreitkraft Luftstreitkräfte
Typ Teilstreitkraft
Grobgliederung Siehe Organisationsstruktur
Stärke 65.000 Soldaten (Stand 2005)
Leitung
Chef des Stabes der Luftwaffe Général d'armée Aérienne Stéphane Abrial

Die Französischen Luftstreitkräfte (frz. Armée de l’air) sind eine der fünf Teilstreitkräfte des französischen Militärs. Mit 65.000 Angehörigen ist die französische Luftwaffe die zweitgrößte Teilstreitkraft Frankreichs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Armée de l’air ist eine der ältesten Luftstreitkräfte der Welt, wenn nicht die älteste überhaupt. Ihre Anfänge reichen zurück bis ins Jahr 1909, formell bis 1912, als die neugeschaffene Aéronautique Militaire in die Streitkräfte eingegliedert wurden.

Organisation

Die Französische Luftstreitkräfte untergliedern ihre Einsatzkräfte in sieben große Kommandos:

Kommandos

  • Commandement de la défense aérienne et des opérations aériennes (CDAOA) in Taverny:
Verantwortlich für die nationale Luftraumüberwachung, aber auch der Leitung aller laufenden Luftoperationen. Das Kommando verfügt über keine eigenen Luftfahrtzeuge.
  • Commandement des Forces aériennes stratégiques (CFAS) in Taverny:
Verantwortlich für Kampfflugzeuge für den Nuklearangriff (Mirage 2000N mit der ASMP-Rakete bewaffnet), sowie für die Luftbetankung (11 C-135FR, 3 KC-135R). Das Kommando erhält den Befehl zum Angriff mit Nuklearwaffen direkt vom Oberbefehlshaber der Armee, dem Präsidenten der Republik.
  • Commandement de la Force aérienne de combat (CFAC) in Metz:
Verantwortlich für alle Kampfflugzeuge für die konventionelle Luftverteidigung, Luft-Bodenunterstützung und Aufklärung (Mirage 2000-5F, Mirage 2000B/C/D, Mirage F1CR, Mirage F1-CT, Transall C-160G Gabriel, ...)
  • Commandement de la Force aérienne de projection (CFAP) in Villacoublay:
Verantwortlich für alle Verbindungs- und Transportflugzeuge (Flugzeuge und Hubschrauber: Transall C-160, Herkules C-130, A310/319, Falcon 50/900, SA 330 Puma, AS 350 Fennec, AS 332 Cougar, TBM700, ...)
  • Commandement air des systèmes de surveillance, d’information et de communications (CASSIC) in Villacoublay:
Verantwortlich für die Luft- (AWACS E-3F) und Bodeneinheiten (stationäre Radaranlagen, Kommunikationnetz) zur Luftraumüberwachung und Informationsübertragung.
  • Commandement des écoles de l’Armée de l’air (CEAA) in Tours:
Verantwortlich für die Grundausbildung und weitere Ausbildung des Personals der Luftstreitkräfte (Piloten und Bodenpersonal). Für die Flugausbildung verfügt das Kommando über eine nennenswerte Flotte von Epsilons, Embraer Super Tucanos, Alpha-Jets und EMB 121 Xingús.
  • Commandement des forces de protection et de sécurité de l’Armée de l’air (CFPSAA) in Dijon:
Verantwortlich für alle Infanterieeinheiten der Luftstreitkräfte, sowie der Einheiten zur Feuerbekämpfung.

Neben diesen zwei großen strategischen (CDAOA und CFAS) und den fünf weiteren Kommandos, sind die französischen Luftstreitkräfte in eine übergeordnete Organisationsstruktur nach zwei régions aériennes (RA, dt. Lutfräume) eingeteilt: RA Nord und RA Sud. Die Stützpunkte sind in diese Struktur eingebettet.

Alle aufgeführten Kommandos und Einheiten sind dem Chef d’état-major de l’Armée de l’air (CEMAA, in Deutschland der Inspekteur der Luftwaffe) und seinem Stab in Paris unterstellt.

Personal

Das Personal der französischen Luftstreitkräfte umfasst 65.000 Männer und Frauen (18%) (Stand 2005)

  • 10% Offiziere
  • 55% Unteroffiziere
  • 25% militaires techniciens de l’air (MTA, dt. technisches Personal der Luftstreitkräfte)
  • 1% freiwillige Wehrdienstleistende und Offiziersanwärter
  • 9% zivile Angestellte

Folgende Verwendungsbereiche werden in den Luftstreitkräfte abgedeckt:

  • Nicht fliegendes Personal
    • Wartungspersonal für die Luftfahrzeuge
    • Fluglotsen
    • Personal für administrative Aufgaben
    • Infanterie der Luftstreitkräfte
    • Informatik
    • Infrastruktur
    • Geheimdienst
    • Prüfungskommissare (Verwaltung)

Stützpunkte

Die Stützpunkte der Luftstreitkräfte beherbergen nicht zwangsläufig Kampf- oder Transportflugzeuge. Die Radarstationen, z.B. Lyon Mont-Verdun, Drachenbrunn, Cinq-mars-la-pile, Nice Mont-Angel dienen der Luftraumüberwachung sowie der Leitung des militärischen Luftverkehrs. Andere Standorte dienen als Materiallager oder als Kommandoposten. In Ausland und Übersee wird die Ausstattung an Luftfahrzeugen und Bodendiensten den jeweiligen Einsätzen angepasst: Transportflugzeuge in Duschambe (Tadschikistan, Operation "Herakles"), Kampfflugzeuge in N'Djamena (Tschad, Operation „Epervier“ [Sperber]).

Liste der Stützpunkte

BA117 Paris

Ausrüstung

Kunstflugstaffel Patrouille de France der französischen Luftwaffe

Zurzeit verfügt die Armeé de l´Air noch über rund 900 Luftfahrzeuge. Bis 2015 wird diese Zahl auf 700 schrumpfen. Dies wird 300 Kampfflugzeuge, 100 Transportflugzeuge, 80 Helikopter und 200 Schulflugzeuge beinhalten. Damit verbunden ist eine Regeneration des Luftfahrzeugparks, unter anderem durch die Einführung von Rafale und A400M. Hinzukommen werden auch eine Reihe unbemannter Systeme für Aufklärung und Waffeneinsatz (Unmanned Aerial Vehicle/Unmanned Combat Aerial Vehicle).

Flugzeuge

Flugzeuge der Armée de l’air sind unter anderem die Dassault Rafale, die als Ersatz für die Flugzeuge des Types Jaguar, Mirage F1 und einige Mirage 2000 angeschafft wurde. Es werden 234 Rafale gekauft, welche bis 2020 ausgeliefert werden. Die Jaguar sind bereits ausgemustert und die Mirage F 1 werden auch in Kürze ausgemustert werden. Die Mirage 2000 werden reduziert werden, für deren vollständige Ausmusterung soll noch ein Nachfolgeflugzeug gebaut werden. Als Nachfolger gilt ein UAV mit umfangreichen Luft-Boden-Kapazitäten als wahrscheinlich.

Für einen möglichen Kernwaffeneinsatz sind Mirage 2000 N-Bomber vorgesehen.

Kampfflugzeuge

Aufklärungsflugzeuge

Schulflugzeuge

  • 146 Alpha Jet
  • 30 EMB-121 Xingu
  • 42 EMB-312F Tucano (bis 2009)
  • 58 TB-30 Epsilon
  • 7 Grob G 120A (+7)
  • 17 D-140
  • 5 CAP-10 (demnächst außer Dienst)
  • 3 CAP-231

(Stand Sommer 2007)

Transportmaschinen

Als Transportmaschinen dienen die Transall C-160 und die Lockheed C-130, diese werden, sobald verfügbar, durch den Airbus A400M ersetzt. Von den Transall stehen 79 in Dienst. Davon sind aber 29 in der Version NG, welche wesentlich moderner ist. Von den A 400M sollen 50 beschafft werden.

(Stand Sommer 2007)

Hubschrauber

Als Kampfhubschrauber wird der neue Eurocopter Tiger HAC und HAP eingesetzt. Die Transporthubschrauber sind Eurocopter AS 332 "Super Puma" und Eurocopter AS 532 "Cougar".

(Stand Sommer 2007)

Weblinks


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