Frau Suurbier

Frau Suurbier
Frau Suurbier/Die Suurbiers
Gründung 1981
Auflösung nie wirklich
Genre Funpunk
Gründungsmitglieder
Letzte Besetzung vor der Auflösung
  • Gitarre und Gesang: Cäpt'N Suurbier
  • Gitarre: Tex Suurbier
  • Schlagzeug: Bugs Suurbier
  • Bass: Honkytonk Suurbier
Ehemalige Mitglieder

Die Suurbiers sind eine Funpunk-Band aus Berlin, die mit Unterbrechungen seit 1981 besteht.

Die Suurbiers wurden 1981 von den drei Schulfreunden Michael Wahler, Hans Runge und Thomas Mindach in West-Berlin gegründet.

Die drei waren gerade mit der Schule fertig und da ihr Hobby, das Spielen im Fußball-Verein VfB Hermsdorf, nicht so verlief, wie sie es sich vorstellten und alle ihre Freunde bereits in Bands spielten, entschieden auch sie sich, eine eigene Band zu gründen. Diese Band sollte jedoch nur als Hobby dienen und nicht zum Beruf werden.

Die Band bekam den Namen Frau Suurbier, für welchen ein Sketch von Otto Waalkes die Inspiration lieferte. In ihrer Band verbanden sie Punk und Rockabilly mit lustigen Texten. Man wollte möglichst weit weg von der Berliner Musik-Szene stehen und auf unkomplizierte und direkte Art Musik unter die Menschen bringen. Hagen Liebing (Ex-Nirvana Devils- und Ex-Die Ärzte-Bassist, heute Musikredakteur beim Tip Berlin) bezeichnet die Suurbiers in seiner Biographie "Meine Jahre mit Die Ärzte" als die Mutter aller Funpunk-Bands.

Die Band sollte als eine Art Familienclan erscheinen, wie es schon bei den Ramones der Fall gewesen war. Also gaben sich die drei für die Band die Künstlernamen Cäpt'N, Hans und Tom Suurbier.

Michael Wahler übernahm in der Band die Rolle des Gitarristen, Hans Runge übernahm den Bass und Thomas Mindach das Schlagzeug. Die Stücke komponierte und textete weitestgehend Michael Wahler, auch übernahm er zum Großteil den Lead-Gesang in der Band.

Es folgten diverse Auftritte in Berliner Clubs. Frau Suurbier erspielten sich schnell eine eigene Fangemeinde und erlangten bald Kultstatus in der Berliner Szene.

Schon ein Jahr später, im Jahre 1982, stieg Hans parallel zu Frau Suurbier bei der soeben neu gegründeten Band Die Ärzte als Bassist ein. Die Band war aus Mitgliedern der Spandauer Punk-Band Soilent Grün hervorgegangen. Mit den Ärzten verbanden die Suurbiers bzw. vor allem Cäpt'N Suurbier lange eine innige Freundschaft. So ist er zum Beispiel bei der ersten EP der Ärzte mit dem Titel „Zu schön, um wahr zu sein!“ bei den Background-Chören zu hören, und auch live wurden die Suurbiers bzw. Cäpt'N Suurbier oftmals von den Ärzten in ihren Ansagen erwähnt.

Im gleichen Jahr hatten Frau Suurbier ihre erste Veröffentlichung zusammen mit der Deutschen Trinkerjugend (kurz DTJ) auf dem Split-Tape „Live im Flöz“, welches von Ralf Rexin produziert wurde und einen Konzert-Mitschnitt vom 13. August 1982 aus dem Berliner Flöz und vier Studio-Demos enthielt.

Ende 1982 entstand dann die erste Vinyl-Veröffentlichung auf dem neu gegründeten Berliner Label Schnick-Schnack (später Vielklang), das von Mitgliedern der Band Panzerknacker AG gegründet wurde: der Sampler „Ein Vollrausch in Stereo – 20 schäumende Stimmungshits“.

Jedoch hatte Tom Suurbier mittlerweile andere Pläne und so fehlte Frau Suurbier ein Schlagzeuger. Diesen Part übernahm dann Bela B. Felsenheimer von den Ärzten. Frau Suurbier steuerten drei Songs zum Sampler bei („Fiddle Diddle (Quertanz)“, „Fred Feuerstein“ und „Die Suurbiers“).

Hans spielte für die Aufnahmen des Samplers neben Frau Suurbier und den Ärzten auch noch bei den Tangobrüdern die sich aus Mitgliedern der Düsseldorfer Toten Hosen zusammensetzten. Auch die Deutsche Trinkerjugend war bei diesem Sampler wieder mit von der Partie.

Der Sampler erschien zunächst in einer geringen Auflage mit Textheft, wurde dann aber vielfach nachgepresst und erlangte schnell einen Kultstatus, der bis heute anhält.

Die Veröffentlichung des Samplers wurde mit einer Dampferfahrt am 11. Mai 1983 unter dem Titel „Stimmung - Im Vollrausch live an Bord“ gefeiert, bei der die Panzerknacker AG, Frau Suurbier, die Deutsche Trinkerjugend, die Ärzte sowie die als einzige nicht auf dem Sampler vertretene Band Die Mimmi's aus Bremen spielten. Diese Dampferfahrt wurde ein großer, wenn auch für die Veranstalter vom Schnick Schnack-Label sehr kostspieliger Erfolg, da die Gäste den Dampfer quasi in Schutt und Asche legten.

Während Aufnahmen für den Vollrausch-Sampler lernte die Band dann Wolfgang „Wölli" Rohde kennen, welcher auch bald darauf Bela am Schlagzeug ablöste und sich für Frau Suurbier den Namen Grandmaster Suurbier gab.

Es folgten wieder diverse umjubelte Konzerte. Unter anderem sei hier noch das von Hans organisierte Festival „1. Berliner Oktoberfest“ am 1. Oktober 1983 im Berliner Tempodrom erwähnt, welches zu einer wahren Gemüse-Schlacht zwischen Band und Publikum ausartete.

Da das Spielen bei den Ärzten immer mehr Zeit in Anspruch nahm, musste sich Hans zwischen einer der beiden Bands entscheiden. Da bei den Ärzten mehr Erfolg in Aussicht stand, verließ Hans 1984 Frau Suurbier. Er wurde durch Stink McSuurbier als Bassist ersetzt.

Kurz darauf benannte sich die Band in „Die Suurbiers“ um und man gründete einen Verein zur Förderung junger musikalischer Talente.

1985 erschien dann das bisher einzige Album der Band, eine Mini-LP mit dem Namen „Kein Mann für eine Nacht“, benannt nach einem gleichnamigen Stück auf dem Bremer Weser Label des befreundeten Sängers der Band Die Mimmi's Claus Fabian alias Fabsi, auf dessen „We Are The Champions“-Tourneen die Suurbiers auch 1985 und 1986 mit von der Partie waren.

Im selben Jahr beschloss die Band auf dem Bier-Markt einzusteigen und wurde stolzer Besitzer einer eigenen kleinen Privatbrauerei. Ihr nach eigenen Geschmacksvorstellungen gebrautes „Suurbier“ wurde in 0,33-l-Dosen auf Konzerten und über den Fanclub unters Volk gebracht.

Michael Beckmann rückte bald als neuer Bassist nach und taufte sich hierfür um auf den Namen Bum Bum Suurbier. 1987 verließ Beckmann die Band und wechselte zu den Rainbirds, später spielte er noch in Bela B.'s neuer Band Depp Jones. Er betreute jedoch noch einige Jahre lang den Suurbier-Talentschuppen als Trainer.

Am 18. Oktober 1986 spielten Die Suurbiers beim Benefiz-Festival für den Heino-Parodisten Norbert Hähnel alias Der Wahre Heino, der vom echten Heino auf Unterlassung verklagt worden war. Das Benefizkonzert, bei dem unter anderem auch Die Ärzte und Die Toten Hosen auftraten, fand unter den Titel „Wir lassen uns das Singen nicht verbieten!“ im Berliner Tempodrom statt.

Kurz darauf verließ Grandmaster die Suurbiers und wechselte als neuer Drummer zu den Toten Hosen nach Düsseldorf. Er wurde dort der Nachfolger von Trini Trimpop.

Im Jahre 1991 veröffentlichten die Suurbiers, in der neuen Besetzung Cäpt'N, Bugs, Honkytonk und Overnight Suurbier, eine Single namens „Zwei Boys für jedes Girl! - Wir machen 'ne neue Revolution“, die sogar in der Bravo erwähnt wurde, bei dem Label Polydor. Die Single wurde mit einer großen Aktion beworben, in der 6000 rote Luftballons steigen gelassen wurden. Den Findern winkte ein persönliches Treffen mit der Band. Doch ihr erster richtiger Plattenvertrag hatte nicht lange bestand, da Cäpt'N Suurbier den Chef der Polydor angeblich auf der Record-Release-Party würgte.

Als sich 1997 ein Tribut-Sampler für Die Ärzte unter den Titel „GötterDÄmmerung“ anbahnte, ließen es sich Die Suurbiers nicht nehmen auch ein Lied beizusteuern. Unter dem Pseudonym The travelling Suurbiers wurde der Titel "Wie ein Kind" aufgenommen. Dieser Titel, der auf der Ärzte-LP „Im Schatten der Ärzte“ von 1985 zu finden ist, stammt ursprünglich sowieso aus der Feder von Cäpt'N Suurbier und wurde schon anno 1982 von Frau Suurbier live gespielt.

Es wurde einige Zeit ziemlich still um die Band. Im Jahr 2001 wurden die Suurbiers dann von ihrem Ex-Mitglied Wölli alias Grandmaster Suurbier, der mittlerweile auch nicht mehr bei den Toten Hosen spielte und eine eigene Plattenfirma namens Goldene Zeiten besitzt, reanimiert. Es erschien, unter der alten Führung von Cäpt'N Suurbier mit dem neuen Mitglied Tex Suurbier (Tex Morton), eine Maxi-CD mit der Neuaufnahme des Suurbier-Hits „Möpse“, welcher schon auf der Mini-LP von 1985 enthalten war.

Zuletzt beglückte Cäpt'N Suurbier seine Fans mit zwei Solo-Auftritten im Juni 2006 in Berlin-Kreuzberg.

Seit 2007 wird wieder am ersten Longplayer gearbeitet und seit 2008 gibt es auf der offiziellen Webseite regelmäßig neue Hörproben und Videos. In Zusammenhang mit dem Album ist die Rede von einem Sing-, Hör- und Sprachspiel von einem der Auszog, das Fürchten zu lernen und zu lehren.

Diskografie

  • 1982: D.T.J. + Frau Suurbier - Live im Flöz [Split-MC mit Deutsche Trinkerjugend]
    • Rapunzel [Demo, 1982]
    • Blutgruppe 0 [Demo, 1982]
    • Fiddle Diddle (Quertanz) [Demo, 1982]
    • Fred Feuerstein [Demo, 1982]
    • Crazy With Love [Live, 13.08.1982]
    • Fred Feuerstein [Live, 13.08.1982]
    • Wie ein Kind [Live, 13.08.1982]
    • Fiddle Diddle (Quertanz) [Live, 13.08.1982]
    • Mann mit der Mütze [Live, 13.08.1982]
    • W F C [Live, 13.08.1982]
    • Fred Feuerstein [Live, 13.08.1982]
  • 1983: Unikum Nr. 2 [MC-Sampler]
    • Rapunzel [Demo, 1982]
  • 1983: Ein Vollrausch in Stereo - 20 schäumende Stimmungshits [LP-Sampler]
    • Fiddle Diddle (Quertanz)
    • Fred Feuerstein
    • Die Suurbiers
  • 1985: Kein Mann für eine Nacht [Mini-LP]
    • Kein Mann für eine Nacht
    • Petra Kelly
    • Teenage Rebell
    • Möpse
    • Party-Killer
  • 1991: OST Manta - der Film [LP-/CD-Sampler]
    • Möpse
  • 1991: Zwei Boys für jedes Girl! - Wir machen 'ne neue Revolution... [7" Single]
    • Zwei Boys für jedes Girl!
    • Zwei Boys für jedes Girl! [Revolutionsmix]
  • 1991: Zwei Boys für jedes Girl! - Wir machen 'ne neue Revolution... [Maxi-CD]
    • Zwei Boys für jedes Girl!
    • Möpse
    • Kein Mann
    • Zwei Boys für jedes Girl! [Revolutionsmix]
  • 1993: Deutsche Helden Sagen, hören [Bootleg MC-Sampler]
    • Mami's Junge [Demo, 1983]
    • Kifferlied [Live, 1987]
    • Mr. Trend [Live, 1987]
    • Suurbier lebt! [Live, 1987]
  • 1997: GötterDÄmmerung - Tribut an die beste Band der Welt [Die Ärzte Tribut CD-Sampler]
    • Wie ein Kind
  • 2001: Möpse [Maxi-CD]
    • Möpse [Neuaufnahme, 2000]
    • Frau Suurbier
    • Fozzy-Bär
    • (Ich bin meine eigene) Nr. 1
  • 2002: Wenn kaputt dann wir Spaß - Berlin Punk Rock 1977-1989 [LP-/CD-Sampler]
    • Fred Feuerstein
  • 2004: Empty Records Europe Sampler III [CD-Sampler]
    • Möpse
  • 2005: Goldene Zeiten USB-Stick [USB-Stick Sampler]
    • Teenage Rebell [Video-Clip, 1985]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Suurbiers — Frau Suurbier/Die Suurbiers Gründung 1981 Auflösung nie wirklich Genre Funpunk Gründungsmitglieder Gitarre und Gesang: Cäpt N Suurbier Schlagzeug: Tom Suurbier Bass und Gesang: Hans Suur …   Deutsch Wikipedia

  • Die Suurbiers — Allgemeine Informationen Genre(s) Funpunk Gründung 1981 als Frau Suurbier Website www.die …   Deutsch Wikipedia

  • Die ärzte — in Köln 1998 Gründung 1982 Auflösung 1989 Wiedervereinigung 1993 Genre Punk, Rock …   Deutsch Wikipedia

  • Grotesksong — Die Ärzte Die Ärzte in Köln 1998 Gründung 1982 Auflösung 1989 Wiedervereinigung 1993 Genre Punk, Rock …   Deutsch Wikipedia

  • Hot Action Records — Die Ärzte Die Ärzte in Köln 1998 Gründung 1982 Auflösung 1989 Wiedervereinigung 1993 Genre Punk, Rock …   Deutsch Wikipedia

  • Sahnie — (eigentlich Hans Runge; * 12. Juni 1962 in Hameln) lebte in den 1980er Jahren in Berlin und spielte Bass bei den Musikgruppen Die Suurbiers und Die Ärzte. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Diskografie 2.1 Alben …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bands der Neuen Deutschen Welle — Die Liste von Interpreten der Neuen Deutschen Welle umfasst Musikgruppen und Solokünstler der Neuen Deutschen Welle, einer deutschsprachigen Variante des Punk und New Wave, die ab 1976 aufkam und Anfang der 1980er Jahren ihren kommerziellen… …   Deutsch Wikipedia

  • 16. Jänner — Der 16. Januar (in Österreich und Südtirol: 16. Jänner) ist der 16. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben noch 349 Tage (in Schaltjahren 350 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Su — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • 16. Januar — Der 16. Januar (in Österreich und Südtirol: 16. Jänner) ist der 16. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben noch 349 Tage (in Schaltjahren 350 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”