- Freisinn
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Freisinn ist eine politische Richtung innerhalb des Liberalismus, die sich im späten 19. Jahrhundert entwickelt hat. Sie steht für Freidenkertum, aber ohne explizit antireligiös zu sein und wird teilweise mit Liberalismus als mentale Einstellung gleichgesetzt.[1]
Im deutschen Kaiserreich entstand 1884 die Deutsche Freisinnige Partei, die sich 1893 in die rechtsliberale Freisinnige Vereinigung und die linksliberale Freisinnige Volkspartei aufspaltete. 1910 gingen beide Flügel in der Fortschrittlichen Volkspartei auf.
Schweiz
Der Freisinn in der Schweiz ist aus der liberalen Bewegung gewachsen und gilt als Gründerbewegung des Bundesstaates vom 1848.
Im Jahr 1830 wurde der Solothurner Freisinn unter der Führung des späteren Bundesrates Josef Munzinger gegründet. Die im Jahr darauf gegründete „Patriotische Assoziation“ bezeichnete sich als "Schutzverein für die Freiheit". Gegen den konservativen Kanton Luzern führten die Radikalen 1844/45 sogenannte Freischarenzüge. Der Sonderbundskrieg 1847 brachte den Sieg der Liberalen auch auf nationaler Ebene. Die schweizerische Bundesverfassung von 1848 ist liberal geprägt. Der neu entstandene schweizerische Bundesstaat war in seinen Anfängen politisch von der freisinnigen Bewegung dominiert. Sie stellte die Mehrheit in der Bundesversammlung und den gesamten Bundesrat.[2]
1894 wurde die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) gegründet, 2009 fusionierte diese mit der Liberalen Partei der Schweiz (LPS) zur Partei „FDP.Die Liberalen“.
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Frölich: Freisinn. In: Politik für die Freiheit, Projekt der Virtuellen Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Archiv des Liberalismus. [1]
- ↑ Daniel V. Moser-Léchot: Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) im Historischen Lexikon der Schweiz
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