Freizeitbad

Freizeitbad
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Schwimmbad in Rom

Schwimmbäder dienen sowohl der Erholung als auch der sportlichen Betätigung in und um das Wasser. Hauptbestandteil einer Anlage sind Schwimmbecken zum Baden und Schwimmen. Darum gruppieren sich meist noch andere Einrichtungen im Bereich Wellness. Für die meisten öffentlichen Schwimmbäder werden Eintrittsgelder erhoben. Als teilweise kostenlose Alternative sind vor allem im Sommer Badeseen beliebt. Private Schwimmbäder, auch die von Hotels, sind meist kleiner und haben oft nur ein einzelnes Schwimmbecken. In der Geschichte der Schwimmbäder sind vor allem noch die Volksbäder zu erwähnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Siehe auch Badekultur

Das Stadtbad in der Oderberger Straße in Berlin von 1900 (heute Veranstaltungsraum, Foto 2005)

Schwimmbäder hatten schon die antiken Griechen. Die Römer entwickelten die Badekultur der Griechen weiter und errichteten in ganz Europa Thermen. 305 v. Chr. besaß Rom die erste große Wasserleitung (Aqua Appia), und zu dieser Zeit wurde bereits ein öffentliches Bad eingerichtet. Im 4. Jahrhundert hatte allein Rom zirka 900 öffentliche Bäder. Angehörige aller Klassen besuchten die öffentlichen römischen Bäder; für Arme gab es auch kostenlose Badestuben. Im Mittelalter standen in sogenannten Badehäusern mit Wasser gefüllte Wannen bereit. Hierbei stand der hygienische Aspekt im Schatten der Seuchen im Vordergrund. Mit der Einführung von Kurbädern erlebte die erholende und heilende Wirkung des Wassers eines Renaissance. Heute wir vor allem zwischen Freizeit-, Kur- und Sportbädern unterschieden, die mit dem jeweiligen Zusatzangebot eine bestimmte Zielgruppe ansprechen.[1]

Arten von Bädern

Man gliedert Bäder heutzutage nach ihrer Anlage und ihrem Verwendungszweck.

Freibad

Freibad in Grins
Naturbad Pulvermaar in der Vulkaneifel

Siehe auch Freibad

Die älteste Form von Badekultur ist das Freibad. Es ist unbedacht und kann in stehenden wie fließenden Gewässern angelegt sein. Eine besondere Form des Freibads ist der Schwimmteich (Schwimm- und Badeteich), nicht zu verwechseln mit einem Naturbad, das aus der abgegrenzten Fläche eines Badegewässers besteht. Ein Strandbad grenzt sich von dem allem noch dadurch ab, dass das Ufer aus Sand besteht und meist für weitere Freizeitaktivitäten genutzt wird.

Sportbad

Hallenbad

Siehe auch Hallenbad

Hallenbäder sind ganzjährig unabhängig von der Witterung nutzbar.

Sportbad

Viele Schwimmbäder eignen sich aufgrund ihrer Bauform und der Auslegung für die Erholung nicht zum sportlichen Schwimmen. Bäder mit Schwimmbecken, die für den Schwimmsport ausgelegt sind, richten sich nach den Standards der FINA und werden als Sportbad bezeichnet. Siehe auch Schwimmbecken bei den Olympischen Spielen.

Thermalbad

Siehe auch Thermalbad

Thermalbad

Bäder mit warmem Wasser aus Thermalquellen bezeichnen sich gerne in Anlehnung an die römische Badekultur als „Therme“. An der Küste gibt es auch Meerwasserthermen.

Solebad

Siehe auch Solebad

Bei Verwendung von Salzwasser (Sole) anstelle von aufbereitetem Trinkwasser spricht man von Mineralbädern oder Solebädern. Bei Solebädern unterscheidet man Bäder mit natürlicher Sole, entweder aus eigenen Quellen oder per Tankwagen ins Bad gebracht, und künstlicher Sole, die im Bad aus trockenem Salz angesetzt wird.

Allwetterbad

Siehe auch Allwetterbad

Kölner Agrippabad mit Innen- und Außenbecken

Ein Allwetterbad eignet sich ausdrücklich bei gutem und schlechtem Wetter durch Schwimmbecken im Außen- und im Innenbereich.

Stadtbad

Siehe auch Stadtbad

Der mittlerweile eher antiquierte Begriff Stadtbad oder Städtische Badeanstalt bezeichnet ein Schwimmbad, das sich fast immer im Besitz der jeweiligen Gemeinde oder Stadt befindet und nicht einem Schwimmverein angehört.

Freizeitbad

Freizeitbad

Die Bezeichnungen Erlebnisbad, Spaßbad oder Wasserpark kennzeichnen Bäder, die hauptsächlich auf die Erholung und den Spaß der Badegäste ausgelegt sind. Sie enthalten meist außergewöhnliche Becken, Whirlpools, verschiedene Wasserrutschen und/oder Wildwasserkanäle und Solebäder. Des Weiteren sind in Erlebnisbädern häufig ausgedehnte Ruhezonen, große Saunalandschaften und ein professionelles Catering zu finden. Die Bezeichnung Freizeitbad bezieht sich auf Hallen-, Frei- oder Kombibäder, bei denen die sportliche Betätigung im Vordergrund steht, d. h., dass sie zumindest ein 25-m-Sportbecken besitzen. Freizeitbäder müssen aber zusätzlich auch Erlebnis-Elemente vorweisen können, z. B. Riesenrutschen, Wellenbecken, Strömungskanal, Familienbecken, außerdem zwingend Gastronomie und Saunalandschaft.

Erlebnisbad

Das Erlebnisbad unterscheidet sich vom Freizeitbad dadurch, dass das Schwimmen eher nebensächlich ist, oftmals nicht einmal ein Sport- oder Sprungbecken vorhanden sind. Wichtig sind hier die Spaß-Elemente wie diverse Röhren- oder Breitrutschen, Abenteuerbecken sowie das umfangreiche Sauna-Erlebnis und eine leistungsfähige Gastronomie. Wasser-Attraktionen wie Strömungskanal, Sprudelliegen, Nackenduschen, Massagedüsen, Wasserfall etc., oftmals auch Wellenbecken, sind in Erlebnisbädern Standard. Die meisten Erlebnisbäder verfügen außerdem über Ganzjahres-Außenbecken, die oftmals als Solebecken ausgeführt sind.

Volksbad

Siehe auch Volksbad

Ein Volksbad ist eine öffentliche Badeanstalt mit Dusch- oder Wannenbädern, die vor allem den sog. Unterschichten die Möglichkeit zu regelmäßiger Körperpflege bieten soll.

Wellenbad

Siehe auch Wellenbad

In einem Wellenbad werden künstliche Wellen erzeugt, die dem Schwimmer eine Erfahrung vermitteln, welche dem Schwimmen im Ozean näher kommt als in klassischen Schwimmbädern.

Sicherheit

Siehe auch Schwimmbecken

Sicherheit von abgehängten Decken: siehe auch Hallenbad

Aufsichtspersonal

Der Schwimmmeister (seit Mitte der 90er Jahre: Fachangestellte für Bäderbetriebe), in der Schweiz Badmeister, in Österreich Bademeister, sorgt im öffentlichen Schwimmbad für das Wohl der Gäste. Er kümmert sich um Wasseraufbereitung und Hygiene, Überwachung der technischen Anlagen, Ordnung und den gesamten Betrieb, Wasserrettung und Erste Hilfe, Personalführung, Kasse und Finanzen, etc.

Wasseraufbereitung

Badewasser muss gesund sein. Keimfreiheit, Hautverträglichkeit und klare Sicht werden durch Wasseraufbereitung erreicht. Zusätzlich muss ständig eine geringe Chlormenge im Becken vorhanden sein, dass kein Badegast den Anderen ansteckt.

Beckeneinströmung

Aufgabe der Beckeneinströmung ist es, dass Desinfektionsmittel, im Schwimmbad meist Chlor, möglichst schnell und gleichmäßig an jede Stelle im Becken zu bringen und die Schmutzstoffe möglichst schnell aus dem Becken zu entfernen. Nach heutiger Normung muss das komplette eingeströmte Wasser über die Überlaufrinne fließen um eine optimale Oberflächenreinigung zu erreichen.

Hygiene

Hygiene und Sauberkeit in Duschen, Toiletten, Umkleideräumen, Kiosk, Küche und Restaurant, auf Wegen und Liegewiesen sind Voraussetzung für einen gesunden Badebetrieb. Dazu gehört auch die Abfallwirtschaft.

Elektrische Anlagen

Elektrische Anlagen und Einrichtungen gefährden Menschen in Bereichen von Wasserbecken mehr als in sonst üblicher trockener Umgebung. Wegen des höheren Risikos der feuchten und nassen Umgebungsbedingungen gelten besondere Anforderungen: sie sind Gegenstand der Norm/Sicherheitsbestimmung DIN VDE 0100-702 (VDE 0100-702). Eine ausführliche Erläuterung zur Ausführung der elektrischen Anlage in Bereichen von Schwimmbecken, Schwimmbädern und anderen Wasserbecken mit vielen Bildern und Lösungen von Praxisproblemen enthält Band 67B der VDE-Schriftenreihe.

Literatur

  • KOK-Richtlinien für den Bäderbau; Koordinierungskreis Bäder (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V., Deutscher Schwimmverband e. V., Deutscher Sportbund e. V.)
  • Werner Hörmann, Heinz Nienhaus, Bernd Schröder: Errichten von Niederspannungsanlagen in feuchter oder nasser Umgebung sowie im Freien, in Bereichen von Schwimmbädern, Springbrunnen oder Wasserbecken. VDE-Schriftenreihe Band 67B, VDE-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-8007-2772-8

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Schwimmbäder

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