Freizeitbad Oase

Freizeitbad Oase
Oase in Essen-Frohnhausen 2008

Das Freizeitbad Oase war zwischen 1983 und 2010 ein Hallenschwimmbad im Essener Stadtteil Frohnhausen. Auf Familien mit Kindern ausgerichtet, war es zur Zeit seiner Eröffnung eines der ersten Freizeitbäder im Ruhrgebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 8. Juni 1983 wurde die Oase durch den damaligen Bezirksbürgermeister Helmut Karnath (SPD) eröffnet.[1] Ein Jahr später hatten rund 400.000 Gäste das Bad besucht, so dass die Oase eine zweite Sauna erhielt. 1985 boten Investoren vergeblich 14 Millionen DM für den Kauf der Oase, da sie zu dieser Zeit als erfolgreichstes kommunales Schwimmbad Deutschlands galt, es sich aber dennoch nie selbst tragen konnte.

Mit der Eröffnung des damaligen Spaßbades im Essener Gildehof-Center im November 1987 sanken die Besucherzahlen der Oase. 1992 suchte die Stadt daraufhin einen privaten Investor, fand aber keinen mehr. Nachdem im Jahr 2000 das nahegelegene Freibad West an der Nöggerathstraße geschlossen wurde, sollte die Oase als Ausgleich dazu einen Außenbereich erhalten. 2001 bekam ein privater Investor 870.000 Euro von der Stadt Essen um das Bad umzubauen und es auf eigene Kosten ohne Zuschüsse zu betreiben. Daraufhin eröffnete die Oase im Sommer 2002 neu als Surfland Oase, da sie als Attraktion eine Surfwelle bieten sollte. Diese wurde nie fertiggestellt. Eine Forderung nach weiteren Geldern des Betreibers an die Stadt blieb erfolglos, so dass das Bad nach wenigen Monaten wegen Insolvenz erneut geschlossen werden musste. Im Frühjahr 2003 wurde über gerichtliche Verfahren wieder die Stadt Essen Eigentümer. Sie investierte knapp eine Million Euro zur umfangreichen Renovierung. Dies allerdings gegen den Rat von Gutachtern, die für die Reaktivierung des noch nicht abgerissenen Freibads West plädierten.

So öffnete die Oase am 16. Dezember 2003 erneut ihre Pforten. Im Mai 2004 wurde die Außenanlage fertig gestellt. Im März 2006 kam eine Entkernung der beiden Saunen hinzu, sie wurden neu gestaltet. Ebenfalls erhielten Teilbereiche einen neuen Anstrich und eine neue Bepflanzung. Zuletzt hatte das Bad bis zu 144.000 Badegäste pro Jahr. Schließungspläne wurden für 2010 in Betracht gezogen, nachdem im benachbarten Oberhausen das neue Freizeitbad, der Aquapark Marina, eröffnet wurde.[2]

Am 27. Januar 2010 hat der Rat der Stadt Essen - unter Zustimmung von SPD, CDU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und dem Essener Bürger Bündnis - die Schließung der Oase für den 1. April 2010 beschlossen, um rund 1,4 Millionen Euro Defizit pro Jahr einzusparen.[3]

Letzter Badetag war am 31. März 2010, an dem die Oase bei zeitweise freiem Eintritt noch einmal bis 21 Uhr geöffnet war. Für die nun folgende Zeit wurden die Anlagen so weit heruntergefahren, dass keine baulichen Schäden eintreten sollen. Etwa sechs Monate soll nun geprüft werden, ob die Immobilie bäderähnlich durch Dritte weiter betrieben oder die Liegenschaft durch Wohnbau oder Kleingewerbe genutzt werden kann.[4]

Ausstattung

Das Bad bestand aus einem Außen- und einem Innenbereich. Innen stand eine Gesamtwasserfläche von 600 Quadratmetern zur Verfügung. Darauf verteilt waren eine Wasserrutsche, ein Sprungturm mit 3-Meter-Brett, ein Wildwasserkanal, ein Whirlpool, eine Kletterwand und ein Bereich mit Massagestrahlen. Abgetrennt konnten Kleinkinder ein Planschbecken mit Rutsche nutzen. Zusätzlich gab es Saunen und Sonnenbänke. 2006 entstand in der Nähe des Restaurants ein Partyraum für Kindergeburtstage. Zusätzlich stand ein Fitnessraum zur Verfügung. Der Aufenthalt der Badegäste war ständig mit Hintergrundmusik durch Lautsprecher in der Halle begleitet.

Der Außenbereich war von einer Liegewiese umgeben, auf der ein Kinderspielplatz vorhanden war. Dazu kam auf dem Freigelände eine Kräutersauna.

Das auf 30°C beheizte Badewasser war in der Oase erstmals in Essen durch ein Elektrolyseverfahren aufbereitet worden, so dass kein Chlor direkt ins Becken abgegeben wurde. Außerdem enthielt das Wasser eine gewisse Menge an Salz.

Im Bad wurden diverse Baby-, Erwachsenen-, und Seniorenkurse angeboten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadtspiegel Essen - West Anzeiger vom 20. Januar 2010: Ist die Oase wirklich out?
  2. Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 1. Februar 2008 zuletzt gesichtet am 20. Januar 2010
  3. Stadtspiegel Essen - West Anzeiger vom 30. Januar 2010: Oase macht zum 1. April dicht
  4. NRZ vom 6. April 2010: Freizeitbad Oase - Stöpsel raus und Pächter suchen
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