Friederike Dollinger

Friederike Dollinger
Friederike Hausmann im Juli 2006

Friederike Hausmann, geb. Dollinger (* 1945 in Creglingen), ist eine deutsche Autorin und Übersetzerin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Friederike Hausmann wuchs in Mainz, Nürnberg und München auf, wo sie heute wieder lebt. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Geschichte und Latein fürs Lehrfach. 1967 ging ihr Bild um die Welt, auf dem sie sich über den sterbenden Benno Ohnesorg beugte, der während einer Protestdemonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien am 2. Juni von einem Polizisten erschossen worden war. Nach dem Ersten Staatsexamen promovierte sie 1974 bei Richard Dietrich (Berlin) und Eberhard Weis (München) über die Agrarpolitik der Regierung Montgelas in Bayern als Problem des gesellschaftlichen Strukturwandels um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (Bern/Frankfurt am Main, 1975). Als sie nach dem Zweiten Staatsexamen wegen ihres politischen Engagements während des Studiums nicht in den Schuldienst übernommen wurde, übersiedelte sie nach Italien. Am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz arbeitete sie sich in die italienische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ein und begann mit ersten Übersetzungen aus dem Italienischen. Seit ihrer Rückkehr aus Italien beschäftigt sie sich schreibend und übersetzend mit der politischen und kulturellen Geschichte Italiens von der Renaissance bis heute.

Friederike Hausmann ist Mitglied des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) und des Münchner Übersetzerforums e.V. Sie unterrichtet Latein und Geschichte am Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching bei München.

Werke

  • Garibaldi. Die Geschichte eines Abenteurers, der Italien zur Einheit verhalf, Wagenbach, Berlin 1985 u. 1999
  • Zwischen Landgut und Piazza. Das Alltagsleben von Florenz in den Briefen Machiavellis an seine Freunde, Wagenbach, Berlin 1987; Neuausgabe unter dem Titel: Machiavelli und Florenz. Eine Welt in Briefen, dtv, München 2001
  • Kleine Geschichte Italiens von 1943 bis heute, Wagenbach 1989; 7., aktualisierte und erweiterte Neuausgabe: Kleine Geschichte Italiens von 1943 bis zur Ära nach Berlusconi, Wagenbach, 2006
  • Die Macht aus dem Schatten. Alessandra Strozzi und Lucrezia Medici. Zwei Frauen im Florenz der Renaissance, Wagenbach, 1993
  • Die deutschen Anarchisten von Chicago oder Warum Amerika den 1. Mai nicht kennt, Wagenbach, 1998
  • Welche Geschichte erzählen uns Straßen, Plätze und Denkmäler?, in: Nach Italien! Anleitung für eine glückliche Reise, hrsg. v. Klaus Wagenbach, Wagenbach, 2000
  • Einleitung zu: Berlusconis Italien – Italien gegen Berlusconi, hrsg. v. Susanne Schüssler, Wagenbach, 2002

Übersetzungen

  • Giuliano Procacci, Geschichte Italiens und der Italiener, C.H. Beck, München 1983
  • Lorenzo Camusso, Reisebuch Europa 1492. Wege durch die Alte Welt, Artemis, München 1991
  • Giuseppe Tomasi di Lampedusa, Morgenröte der englischen Moderne, Wagenbach, 1995
  • Carlo M. Cipolla, Geld-Abenteuer. Extra vagante Geschichten aus dem europäischen Wirtschaftsleben, Wagenbach, 1995
  • Marco D’Eramo, Das Schwein und der Wolkenkratzer (mit Rita Seuss), Kunstmann, München 1996
  • Nuto Revelli, Der verschollene Deutsche. Tagebuch einer Spurensuche, C.H. Beck, 1996
  • Carlo M. Cipolla, Die gezählte Zeit, Wagenbach, 1997
  • Giampiero Carocci, Kurze Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs. Der Einbruch der Industrie in das Kriegshandwerk, Wagenbach, 1998
  • Carlo M. Cipolla, Die Odyssee des spanischen Silbers. Conquistadores, Piraten, Kaufleute, Wagenbach, 1998
  • Paolo Granzotto, Die Nacht der Prophezeiung, Claassen, Düsseldorf 1999
  • Carlo M. Cipolla, Segel und Kanonen. Die europäische Expansion zur See, Wagenbach, 1999
  • Paolo Rumiz, Masken für ein Massaker. Der manipulierte Krieg: Spurensuche auf dem Balkan (mit Gesa Schröder), Kunstmann, 2000
  • Maurizio Viroli, Das Lächeln des Niccolò. Machiavelli und seine Zeit, Pendo, Zürich 2000
  • Carlo Feltrinelli, Senior Service, Hanser, München 2001
  • Livio Sirovich, Meine Lieben, schreibt mir nicht alles, Kunstmann, 2001
  • Maurizio Viroli, Die Idee der republikanischen Freiheit, Pendo, 2001
  • Luigi Pintor, Der Mispelbaum, Wagenbach, 2002
  • Giuseppe Genna, Im Namen von Ismael (mit Maja Pflug), Diogenes, Zürich 2002
  • Barbara Spinelli, Der Gebrauch der Erinnerung (mit Michaela Kaiser und Walter Kögler), Kunstmann, 2002
  • Monaldi & Sorti, Imprimatur (mit Maja Pflug), Claassen, Düsseldorf 2003
  • Francesco Petrarca, Das einsame Leben (aus dem Lateinischen), Klett-Cotta, Stuttgart 2004
  • Paolo Flores D’Arcais, Die Demokratie beim Wort nehmen, Wagenbach, 2004
  • Umberto Eco, Geschichte der Schönheit (mit Martin Pfeiffer), Hanser, 2004
  • Salvatore Settis, Die Zukunft des Klassischen. Eine Idee im Wandel der Zeiten, Wagenbach, 2005
  • Girolamo Arnaldi, Italien und seine Invasoren, Wagenbach, 2005
  • Paul Ginsborg, Berlusconi (aus dem Englischen), Wagenbach, 2005
  • Andrea Camilleri, Italienische Verhältnisse (mit Moshe Kahn), Wagenbach, 2005
  • Daniela Rossi, Die Welt der namenlosen Dinge, Kunstmann, 2006
  • Joseph Ratzinger, Paolo Flores d’Arcais, Gibt es Gott?, Wagenbach, 2006
  • Lilli Gruber, Tschador. Das geteilte Herz des Iran, Blessing, München 2006
  • Rossana Rossanda, Die Tochter des 20. Jahrhunderts (mit Maja Pflug), Suhrkamp, Frankfurt/M. 2007
  • Umberto Eco, Geschichte der Hässlichkeit (mit Sigrid Vagt u. Petra Kaiser), Hanser, 2007
  • Roberto Saviano, Gomorrha (mit Rita Seuß), Hanser, 2007
  • Paul Ginsborg, Wie Demokratie leben, Wagenbach, 2008

Weblinks


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