Friedhof Öjendorf

Friedhof Öjendorf
Grabfeld auf dem Friedhof Öjendorf

Der Friedhof Öjendorf liegt im Osten von Hamburg und ist mit 93 ha nach dem Friedhof Ohlsdorf der zweitgrößte Friedhof der Stadt.

Entstehungsgeschichte

Mit den Planungen für den Hauptfriedhof Öjendorf wurde in den Dreißiger Jahren begonnen, nachdem erkennbar wurde, dass die Kapazität des Friedhofes in Ohlsdorf in absehbarer Zeit erschöpft sein würde.

Die Stadt Hamburg erwarb 1933 für 2,2 Millionen Reichsmark eine 317 ha große Fläche im damals zu Preußen gehörigen Öjendorf. Das Areal wird heute nur zu einem Teil als Friedhof genutzt, den größeren Teil bildet der Öjendorfer Park mit dem Öjendorfer See.

Das Gelände, das bis dahin als Kiesgrube diente, wurde ab Mitte der Dreißiger Jahre renaturiert. Zur Vorbereitung der Anlage wurde eine Baumschule errichtet. Der heutige Öjendorfer Park, der an den Friedhof angrenzt, wurde Anfang der Fünfziger Jahre mit Trümmerschutt aufgefüllt und zu einem Naturschutzgebiet umgestaltet. Das Friedhofsgelände wurde als Parkfriedhof angelegt.

Erste Beisetzungen erfolgten ab 1955 im Norden des Geländes auf dem „Italienischen Ehrenfriedhof“. Hier sind 5.857 italienische Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bestattet worden. Größtenteils wurden sie in den Jahren 1956 bis 1958 aus den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hierher umgebettet. Die Gräber sind in fünf Gruppen um ein Hochkreuz angeordnet. Sie sind mit Kissengrabsteinen besetzt auf denen die Namen der Toten verzeichnet sind. Die Steine enthalten die Angabe, ob es sich bei den hier bestatteten Menschen um italienische Kriegsgefangene oder um Zivilisten handelt.

Am 14. Juli 1966 wurde der Friedhof eröffnet.

Auf dem Friedhof Öjendorf wurden seit 1978 Grabanlagen für Bestattungen entsprechend den islamischen Riten angelegt. Die Bestattungsflächen sind nach Mekka ausgerichtet und es gibt spezielle Räume für rituelle Waschungen. Am 21. November 2008 wurde eine Erweiterung des Friedhofs für muslimische Beisetzungen offiziell eröffnet. Dieser Friedhofsteil wurde in enger Abstimmung mit der Schura gestaltet und erinnert in seiner Anlage an einen Gebetsteppich. Ein Steintisch zur Aufbahrung sowie mehrere Waschplätze zum Waschen der Füße sind vorhanden.

Friedhof Öjendorf heute

Ein ringförmig angelegtes, rund fünf Kilometer langes Straßensystem mit Parkmöglichkeiten erschließt das Gelände. Eine Buslinie (Linie 161 zwischen U-Bahn Berliner Tor und U-Bahn Steinfurther Allee) mit mehreren Haltestellen innerhalb des Geländes führt seit Anfang der 1980er-Jahre über den Friedhof.

Weblinks

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