- Friedrich Arnold Bopp
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Friedrich Arnold „Fritz“ Bopp (* 1909; † 1987) war ein deutscher Physiker, der in Kernphysik und Quantenfeldtheorie arbeitete.
Leben und Wirken
Bopp studierte von 1929 bis 1934 an der Universität Frankfurt und Göttingen Physik und Mathematik. Seine Diplomarbeit fertigte er bei Hermann Weyl an. 1934 war er Assistent in Göttingen. 1937 wurde er bei Fritz Sauter mit einer Arbeit über die Zweifache Comptonstreuung an der Universität Göttingen zum Dr. rer. nat. promoviert. 1936 bis 1941 war er Assistent an der Universität Breslau, wo er sich 1941 bei Erwin Fues habilitierte, mit einer Arbeit über Quantenfeldtheorie. Danach war er bis 1947 am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Berlin-Dahlem, wo er beim deutschen Kernreaktor- bzw. Atombombenprojekt arbeitete (Uranverein). Gegen Ende des Krieges ging er mit Heisenberg und vielen anderen Physikern des Projekts nach Hechingen bzw. Haigerloch, wo er in französische Gefangenschaft geriet. Ab 1946 war er Assistent an der Universität Tübingen. 1947 wurde er außerordentlicher Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1950 wurde er dort Nachfolger von Arnold Sommerfeld als Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik. Wie andere ehemalige Mitglieder des Uranvereins war er Mitte der 1950er Jahre Mitglied des Arbeitskreises Kernphysik der Deutschen Atomkommission, die den Aufbau der Kerntechnik in Deutschland betrieb. 1964/5 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). 1978 emeritierte er.
Zu seinen Schülern gehörten Friedrich Ludwig Bauer, Rudolf Haag und Jürgen Teichmann.
1957 gehörte er zu den Göttinger Achtzehn, die sich in der gemeinsamen Göttinger Erklärung (auch Göttinger Manifest) gegen die damals namentlich von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Verteidigungsminister Franz Josef Strauß angestrebte Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen wandten.
Fritz Bopp war der Herausgeber von Festschriften sowohl für Werner Heisenberg 1961 als auch für Arnold Sommerfeld 1969 (Physics of One and Two Electron Atoms). In letzterer ist auch seine Biographie von Sommerfeld. Bopp war mit Josef Meixner einer der Herausgeber und Bearbeiter der berühmten Vorlesungen von Arnold Sommerfeld, die bei dessen Tod 1951 alle bis auf den fünften Band (Thermodynamik und Statistik) veröffentlicht waren.
Sein Sohn Fritz Wilhelm Bopp ist Professor für Physik an der Universität Siegen.
Schriften
- mit Oswald Riedel: Die physikalische Entwicklung der Quantentheorie. Schwab, 1950
- Über die Einheit der klassischen Physik. C.H. Beck Verlag, 1984
- Herausgeber: Werner Heisenberg Und Die Physik Unserer Zeit. Vieweg 1961
- mit Arnold Sommerfeld: Fifty years of quantum theory. Science Bd. 113, 1951, S.85-92
- mit Kleinpoppen (Herausgeber): Physics of one and two electron atoms. 1969
Personendaten NAME Bopp, Fritz ALTERNATIVNAMEN Bopp, Friedrich Arnold KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker GEBURTSDATUM 1909 STERBEDATUM 1987
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