Friedrich Josias von Sachsen-Coburg und Gotha

Friedrich Josias von Sachsen-Coburg und Gotha

Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (* 29. November 1918 in Schloss Callenberg bei Coburg; † 23. Januar 1998 in Amstetten, Niederösterreich) war von 1954 bis 1998 Chef und Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha.

Friedrich Josias wurde zunächst privat unterrichtet, ab 1929 besuchte er das Gymnasium Casimirianum in Coburg. Nach drei Jahren an der Salzmann-Schule in Schnepfenthal legte er dort 1938 das Abitur ab.

Nach kurzem Einsatz beim Reichsarbeitsdienst in Neustadt bei Coburg trat er noch im Jahr 1938 als Offiziersanwärter in einer Panzereinheit der Wehrmacht seinen Dienst mit dem Ziel an, Berufsoffizier zu werden. Zunächst wurde er in Stahnsdorf bei Berlin ausgebildet, 1939 wurde er bei der Besetzung der Tschechoslowakei erstmals eingesetzt. Er nahm am Polenfeldzug teil und absolvierte einen Unteroffizierslehrgang in Krampnitz bei Berlin.

Am 25. Januar 1942 heiratete er in Kasel-Golzig Viktoria Luise Gräfin zu Solms-Baruth. Kurz darauf wurde der inzwischen zum Oberleutnant beförderte Friedrich zu Einsätzen nach Arabien und in den Kaukasus berufen. Nach dem Tod seines Bruders Hubertus am 26. November 1943 sowie dem Verzicht des ältesten Bruders Johann Leopold aus dem Jahre 1932 wurde er zum designierten Nachfolger seines Vaters als Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. 1944 wird er Ordonanzoffizier unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel an der französischen Kanalküste, im Juni 1944 dann bei General von Hanneken in Dänemark. 1945 geriet er in englische Kriegsgefangenschaft und kam nach seiner Entlassung 1946 nach Coburg.

Nachdem seine Ehe am 19. September 1946 geschieden wurde, nahm er eine Stelle bei der schwedischen Reederei Johnson Line AB an. Ab 1948 war er bei W.R. Grace & Co. in San Francisco angestellt.

Am 14. Februar 1948 heiratete er in Santos/Brasilien Denyse de Muralt, eine gebürtige Schweizerin. Nachdem er bis 1951 in Santos für die Reederei tätig war, kehrte er 1952 nach Deutschland zurück und arbeitete im Hamburger Büro für die Reederei.

Auf Wunsch seines Vaters löste er das Arbeitsverhältnis, um für die Familienstiftung tätig zu werden, und wohnte zunächst im Gästehaus der Veste Coburg. Im März 1954 wurde Friedrich Josias mit dem Tod seines Vaters Chef aller Linien des Gesamthauses Sachsen-Coburg und Gotha.

Im Jahr 1958 zog er nach Buenos Aires, um dort für die Reederei Johnson zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde im Jahr 1964 seine zweite Ehe geschieden. Am 30. Oktober 1964 heiratete er Kathrin Bremme und zog mit ihr 1967 nach Coburg und später nach Grein in Österreich, behielt aber auch seinen Wohnsitz in Coburg bei. Hier erhielt er 1981 Besuch des belgischen, im Oktober 1982 des schwedischen Königspaares.

Am 23. November 1988 erhielt er für seine Verdienste bei der Restaurierung von Schloss Greinburg das Ehrenbürgerrecht der Stadt Grein.

Im Jahr 1998 verstarb er im Krankenhaus von Amstetten; bestattet wurde er im Forst von Schloss Callenberg.



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