- Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha)
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Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (getauft als Leopold Charles Edward George Albert, * 19. Juli 1884 in Claremont House, Esher; † 6. März 1954 in Coburg) war von 1905 bis 1918 der letzte regierende Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha aus dem gleichnamigen Fürstenhaus und bis 1919 Duke of Albany und Prinz von Großbritannien und Irland. Zwischen 1933 und 1945 war er unter anderem Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und Obergruppenführer der SA sowie des NSFK.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft
Carl Eduard wurde 1884 in der Grafschaft Surrey geboren und als Leopold Charles Edward George Albert getauft. Sein Rufnamen war Charles Edward, nach dem Namenspatron Charles Edward Stuart. Seine Eltern waren Leopold Georg, Herzog von Albany, der vierte Sohn von Königin Victoria, und Prinzessin Helene von Waldeck-Pyrmont. Da er erst nach dem Tod seines Vaters zur Welt kam, trug er den Titel eines Herzogs von Albany bereits zur Geburt. Seine ältere Schwester Alice (1883–1981) war die letzte lebende Enkelin Königin Victorias. Die öffentliche Taufe folgte am 4. Dezember 1884. Die Paten waren väterlicherseits sein Onkel, der Kronprinz Eduard und seine Tanten die Prinzessinen Helena und Louise Caroline Alberta von Großbritannien und Irland, die Prinzessin Friederike von Hannover und Cumberland, und mütterlicherseits sein Großvater, der Fürst von Waldeck und Pyrmont Georg Viktor, sowie sein Onkel, der Erbprinz Friedrich.
Landesherr von Sachsen-Coburg und Gotha
Nach dem Tod von Erbprinz Alfred Alexander, dem einzigen Sohn des Herzogs Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha, musste die Thronfolge im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha wieder neu geregelt werden. Da Prinz Arthur, Duke of Connaught and Strathearn und nächstjüngerer Bruder Herzog Alfreds, für sich und seinen Sohn auf die Thronfolge verzichtete, wurde 1899 der vierzehnjährige Sohn des verstorbenen gemeinsamen Bruders Leopold, Leopold Charles Edward, als zukünftiger Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha bestimmt.
Im Herbst 1899 übersiedelte er im Alter von 15 Jahren mit seiner Mutter und seiner Schwester von Großbritannien nach Deutschland. Er nannte sich hier Carl Eduard und lebte anfangs im Stuttgarter Schloss bei König Wilhelm II. von Württemberg. Im Frühjahr 1900 zog er mit seiner Mutter und Schwester nach Potsdam wo sie in der Villa Ingenheim wohnten. Unter der Obhut seines Cousins Kaiser Wilhelm II. erhielt der ehemalige Schüler des Eton College von einem Privatlehrer eine Sondererziehung nach den Lehrplänen eines Realgymnasiums, die er nach einem Jahr mit einem Examen abschloss. Im Herbst 1901 folgte die Ausbildung und Erziehung an der preußischen Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde, die er im Dezember 1902 mit dem Abitur beendete. Ab 1903 studierte er drei Semester Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Bonn. Dort war er Mitglied im studentischen Corps Borussia. Im Sommer 1904 beendete er das Studium mit dem akademischen Titel Dr.jur.. Am 1.Oktober folgte für vier Monate der Eintritt in das 1. Garde-Regiment zu Fuß, um den Dienstgrad eines Leutnants zu erlangen.
An seinem 21. Geburtstag 1905 übernahm Carl Eduard die Herrschaft über Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, die seit dem Tod von Herzog Alfred im Jahr 1900 durch Ernst zu Hohenlohe-Langenburg als Regent erfolgt war. Am 11. Oktober 1905 heiratete er in Schloss Glücksburg Prinzessin Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, eine Nichte der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria.
Der junge Herzog regierte demonstrativ konservativ und nationalistisch, mit reaktionären Tendenzen.[1] Er war leidenschaftlicher Jäger und reiste viel. Der technikbegeisterte Regent besaß neben einem Salonwagen verschiedene Autos und wandte sich frühzeitig der Luftfahrt zu. Er förderte 1910 in Gotha den Bau eines Landeplatzes mit einer Luftschiffhalle und damit den Ausbau Gothas zur Fliegerstadt mit einer Fliegerschule und ab 1913 mit der Gothaer Waggonfabrik als Flugzeughersteller. Daneben engagierte sich Carl Eduard stark bei der Sanierung und dem Umbau der Veste Coburg. Neben zahlreichen Protektoraten unterstütze der an Rheuma erkrankte Herzog auch in Oberhof den Bobsport und das Golfspiel.
Erster Weltkrieg
Am Ersten Weltkrieg nahm er als sächsischer General der Kavallerie im Stab des Generalkommandos der 3. Armee teil, die unter anderem das XI. Armee-Korps mit der 38. Division und seinem 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 umfasste. Dort war er nur formell und hatte, wie bei Bundesfürsten üblich, kein aktives Kommando inne. Er begleitete sein Infanterie-Regiment 95 an die Front und besuchte die Truppe dort oft. 38 Prozent der Kriegsdauer verbrachte er an der Front, bei insgesamt 18 Aufenthalten. Im Dezember 1914 wurde er zum General der Infanterie befördert.
Bruch mit Großbritannien
Um seine bedingungslose Loyalität zu Deutschland zu demonstrieren unterzeichnete Carl Eduard am 12. März 1917 ein Gesetz, das außerdeutsche Mitglieder des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha von der Thron- und Erbfolge ausschloss, wenn ihr Heimatstaat Krieg gegen das Deutsche Reich führt. Ein Angriff auf London am 17. Juni 1917 mit 17 zweimotorigen Bombern der Gothaer Waggonfabrik kostete 160 Menschenleben und steigerte die antideutsche Stimmung in London. In der Folge verabschiedete das britische Parlament das Gesetz über die Entziehung von Titeln und Auszeichnungen (Titles Deprivation Act). Es war die rechtliche Grundlage für die Aberkennung seiner britischen Adelstitel und -rechte und damit auch seines Sitzes im englischen Oberhaus per Anweisung von König Georg V. von Großbritannien und Irland am 28. März 1919. Außer Carl Eduard als Herzog von Albany, Earl of Clarence, Baron Arklow und Prinz von Großbritannien und Irland waren von diesem Gesetz drei weitere Personen betroffen: Ernst August, Kronprinz von Hannover als Herzog von Cumberland und Teviotdale, Earl of Armagh und Prinz von Großbritannien und Irland, ferner Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg als Prinz von Großbritannien und Irland sowie außerdem Heinrich Graf von Taaffe als 12. Viscount Taaffe of Corren and Baron of Ballymote. Gemäß dem Titles Deprivation Act haben die männlichen Erben dieser Personen das Recht, die britische Krone um ihre Wiedereinsetzung in diese Titel zu bitten, doch haben sie davon bisher keinen Gebrauch gemacht.
Ende der Regentschaft
Am 9. November 1918 erklärte der Gothaer Arbeiter- und Soldatenrat Herzog Carl Eduard für abgesetzt. Am 13. November 1918, später als die meisten Bundesfürsten, erklärte er seinen Rücktritt, der am 14. November durch den Staatsminister Hans Barthold von Bassewitz in einer Sitzung des gemeinsamen Landtags in Gotha verkündet wurde und den Thronverzicht auf beide Herzogtümer bedeutete. Damit zerbrach Sachsen-Coburg und Gotha in die beiden Freistaaten Coburg und Gotha. Die gingen getrennte Wege, als sich Gotha 1920 dem neu geschaffenen Land Thüringen anschloss, während Coburg dem Freistaat Bayern beitrat.
Wirken 1918 bis 1945
Dem Freistaat Coburg gelang es mit Carl Eduard am 7. Juni 1919 einen Abfindungsvertrag über dessen Besitz- und Vermögensverhältnisse im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Coburg zu schließen. Das Abfindungsangebot des Freistaates Sachsen-Gotha in Höhe von 15 Millionen Mark für den Verlust seiner Besitztümer lehnte er jedoch ab. Daher wurde am 31. Juli 1919 das „Gesetz über die Einziehung des Gothaischen Hausfideikommiß, des Lichtenbeger Fideikommiß, des Ernst-Albert-Fideikommiß, der Schmalkaldener Forsten und des Hausallods“ von der Gothaer Landesversammlung verabschiedet. Es war die einzige Fürstenenteignung in Deutschland und wurde später durch ein Urteil des Reichsgerichts vom 18. Juni 1925 aufgehoben. Er bekam Werte von etwa 37,2 Millionen Reichsmark wieder zugesprochen. Carl Eduard wohnte ab 1918 bis 1945 mit seiner Familie meist im Sommer auf Schloss Callenberg, das sein Eigentum blieb und im Winter auf der sanierten Veste Coburg, wo er Wohnrecht hatte.
Ab 1919 suchte der ehemalige Herzog Anschluss an national-konservative beziehungsweise völkische Kreise. Er war von 1917 bis 1922 Mitglied des Bundes der Kaisertreuen. Im Dezember 1919 lernte er den Freikorpsführer Hermann Ehrhardt kennen, den er sowohl ideell als auch materiell unterstützte. Nach dem misslungenen Kapp-Putsch versteckte er den mit Haftbefehl gesuchten Ehrhardt auf Schloss Callenberg. 1920 wurde Carl Eduard Bezirksführer Coburg bei der Brigade Ehrhardt und der Organisation Consul sowie Oberbezirksführer Thüringen der Organisation Consul. Die gleichen, rein repräsentativen Stellungen übernahm er 1923 bei der paramilitärischen Nachfolgeorganisation Bund Wiking. 1926 folgte die Mitgliedschaft im Stahlhelmbund, den er auch finanziell unterstützte. 1930 wurde er Mitglied des Bundesvorstandes, nachdem er 1928 schon Reichsstaffelführer der Reichskraftfahr-Staffel des Stahlhelm geworden war. 1929 übernahm er die Präsidentschaft des Nationalen Deutschen Automobilklubs, durch die Reichskraftfahr-Staffel gegründet. Am 11. Oktober 1931 nahm Carl Eduard am Treffen der Harzburger Front in Bad Harzburg teil und 1932 wurde er Präsident des Berliner Nationalklubs.
Hitler lernte am 14. Oktober 1922 Carl Eduard als Ehrengast des Begrüßungs- und Festabends auf dem dritten Deutschen Tag in Coburg persönlich kennen.[2] In den folgenden Jahrzehnten traf er ihn persönlich mindestens noch 21 Mal. Nach den ersten Wahlerfolgen der NSDAP in Coburg im Jahr 1929 unterstützte er die Partei offen. Am 5. Dezember 1929 besuchte Carl Eduard mit seiner Gattin eine Wahlkampfveranstaltung der NSDAP in den Coburger Hofbräugaststätten mit Hitler als Redner. Am 18. Oktober 1931 nahm er am SA-Aufmarsch in Braunschweig teil. Mit einem öffentlichen Aufruf am 23. März 1932 in der Coburger Nationalzeitung unterstützte er bei der Reichspräsidentenwahl Hitler gegen den konservativen Amtsinhaber Hindenburg. Nach der von der NSDAP gewonnenen Reichstagswahl ließ er anlässlich der Machtübernahme in Bayern am 9. März 1933 auf der Veste Coburg die Hakenkreuzfahne hissen und trat zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein[3]
In der Folge erhielt er viele Ehrenämter, damit er sich als hochrangiges Mitglied der NSDAP fühlen konnte und dafür der Partei Ansehen im eigenen Land verlieh und im Ausland als Aushängeschild mit internationaler Reputation unterstützte.[4] 1933 wurde er Mitglied der Allgemeinen SS, und zwar „förderndes Mitglied“.[5] Ende Juli 1933 wurde er zum SA-Gruppenführer im Stabe des Obersten SA-Führers ernannt und 1938 von Hitler zum SA-Obergruppenführer befördert. Zum 1. Dezember 1933 ernannte ihn der Reichspräsident zum Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes und im Januar 1934 zum Reichskommissar der freiwilligen Krankenpflege. 1933 wurde er Reichsbeauftragter für das Kraftfahrwesen und mit der Mitgliedsnummer 2230 Ehrenführer sowie 1935 Obergruppenführer des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps NSKK. Weitere Ämter folgten, wie 1933 Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1934 Repräsentant der Reichregierung im Ausland, 1935 Präsident der Deutsch-Englischen Gesellschaft Berlin, 1936 Reichstagsabgeordneter und Präsident der Vereinigung der deutschen Frontkämpferverbände sowie 1938 Präsident des Ständigen Internationalen Ausschusses ehemaliger Frontkämpfer. Angeblich soll er auch Leiter der Anglo-German-Fellowship gewesen sein. Allerdings gibt es keine Quellen, die das belegen.[6] Im Zuge der Gründung des Nationalsozialistischen Fliegerkorps im April 1937 kam es zur Ernennung zum Ehrenführer der deutschen Luftfahrt mit dem Range eines Fliegerkommodores sowie zum NSFK-Obergruppenführer.
Ferner war Carl Eduard in der Wirtschaft als Mitglied in diversen Aufsichtsräten tätig, u. a. seit 1928 bei der Wanderer Werke AG und Rhein-Metall-Borsig AG, ab 1933 bei der Deutscher Ring Lebensversicherung AG, ab 1934 bei der Deutschen Bank und Discontogesellschaft sowie der Deutschen Centralboden-Kredit AG und ab 1938 als Vorsitzender bei der Europäischen Güter- und Reisegepäckversicherung AG.
Aufgrund seiner weltläufigen Erfahrungen vertrat der Nationalsozialist Carl Eduard das DRK und auch das Deutsche Reich vor allem gegenüber dem Ausland. Dazu unternahm von 1933 bis 1944 39 Auslandsreisen und zwei Weltreisen. Sein Stellvertreter als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und Reichskommissar der freiwilligen Krankenpflege war Paul Hocheisen, ab 1937 Ernst-Robert Grawitz. Nach einem verlorenen Machtkampf um Kompetenzen im Jahr 1934 verblieben Carl Eduard reine Repräsentationsaufgaben, die eigentlichen Amtsgeschäfte führte Hocheisen. Im selben Jahr begab sich Carl Eduard auf seine erste Weltreise. Die dauerte vier Monate und führte über England, Kanada, USA, Japan, China, Singapur, Indien, Ägypten und Italien. Er sollte unter anderem das Deutsche Reich bei der XV. Internationalen Konferenz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Tokio vertreten. In Japan wurde er auch vom Kaiserpaar empfangen.
Im Dezember 1935 wurde er in London zum Präsidenten der Deutsch-Englischen Gesellschaft gewählt und im Januar 1936 vertrat er offiziell das Deutsche Reich bei der Trauerfeier des Königs des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland Georg. Im Leichenzug schritt Carl Eduard in der sechsten Reihe hinter der Lafette mit dem Sarg und trug eine Generalsuniform der Wehrmacht sowie einen Stahlhelm vom Typ M35.
Zwischen Februar und Juni 1940 unternahm Carl Eduard als Präsident des DRK und Sonderbotschafter der Reichsregierung eine zweite Weltreise, die über die Sowjetunion und Japan in die USA und zurück führte. Der fünfwöchige, inoffizielle Besuch der USA hatte den Deckmantel eines humanitären, karitativen Charakters und diente aber vor allem einer positiven Darstellung Deutschlands. Am 18. März 1940 wurde er auch von Präsident Franklin D. Roosevelt empfangen. Auf eine Journalistenfrage, ob die Juden in Polen hinsichtlich der Versorgung und Hilfeleistung einer Sonderbehandlung unterworfen würden, antwortete er wahrheitswidrig, dass das Rote Kreuz keine Unterschiede kenne.[7] Auf der Rückreise wurde Carl Eduard am 30. April 1940 vom japanischen Kaiser Hirohito offiziell empfangen. Er überbrachte dabei die Glückwünsche des Deutschen Reiches zum 2600-jährigen Bestehen des Kaiserreiches. Ende Mai 1940 fand schließlich noch eine Unterredung mit Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow statt.
Aufgrund einer Einzelgenehmigung, die seine Verdienste und seine Loyalität zum NS-Regime berücksichtigte, fand der Führererlass über die Fernhaltung international gebundener Männer von maßgebenden Stellen in Staat, Partei und Wehrmacht vom 19. Mai 1943 keine Anwendung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er am 4. Juni 1945 in Coburg von der US-Armee inhaftiert und bis Ende 1946 interniert. Anfangs wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, wurde Carl Eduard, dem mehrere Persilscheine ausgestellt worden waren und der sich keiner Schuld bewusst war, 1950 im Spruchkammerverfahren nach mehreren Berufungsverfahren als Mitläufer und Minderbelasteter zu einer Sühneleistung von 5000 DM verurteilt.
An einer Krebserkrankung verstarb Carl Eduard 1954 als vorletzter ehemaliger deutscher Bundesfürst im Alter von 70 Jahren. Bestattet wurde er auf dem 1944 angelegten Friedhof der Familie im Forst von Schloss Callenberg.
Nachkommen
Sein erster Sohn, Erbprinz Johann Leopold (* 2. August 1906 in Coburg; † 4. Mai 1972 in Grein, Österreich), heiratete in erster Ehe 1932 nicht standesgemäß die geschiedene Feodora Freiin von der Horst. Deshalb musste er gemäß Hausgesetz für sich, seine Familie und seine Nachkommen auf seine erbprinzlichen Rechte und die Zugehörigkeit zum Gesamthaus Sachsen-Coburg und Gotha verzichten. Der zweite Sohn Prinz Hubertus (* 24. August 1909 in Gotha; † 26. November 1943 bei Mosty, Polen) war kinderlos, als er im Zweiten Weltkrieg fiel. Daher wurde der jüngste Sohn Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (1918–1998) Chef des Gesamthauses Sachsen-Coburg und Gotha. Dessen ältester Sohn Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (* 1943) übernahm 1998 diese Stellung.
Die ältere Tochter Carl Eduards, Prinzessin Sibylla, ehelichte 1932 in Coburg Prinz Gustav Adolf von Schweden († 1950, verunglückt). Der gemeinsame Sohn, Carl Eduards Enkelkind Carl XVI. Gustaf (* 1946), ist seit 1973 König von Schweden.
Die jüngere Tochter Prinzessin Caroline Mathilde (1912–1983) heiratete 1931 Friedrich Wolfgang Otto Graf von Castell-Rüdenhausen mit dem sie drei Kinder bekam. Keine zwei Monate nach ihrer Scheidung ehelichte sie im Juni 1938 Max Schnirring, einen Lufthansakapitän und Testpilot der Arado Flugzeugwerke, der sechs Jahre später im Jahre 1944 tödlich verunglückte. Aus der Ehe gingen ebenfalls drei Kinder hervor. Es folgten nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Ehe, die zivil geschieden wurde.
Literatur
- Carl-Christian H. Dressel: Anmerkungen zur Justiz in Coburg von der Errichtung des Landgerichts Coburg bis zur Entnazifizierung. In: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1997. Coburg 1997, ISSN 0084-8808.
- Harald Sandner: Hitlers Herzog – Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha – Die Biographie. Shaker Media, Aachen 2011, ISBN 978-3-86858-598-8.
Weblinks
Commons: Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Joachim Oltmann: Seine Königliche Hoheit der Obergruppenführer. ZEIT-Online 04/2001
- Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha) in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- ↑ Harald Sandner:Hitlers Herzog. S.71
- ↑ Jürgen Erdmann: Coburg, Bayern und das Reich 1918–1923. Druckhaus und Vesteverlag A. Rossteutscher, Coburg 1969, S. 91.
- ↑ Stefan Nöth: Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha (1884–1954). In: Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Coburg 2004, ISBN 3-9808006-3-6, S. 46
- ↑ Harald Sandner:Hitlers Herzog. S.244
- ↑ Harald Sandner:Hitlers Herzog. S.248
- ↑ Harald Sandner:Hitlers Herzog. S.307
- ↑ Harald Sandner:Hitlers Herzog. S.359
Vorgänger Amt Nachfolger Alfred Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha
1900–1918— Oberhaupt des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha
1900–1954Friedrich Josias Joachim von Winterfeldt-Menkin | Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha | Otto Geßler | Heinrich Weitz | Hans Ritter von Lex | Walter Bargatzky | Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein | Knut Ipsen | Rudolf Seiters
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