Friedrich Karl von Giech

Friedrich Karl von Giech
Carl von Giech

Franz Friedrich Carl Graf von Giech (* 29. Oktober 1795 in Thurnau, Oberfranken; † 2. Februar 1863 in Nürnberg) war ein bayerischer Politiker.

Giech war erst Regierungsdirektor in Würzburg und Kommissar der Universität, sodann seit 1838 Regierungspräsident von Mittelfranken in Nürnberg, trat aber 1840 aus dem Staatsdienst und legte die Motive zu diesem Schritt in einer an den König gerichteten und ohne sein Wissen veröffentlichten Denkschrift (Stuttgart 1840) dar.

Noch mehr Aufmerksamkeit erregte er durch seine Ansichten über Staats- und öffentliches Leben (2. Aufl., Nürnberg. 1843). An dem Kniebeugungsstreit (Eine Verfügung des bayrischen Ministers Karl von Abel, welcher 1838 auch die protestantischen Soldaten zur K. nötigen wollte) nahm er, der ebenfalls Protestant war, publizistisch lebhaften Anteil, wie er überhaupt für die Angelegenheiten der evangelischen Kirche ein großes Interesse an den Tag legte.

1848 wurde er Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung und war in diesem und dem folgenden Jahr auch Mitglied der bayrischen Ständeversammlung, wobei er die Wahl zum Präsidenten der Ersten Kammer ablehnte. Später trat er wiederholt in den Versammlungen des Reichsrats in liberalem Sinn auf, so 1861 in der kurhessischen Frage und bei der Frage über Ansässigkeit und Gewerberecht der Juden. Für das Haus Giech entwarf er das Hausgesetz im Geschlecht der Grafen und Herren von Giech (1855), welches für derartige Verhältnisse musterhaft war.

Literatur

  • Uta von Pezold: Adelige Standesherrschaft im Vormärz. Die Tagebücher des Grafen Carl von Giech (1795-1863). München: Komm. für Bayerische Landesgeschichte, 2003. ISBN 3-7696-0417-2

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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