Friedrich Wilhelm Röll

Friedrich Wilhelm Röll
Sandalenbinder 1909, am Lietzensee
Steinmädchen 1913
Adam und Eva 1926
Schönheit 1926

Fritz Röll (* 1879 in Kaltennordheim (Rhön); † 1956 ebenda) war ein deutscher Maler und Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Fritz Röll gehörte zu den Künstlern der Berliner Bildhauerschule. Er wurde maßgeblich von Adolf von Hildebrand beeinflusst. Von 1896 bis 1900 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Nürnberg und war danach Gehilfe bei Gustav Eberlein und Johannes Götz. Von 1902 bis 1910 war er an der Akademischen Hochschule der Künste in Berlin, unter Ernst Herter, Peter Breuer und hauptsächlich Gerhard Janensch. 1909 bekam er den "Großen Staatspreis" Preußischen Akademie der Künste. Von 1911 bis 1914 lebte er in Rom, ab Okt. 1912 in der Villa Massimo (zeitweise zusammen mit A. v. Hildebrand), Privatstipendiat von Eduard Arnhold. Er arbeitete in Stein, Bronze, Holz.

Ab 1919 hatte er sein eigenes Atelier in Berlin, 1935 kaufte er das Atelier von August Gaul. Besonders geschätzt sind seine Porträtbüsten. Röll blieb den Hildebrandschen Forderungen treu, was ihn vor einer großen Karriere als Bildhauer während der Zeit des Nationalsozialismus bewahrte.

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • Große Berliner Kunstausstellungen 1901, 1902, 1904,1906 bis 1942
  • Berliner Secession 1920, 1926
  • Verein Berliner Künstler 1925 bis 1941
  • Akademie Berlin 1924 – 1941
  • München 1904, 1907, 1908, 1911, 1912, 1925, 1930,1932, 1935, 1936, 1937 bis 1941
  • Olympischer Kunstwettbewerb Berlin 1936
  • Königsberg 1925, Essen 1928, Düsseldorf 1928 (Silbermedaille), 1933, Essen 1928, Wien 1909, 1932 (Ehrenmedaille), 1940, Rom 1912, 1913, Helsinki 1936, Warschau 1938, Zagreb und Bratislava 1942

Werke (Auswahl)

  • Sandalenbinder (Marmor, lebensgroß, 1939 gekauft von Hitler, verschollen)
  • Sandalenbinder, 1909 (Bronze, lebensgroß, Berlin/Lietzenseepark und Folkwang-Museum/Essen; dort auch ein „Schweinchen“)
  • Verzweifelter, Rom 1912 (Bronze, lebensgroß, Berlin/Mariendorf, Heidefriedhof)
  • Steinmädchen, 1913 (Muschelkalk, lebensgroß, Berlin-Grunewald)
  • Schreitende, 1932 (Bronze, lebensgroß, Berlin-Spandau)
  • Läufer am Ziel, 1927 (Bronze, lebensgroß, Halle/S., Am Leipziger Turm)
  • Nietzsche-Porträt, 1921 (Marmor, Goethe-Nationalmuseum, Weimar)
  • Porträt Maler Ströher (Bronze, Hunsrück-Museum, Schloss Simmern)
  • Porträt Dr. Franke (Bronze, Siemens-Archiv)
  • Stifterplakette Bronzerelief Porträt Eduard Arnhold, 1929 (Deutsche Akademie, Villa Massimo, Rom)
  • Grabplastiken (Berlin: Luisenfriedhof II/Kriegergrab "Mutter Erde", Parkfriedhof Lichterfelde, Friedhof Stahnsdorf, Dahlem – St. Annen-Friedhof; Hamburg-Ohlsdorf)
  • Kaltennordheim (Kriegerdenkmal, Grabstein einer Trauernden)
  • Mutter und Kind (1938, lebensgroß, Berlin/Bahnhof Friedrichstraße,wurde 1960 das letzte Mal gesehen, seither verschollen)
  • Rhönbäuerin (Holz, verschollen)
  • Jung-Siegfried (überlebensgroß, Gips in Metall, 1942 erworben von der Stadt Berlin, verschollen)
  • Brunnenanlage mit weiblicher Figur (verschollen)

In Privatbesitz: Porträtbüsten, Kleinplastiken, darunter Tierdarstellungen, mit denen er sich neben August Gaul behaupten kann.

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