- Frisium
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Strukturformel Allgemeines Freiname Clobazam Andere Namen IUPAC: 7-Chloro-1,5-dihydro-1-methyl-5-phenyl- 1,5-benzodiazepin-2,4(3H)-dion
Summenformel C16H13ClN2O2 CAS-Nummer 22316-47-8 PubChem 2789 ATC-Code N05BA09
DrugBank APRD00307 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 300,74 g·mol−1 Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: siehe oben S: 22-24/25 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 6000 mg/kg (Ratte, oral)[1]
WGK 3[1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Clobazam (Handelsname Frisium®; Hersteller: Sanofi-Aventis) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, der in der Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sowie als Antikonvulsivum eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Clobazam kann
- als Beruhigungsmittel zur symptomatischen Behandlung von akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen, sowie
- als Antikonvulsivum zusätzlich zu einer Standardbehandlung von Patienten mit Epilepsie, die nicht anfallsfrei sind,
genutzt werden.[2]
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
Clobazam darf nicht angewendet werden[2] bei:
- Überempfindlichkeit gegen Clobazam oder einen der sonstigen Bestandteile der Tablette
- Abhängigkeit von Arzneimitteln, Drogen oder Alkohol
- Schwangerschaft im ersten Trimenon,
- stillenden Frauen.
Clobazam darf nur unter besonderer Vorsicht und mit ggf. reduzierter Dosis angewendet werden[2] bei:
- Myasthenia gravis,
- vom Rückenmark oder vom Kleinhirn ausgehenden Ataxien,
- akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln sowie Neuroleptika, Antidepressiva oder Lithium,
- schweren Leberschäden,
- Schlafapnoe,
- schweren Störungen der Atmung
Geschichtliches
Clobazam wurde in den späten 1960er Jahren bei dem italienischen Unternehmen Laboratori Farmaceutici Maestretti in Mailand synthetisiert[3] und später bei Hoechst zum Arzneimittel entwickelt. Es wurde seit Mitte/Ende der 1970er Jahre in vielen Ländern in den Handel gebracht, zunächst als Beruhigungsmittel und Anxiolytikum und später auch als Antikonvulsivum.
Handelsnamen und Darreichungsformen
Wichtiger Hinweis: Handelsnamen und Darreichungsformen von Arzneistoffen unterliegen keiner Standardisierung. Sie können sich daher in einzelnen Ländern unterscheiden. - Deutschland und Österreich
- Frisium Tabletten mit 10 oder 20 mg Clobazam. Die 20-mg-Tablette wird nicht in Österreich vertrieben.
- Schweiz
- Urbanyl Tabletten mit 10 mg Clobazam.
Rechtslage
Deutschland
Clobazam gehört zur Gruppe der Benzodiazepine. Daher unterliegt der Arzneistoff in Deutschland der Gesetzgebung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Hier sind sie in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) aufgenommen worden. Der Gesetzgeber hat jedoch Höchstmengen pro abgeteilter Form (Tablette, Suppositorium, Ampulle, Volumeneinheit bei Tropfen) zugelassen, bis zu denen die Betäubungsmittel-Verschreibungs-Verordnung nicht gilt (»ausgenommene Zubereitungen«). Diese Höchstmengen sind für jeden einzelnen Wirkstoff individuell festgelegt und werden bei Bedarf angepasst. Aufgrund der Höchstmengenfestsetzung in Anlage III BtMG ist Clobazam in Deutschland verschreibungspflichtig und damit auch apothekenpflichtig.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Sigma-Aldrich Co.: Sicherheitsdatenblatt Clobazam
- ↑ a b c Sanofi-Aventis: Fachinformation Frisium (Deutschland). Stand: Juli 2006.
- ↑ Rossi S, Pirola O, Maggi R. Sintesi di 1,2,4,5-tetraidro-2,4-dicheto-3H-l,5 benzodiazepine. Chim Ind. 1969;51:479-83.
Weblinks
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