- Front zur Befreiung der Gartenzwerge
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Die Front zur Befreiung der Gartenzwerge (französisch: Front de Libération des Nains de Jardin; italienisch MALAG) ist laut eigener Aussage eine „nichtkommerzielle Vereinigung mit dem Ziel, Gartenzwerge zu befreien“. Zu diesem Zweck führt sie verdeckte Aktionen durch, in denen sie Gartenzwerge aus Gärten entwendet und an anderen Orten neu arrangiert – meist in freier Natur als „natürlichem Lebensraum des Gartenzwergs“. Juristisch erfüllt dies den Tatbestand des Hausfriedensbruchs sowie der (straffreien) Sachentziehung oder des Diebstahls. Oft wird der Diebstahl von Gartenzwergen aus einem befriedeten Garten mit dem Diebstahl eines Radios aus einem verschlossenem Fahrzeug verglichen.
Die Organisation trat erstmals 1996 in Frankreich in Erscheinung, als sie in Alençon im Département Orne Gartenzwerge aus Vorgärten stahl. Diese Gruppe blieb bis Januar 1997 aktiv. Inzwischen hat sich die französische Front in mehrere Gruppen aufgespalten und schätzt ihre Mitgliederzahl auf 1.700 Personen. Neben den Aktionen in Frankreich [1] haben sich inzwischen auch im benachbarten Ausland (Schweiz [2], Italien, Spanien, Deutschland) sowie in Nordamerika Nachahmer bzw. Ableger der Organisation gefunden.
In einigen Fällen hinterlassen die Diebe ihren Opfern eine Nachricht, wo sie ihre Gartenzwerge wieder auffinden können [3], so dass in diesen Fällen juristisch gesehen kein eigentlicher Diebstahl vorliegt. In anderen Fällen gab es keine solche Nachricht, dafür jedoch Verurteilungen wegen Diebstahls [4].
Eine andere Variante ist der „Gartenzwerg auf Reise“, bei dem ein entwendeter Gartenzwerg an wechselnden Orten fotografiert wird. Die so entstandenen Bilder werden regelmäßig per Post anonym an die Adresse des rechtmäßigen Besitzers geschickt, so dass dieser den Weg seines „befreiten“ Gartenzwergs nachverfolgen kann. Da der Gartenzwerg seinem rechtmäßigen Besitzer bei dieser Variante dauerhaft entzogen wird, erfüllt dies den Tatbestand des Diebstahls.
Die gestohlenen Gartenzwerge werden in der Regel gefunden und von der Polizei an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben.
Der Diebstahl der Gartenzwerge trifft bei den Betroffenen oft auf Unverständnis [5].
In dem 2001 gedrehten Film, die Die fabelhafte Welt der Amélie entwendet Amélie heimlich den Gartenzwerg ihres Vaters und übergibt ihn einer Freundin, die als Stewardess arbeitet. Fortan erhält Amélies Vater Fotos seines Zwerges aus allen Teilen der Welt, was ihn schließlich selbst dazu bewegt, auf Reisen zu gehen.
Einzelnachweise
- ↑ drag.ch: 101 entführte Gartenzwerge befreit
- ↑ 20min.ch: Gleich 77 Zwerge aus ihren Gärten entführt
- ↑ shortnews.de: Front zur Befreiung der Gartenzwerge wieder in der Schweiz aktiv
- ↑ Berliner Zeitung: Kerker für Schneewittchen
- ↑ pagesperso-orange.fr: Auch die Gartenzwerge haben ihre „Befreiungsfront“
Weblinks
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