- Fulgurite
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Fulgurite (von lat. fulgur, „Blitz“), auch Blitzverglasung, Blitzsinter, Blitzröhren, sind durch Blitzeinschlag im Gestein entstandene Röhren. Durch die beim Einschlag entstehenden Temperaturen von bis zu 30.000 °C verglasen die Wandungen durch Aufschmelzung des Gesteins. Die Röhren messen ca. 2 cm im Querschnitt und sind oft mehrere Meter lang. Häufig verzweigen sich die Enden. Je nach den vom Blitz getroffenen Gesteinen werden Sand- und Felsfulgurite unterschieden. In Fulguriten wurden relativ seltene Minerale und chemische Verbindungen nachgewiesen, wie z. B. das Mineral Lechatelierit, das ansonsten nur in Tektiten und Impaktgläsern gefunden wurde. War der Sand mit organischen Stoffen vermengt, dann kann auch C60 entstehen, das in der Natur sonst sehr selten vorkommt.
Als Pseudofulgurite bezeichnet man gelegentlich ähnlich aussehende röhrenartige Gebilde, die aber auf andere Ursachen zurückgehen (z. B. bioturbate Spuren wie etwa Grabbauten von marinen Krebstieren). Diese Strukturen werden Bioturbaturen genannt.
Unter dem Namen Fulgurit werden in der Baustoffindustrie auch Baustoffe, etwa Dachplatten, vertrieben.
Literatur
- Lexikon der Geowissenschaften Band 2. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2001, ISBN 3-8274-0423-1.
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