Funiculaires Laon

Funiculaires Laon

Die Funiculaires Laon (französisch: „Seilbahnen Laon“) ist ein führerloses Standseilbahnsystem auf Gummireifen (Typ „Poma 2000“) in der nordfranzösischen Stadt Laon. Das System verbindet den im Tal gelegenen Bahnhof mit der auf einem Berg gelegenen Altstadt; es überwindet auf knapp 1,5 km Streckenlänge einen Höhenunterschied von 100 m. Es gibt drei Haltestellen: die Talstation Gare („Bahnhof“), die Unterwegsstation Vaux und die Bergstation Hôtel de Ville („Rathaus“). Betreiber ist der städtische Verkehrsbetrieb Transports Urbains Laonnois (TUL), der auch den innerstädtischen Busverkehr unterhält.

Poma 2000, Laon

Das System wurde am 4. Februar 1989 eröffnet. Es entstand als Nachfolger einer Zahnradbahn, die zwischen 1899 und 1971 die Altstadt mit dem Bahnhof verbunden hatte. Das System wurde vom französischen Unternehmen Pomagalski aus Voreppe (bei Grenoble) konstruiert (ein Hersteller von Skiliften und Bergbahnen, der zusammen mit dem Aufzughersteller Otis das Gemeinschaftsunternehmen POMA-OTIS Transportation Systems betreibt).

Die Funiculaires Laon weist im Vergleich zu klassischen Standseilbahnen mehrere technische Besonderheiten auf: anstelle von Stahlrädern hat die Bahn Gummireifen, die Spurführung erfolgt durch seitliche Begrenzungen der U-förmigen Flachstahl-Fahrspuren. Die Streckenführung hat die Form eines großen Hufeisens und ist dadurch überwiegend kurvig. Die Steigungsverhältnisse sind sehr unausgeglichen, auf dem kürzeren Streckenabschnitt (ca. 1/3) zwischen der Talstation und Vaux ist die Strecke mit nur 2% Steigung verhältnismäßig flach, auf dem restlichen 2/3 der Strecke zwischen Vaux und der Bergstation beträgt die Steigung bis 13%. Die Strecke ist einspurig mit Ausweichen in der Station Vaux und auf halbem Weg zwischen Vaux und der Bergstation. Es gibt zwei getrennte Antriebsseile für die Streckenabschnitte Talstation-Vaux und Vaux-Bergstation. Die Wagen sind nicht fest mit den Antriebsseilen verbunden, sondern können sich (bei Stillstand des Systems) von den Antriebsseilen ab- bzw. ankoppeln und dadurch vom oberen auf den unteren Streckenabschnitt wechseln. Hierdurch können planmäßig drei Wagen auf der Strecke eingesetzt werden, wobei sich jeweils zwei im oberen Abschnitt Vaux-Bergstation und einer im flacheren und kürzeren Abschnitt Vaux-Talstation befinden. Die einzelnen Wagen befahren die Strecke dabei jeweils durchgehend (und wechseln an der Station Vaux die Antriebsseile), so dass die Fahrgäste nicht umsteigen müssen.

Der Wagenpark der Bahn umfasst vier Fahrzeuge, wobei üblicherweise eines als Ersatzfahrzeug in der Wagenhalle an der Talstation steht. Die Fahrzeit auf der Strecke beträgt rund 3½ Minuten. Es wird, je nach Bedarf, ein 2½- bis 6-Minutentakt gefahren. Jedes Fahrzeug hat 12 Sitz- und 28 Stehplätze.

Siehe auch: Liste der Standseilbahnen

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