Fußartillerie

Fußartillerie
Preußische Fußartillerie 1750–1914
Preußische Fußartillerie 1814–1914

Die Fußartillerie war neben der reitenden Artillerie (auch, insbes. in Österreich, fahrende Artillerie genannt) ein Teil der Feldartillerie. Diese Unterscheidung wird seit der Reichswehr nicht mehr vorgenommen, da seitdem die Artillerie immer bespannt oder motorisiert ist. Beide Gattungen gab es in den europäischen Armeen mindestens seit Anfang des 18. Jahrhunderts.

Die Bedienungsmannschaft der Fußartillerie war nicht beritten. Auf dem Marsch marschierte die Mannschaft, nur das Geschütz und der Tross waren bespannt. Nur bei schnellen Bewegungen (auf dem Schlachtfeld) saß die Mannschaft auf Protze und Geschütz (früher auch auf den Handpferden der Bespannung) auf. Dagegen war bei der reitenden Artillerie auch die Mannschaft beritten.

Die Fußartillerie legte im Schritt in einer Minute 80, in drei Minuten 240 und, in 22 Minuten 1860 Meter zurück; sie konnte sich bis zu zehn Minuten im Trabe bewegen, wobei die Mannschaft sich an den Pferden und Lafetten festhielt und legte dabei eine Strecke von 1800 Meter zurück.

Die Fußartillerie war zum Teil auch ortsfest als Küsten- oder Festungsartillerie eingesetzt.

Im demobilen Zustand war die Fußartillerie nicht bespannt und die kleinste selbständige Einheit hieß Kompanie. Während der Mobilisierung wurden die Kompanien bespannt und hießen dann Batterien. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Kompanien auch im demobilen Zustand Batterien genannt. Die Batterien sind zu Abteilungen, Regimentern und Brigaden vereinigt. Nach der Zuteilung zu den höheren Truppenverbänden unterscheidet man Divisionsartillerie und Korpsartillerie, resp. Reserveartillerie.

Preußischer Kanonier 1806

Uniformierung

Bis 1806: Die preußischen Artilleristen trugen einen blauen Rock mit schwarzen Ärmeln und Aufschlägen.

Nach 1806: Die preußische Artillerie trug einen dunkelblauen Waffenrock wie die Infanterie, allerdings mit schwarzem Kragen. Auf dem Tschako befand sich eine dreiflammige Granate, bei dem später eingeführten Helm endete die Helmspitze in einer Kugel.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Ortenburg, Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Revolutionskriege, Bernard & Graefe Verlag Koblenz, 1988, ISBN 3763758070
  • Hein: Das kleine Buch vom Deutschen Heere, Reprint der Ausgabe von 1901, Weltbild Verlag GmbH Augsburg, 1998, ISBN 3-8289-0271-5

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