- G. D. Baedeker Verlag
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Der G. D. Baedeker Verlag ist ein Verlag in Essen, der 1775 von Zacharias Gerhard Diedrich Baedeker gegründet wurde. Der Durchbruch des Unternehmens erfolgte erst unter der Firmenleitung seines Sohnes Gottschalk Diedrich Baedeker.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte
Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es bereits vereinzelte Drucke in Essen. So wurde 1613 der Essener Almanch gedruckt und 1614 erschien das Essendische Gesangbuch bei Johann Zeisse. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlegte der Buchbinder Nicolas Herman Hülßhoff das Oktavbuch Neu vermehrtes Essendisches Gesangbuch, welches er in Dortmund drucken ließ.
Der Aufschwung des Essener Druckgewerbes erfolgte erst im 18. Jahrhundert. Heinrich Kaufmann, ein Buchbinder und Verleger, eröffnete im frühen 18. Jahrhundert eine Druckerei. Als ältestes Werk aus dieser Offizin gilt die Feur- und Brandordnung der Stadt Essen, welches 1719 gedruckt wurde. Im Jahr 1738 wurde durch Johann Henrich Wißmann eine weitere Druckerei eröffnet. Er plante die Herausgabe einer Zeitung, musste das Unternehmen jedoch schon nach dem Erscheinen einer Grammatik aufgeben. Die Druckerei Wißmanns wurde 1740 dem städtische Waisenhaus übertragen. Das Magistrat der St. Gertrud-Kirche wollte die Druckerei wieder in Stand setzen und berief den Buchdrucker Gottschalk Diedrich Baedeker, den Sohn von Zacharias Baedeker, aus Dortmund. Trotz der Anstrengungen des Magistrats, welches 275 Reichstaler investierte und eine Verordnung erließ, nach der alle Ämter und Gilden die im Waisenhaus gedruckte Zeitung Neueste Essendische Nachrichten von Staats- und Gelehrten-Sachen abonnieren mussten, machte dieses Unternehmen keinen Gewinn. Deshalb übertrug das Magistrat etwa 1748 die Druckerei Johann Sebastian Straube, welcher diverse Kalender, Schulprogramme und eine Zeitung veröffentlichte. 1753 erwarb Straube die Druckerei für 640 Reichstaler vom Waisenhaus. Nach seinem Tod heiratete Straubes Witwe Gottfried Lebrecht Schmid, der nach Konflikten mit den Stadtoberen jeden Druck vorlegen und sich genehmigen lassen musste. 1769 floh Schmid aus Essen und hinterließ seine Schulden und Verpflichtungen. Die Nachfolge Schmids übernahm Johann Christoph Theodor Wohlleben, der nicht nur die Zeitung, sondern unter anderem auch die Einleitung zu dem Geheimniß des Gnadenbunds des Predigers Friedrich Adolf Lampe aus Bremen. Er starb am 24. Dezember 1773 und hinterließ die Druckerei seiner Frau.
Gründung
Das Gründungsjahr des G. D. Baedeker Verlages ist 1775. Zacharias Baedeker heiratete Anna Theodora Bastian, die Witwe des Buchdruckers Wohlleben, und übernahm damit das Unternehmen ihres verstorbenen Mannes. Er richtete das Unternehmen bereits auf die Firmenzweige aus, die auch später verfolgt wurden: Buchhandel, Buchverlag, Zeitungsverlag, Druckerei und Bibliothek. Da die Konkurrenz auf dem Essener Markt groß war und keine klare Abgrenzung zwischen Buchhändlern, -druckern, Verlegern, Buchbindern und wandernden Buchhändlern vorlag, musste Zacharias Baedeker ständig um das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens kämpfen. Das Stammhaus der Baedekers, in dem Zacharias Baedeker und seine Frau einen kleinen Schreibwaren- und Buchhandel betrieben, befand sich in der Limbecker Straße. In diesem Haus befand sich auch die Wohn- und Arbeitsstätte der Familie.
Etablierung
Erst Gottschalk Diedrich Baedeker legte während seiner Leitung des Unternehmens die Grundlage für ein erfolgreiches Weiterbestehen. Die elterlichen Geschäftsräume waren für seine Pläne mit dem Unternehmen zu klein, so dass er 1801 das ehemalige Hospital westlich des Kopstadtplatzes für 25 Jahre pachtete.
Expansionsphase
Mit den Söhnen Gottschalk Diedrich Baedekers erlebte das Unternehmen eine Phase der Expansion. Eduard und Julius Baedeker führten den Verlag in Essen, während Karl Baedeker in Koblenz und Leipzig und Adolf Baedeker in Rotterdam arbeiteten.
Der Name Baedeker verschwindet
Bereits 1983 übernahm die Sutter-Gruppe die Baedeker-Buchhandlungen, 2003 ging diese an Buch und Kunst mit Sitz in Dresden. Schließlich übernahm die Buchhandelsgruppe Thalia Anfang 2007 Baedeker und ließ alle Schriftzüge ändern.[1]
Literatur
- Dorothea Bessen/Klaus Wisotzky (Hrsg.): Buchkultur inmitten der Industrie - 225 Jahre G. D. Baedeker in Essen. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-786-X
Weblinks
Einzelnachweise
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