- Aldenrade
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Walsum
Stadtbezirk von DuisburgWappen Karte Basisdaten Fläche: 21,10 km² Einwohner: 51.406 (31. Dezember 2008) Bevölkerungsdichte: 2.436 Einwohner/km² Gliederung: Postleitzahlen: 47178, 47179, 47169 Telefonvorwahl: 0203 Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2004) SPD: 8, CDU: 6, GRÜNE: 3, Deutsche Zentrumspartei: 1, FDP: 1 Walsum (51.406 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2008), Fläche: 21,10 km²) ist der nördlichste Stadtbezirk der Stadt Duisburg. Walsum war bis zum 31. Dezember 1974 kreisangehörige Stadt des Kreises Dinslaken.
Räumliche Lage
Walsum liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten des Ruhrgebietes und ist seit 1975 der nördlichste Stadtbezirk von Duisburg. Walsum wird im Westen durch den Niederrhein, im Norden durch die Stadt Dinslaken, im Osten durch den Oberhausener Stadtteil Holten und im Süden durch den Duisburger Stadtbezirk Hamborn begrenzt.
Stadtteile
Der Stadtbezirk Walsum besteht aus sechs Stadtteilen:
- Alt-Walsum (4.375 Einwohner)
- Aldenrade (14.148 Einwohner)
- Fahrn (7.591 Einwohner)
- Overbruch (5.206 Einwohner)
- Vierlinden (12.810 Einwohner)
- Wehofen (7.276 Einwohner)
(Stand: 31. Dezember 2008).
Geschichte
Der Name Walsum kann auf das 7. / 8. Jahrhundert als fränkische Ortsbezeichnung zurückgeführt werden. Urkundlich erwähnt wurde Walsum erstmals im 12. Jahrhundert. Der größte Entwicklungsschub kam mit der Industrialisierung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seit 1905 selbstständig, wurde Walsum im Jahre 1975 nach Duisburg eingemeindet.
Vorgeschichte und Römerzeit
Bereits 2.000 v. Chr. belegen erste Funde aus der Jungsteinzeit eine Ansiedlungsstätte. Man fand dort ein Steinbeil aus Quarzit, Feuersteinmesser und Feuersteinspitze. In der Bronzezeit (ca. 800 v. Chr.) wurden 34 Urnengräber einer urkeltischen Bauerngruppe angelegt. Ungefähr ab dem Jahr 55 v. Chr. erreichten die Römer den linken Niederrhein. In Walsum fanden sich ein germanischer Brunnen mit Gefäßen, Schuhresten und römischen Münzen aus der Zeit um 160-250 n. Chr. Um das Jahr 400 n. Chr. endete die Römerzeit am Niederrhein.
Mittelalter
Nach dem Ende der Römerzeit wurde in den Jahren 700-775 ein fränkisches Gräberfeld mit 44 Bestattungen mit Tongefäßen, Waffen und Gerätschaften aus Eisen angelegt (die Ausgrabung erfolgte 1933 beim Bau des Zechenhafens). Etwa zweihundert Jahre später (im Jahre 980) wurde die Bauerschaft "Aldenroda" (Aldenrade) erstmals schriftlich erwähnt.
Im Jahre 1144 wurde Walsum in einer Urkunde des Erzbischofs Arnold I. von Köln erstmals erwähnt: Alwardus und Wolfhildis erhalten einen Oberhof bei „Walsheim“.
Knapp hundert Jahre später, im Jahre 1250 erschien das Kirchspiel „Walsheim“ im Heberegister des Xantener Offiziums. Etwas später (1269) folgte in einer Urkunde des Ritters Heinrich Stecke, Burgmann von Holten, die erste Erwähnung eines Walsumer Pfarrers: „Fredericus pastor ecclesiae de Walsheim“.
Die Edelfrau Mechthild von Holten schenkte 1281 dem Johanniterorden das Patronat der Kirche in „Walsem“. Wenig später (1289) wurde die Gerichtsbarkeit „in Walshem“ durch Burkhard, genannt Stecke, an den Grafen Dietrich VI. von Kleve verkauft. Im Jahr 1292 erfolgte die Fertigstellung des Ordenshaus der Johanniter neben der Kirche (später Kommlers Hof).
Nach langem Rechtsstreit zwischen den Johannitern und Graf Johann von der Mark wurde 1319 Holten vom Walsumer Kirchspiel abgetrennt und das Patronat der Johanniter an der Walsumer Kirche bestätigt. 1370 wurde Constantinus Crone von Hysvelt Inhaber der Höfe Ochtrop und Hückelhoven; Johann Ingen Lohe wurde 1490 Herr auf Haus Loh im Driesenbusch und Bernhard Hystvelt wurde 1492 Besitzer des Rittergutes Waterheck.
16. - 18. Jahrhundert
Im Jahre 1507 kam der deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. von Duisburg zu Pferde nach Walsum, um sich rheinabwärts nach Brabant einzuschiffen.
Der spanische Feldherr Francisco de Mendoza lag 1583 während des Achtzigjährigen Krieges mit 21.000 Fußsoldaten und 2.500 Reitern vor Orsoy und Walsum, wo ein Lager mit Schanzen errichtet wurde. Eine von den Spaniern gebaute Schwimmbrücke über den Rhein wurde durch einen Sturm zerstört. In der Folgezeit des Krieges kam es 1601 zu großen Schäden durch einen Überfall holländischer Söldner.
Seit 1611 wurde der Besitz der Johanniter in Walsum von der Kommende Herrenstrunden bei Bergisch Gladbach verwaltet; etwa 200 Jahre später (1806) fielen die Ländereien der Johanniter-Kommende in Walsum der Säkularisation zum Opfer. 1620 starb der letzte Johanniter in Walsum, der Hauskomtur und Pastor Heinrich Brinkmann. 1755 kam das Rittergut Haus Waterheck in den Besitz des Senators Arnold Huyssen aus Essen.
Industrialisierung im 19. Jahrhundert
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich die dörfliche Struktur Walsums durch die Ausdehnung des Bergbaus und der Stahlindustrie nach Norden nachhaltig zu ändern. Industrielle und Firmen begannen Grundstücke aufzukaufen: die Gute-Hoffnungs-Hütte aus Oberhausen (ab 1868), der Industrielle Julius Grillo (ab 1869), der Industrielle Max Haniel (ab 1871) sowie „Gewerkschaft Deutscher Kaiser“ unter der Leitung von August Thyssen (ab 1896).
In den Jahren 1881-1883 wurde die alte Walsumer baufällige St. Dionysius-Kirche aus dem 13. Jahrhundert aufgrund der stark steigenden Bevölkerungszahl abgebrochen und durch einen größeren neugotischen Backsteinbau des Kölner Architekten Heinrich Wiethase ersetzt.
Als erstes Industrieunternehmen wurde die Niederrheinische Zellstoff-Aktiengesellschaft im Jahre 1897 gegründet. Am 1. Mai 1900 wurden zwei Straßenbahn-Strecken von Dinslaken über Walsum zum Bahnhof Neumühl sowie zwischen Aldenrade und Walsum-Dorf eröffnet. Betreiber war die Continentale Eisenbahn- Bau- und Betriebs- Gesellschaft in Berlin, ab 1911 die Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG.
Beginn des 20. Jahrhunderts 1901 - 1918
1903 übernahm die Aschaffenburger Zellstoff AG die insolvente Zellstofffabrik und baute das Werk planmäßig aus. 1903-1905 wurde der Rheinhafen der Gute-Hoffnungs-Hütte Oberhausen (heute Südhafen) gebaut. 1905 erfolgte die Gründung des Familienunternehmens Hövelmann (Rheinperle Getränke), heute einer der führenden Getränke-Distributoren in Deutschland.
Am 1. April 1905 wurde Walsum mit 5.179 Einwohnern selbstständige Gemeinde. Als 1. Bürgermeister wurde Johannes Hoeveler ernannt (bis 1933). Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Walsum-Aldenrade (heute Löschgruppe 401), und 1907 gründete sich der "TV Walsum-Aldenrade 07".
1909 begannen die Vorarbeiten für das spätere Bergwerk Walsum. Die erste Kohleförderung verzögerte sich durch Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise bis 1939. Mit der Eröffnung des Bahnhofs Walsum am 15. Oktober 1912 (Ecke Bahnhofstraße / Römerstraße) an der neuen Eisenbahnstrecke Oberhausen–Wesel erhielt Walsum den Anschluss an das Reichsbahnnetz. 1913 begann die Kohleförderung auf Schacht Rhein 1/2 in Wehofen. Zeitgleich wurde die Bergmanns-Siedlung Wehofen gebaut.
Weimarer Republik 1918 - 1933
Die ersten Jahre nach dem verlorenen 1. Weltkrieg waren durch soziale und politische Spannungen geprägt. Während der März-Unruhen nach dem Kapp-Putsch im Jahre 1920 kamen ca. 30 Personen bei Kämpfen zwischen der „Roten Ruhrarmee“ und der Reichswehr ums Leben. In den Jahren 1923 bis 1925 war Walsum von belgischen Truppen besetzt, um ausstehende Reparationszahlungen aufgrund des Versailler Vertrages durchzusetzen.
Aufgrund der weiter steigenden Bevölkerungszahlen (insbesondere Flüchtlingen aus dem besetzten Saargebiet) wurden neue Siedlungen in Vierlinden (ab 1921) und in Overbruch („Weiße Siedlung“, ab 1932) gebaut.
1919 erfolgte die Gründung des Spielvereins Walsum 1919 e.V. und 1928 die DJK 1928 Vierlinden e.V.
Die Industrialisierung schritt weiter voran. Im Jahre 1921 errichtete die Gute-Hoffnungs-Hütte Oberhausen die Rheinwerft in der Nähe des Südhafens. Das Ortsbild wurde in den Jahren 1933-1936 entscheidend verändert durch den Bau des Zechenhafens (heute Nordhafen) und der Aufschüttung des Rheindeiches. Die Zeche Wehofen wurde 1928 während der Weltwirtschaftskrise stillgelegt.
Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945
1933 erfolgte Absetzung des langjährigen Bürgermeisters Johannes Hoeveler durch die Nazis. 1935 begann die August-Thyssen-Hütte den Bau der Eigenheimsiedlung „Rote Siedlung“ für ihre Arbeiter in den Hamborner Stahlwerken. 1939 wurde die Kohleförderung auf der Zeche Walsum begonnen. Der Schacht wurde als kriegswichtige Industrie planmäßig ausgebaut, auch unter Einsatz von zahlreichen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. 1942 erfolgten erste Bombenangriffe auf die Walsumer Industriebetriebe.
Nach Bombenangriffen und Artilleriebeschuss überquerten am 24. März 1945 amerikanische Truppen den Rhein im Rahmen der "Operation Plunder" und befreiten Walsum. Es war das Kriegsende für Walsum. Es waren etwa 309 zivile Opfer, etwa 150 Auswärtige und Zwangsarbeiter und etwa 880 gefallene Soldaten zu beklagen.[1] Etwa 1600 Wohnungen waren total zerstört und etwa 2200 Wohnungen erheblich oder mittelschwer beschädigt.[2]
Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg 1945 - 1958
Im Jahre 1949 begann mit dem Bau der "Dr. H. Barking-Siedlung" an der Saarbrückener Straße der Wiederaufbau. 1950 folgte der Siedlungsbau am Franz-Lenze-Platz. Auf sportlichem Sektor erfolgte 1951 die Gründung des Kanuvereins Wassersportsportverein "Glück-Auf" Walsum e. V.. 1956 besuchte Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr. Ludwig Erhard Walsum und weihte den Schacht "Wilhelm" ein. Im selben Jahr erfolgte die Einweihung des "Franz-Hitze-Hauses".
Stadt Walsum 1958 - 1975
Am 1. Juli 1958 erhielt die Gemeinde Walsum mit über 40.000 Einwohnern das Stadtrecht. Weitere Ereignisse dieses Jahres waren der Bau des Kraftwerkes am Schacht Walsum, der Stadtsparkassenneubau in Aldenrade, die Inbetriebnahme der Autofähre Walsum – Orsoy und die Einweihung der Realschule. Im Folgejahr wurde der Bau des Hallenbades an der Prinzenstraße abgeschlossen und der "1. Schwimmverein Walsum e.V." gegründet. 1961 kam der "1. Walsumer Judo Club" hinzu. Auf industriellem Sektor nahm 1962 die Haindl Papier GmbH, Werk Walsum, die Produktion auf, und am 1. Januar 1964 schloss das Walsumer Zellstoffwerk seine Tore. Im kulturellen Bereich wurde am 17. November 1967 der Neubau des Kopernikus-Gymnasiums seiner Bestimmung übergeben. 1974 folgten die Eröffnung des Allwetterbads und des Kulturzentrums mit großer Aula (Stadthalle Walsum).
Am 1. Januar 1975 endete die Eigenständigkeit der Stadt Walsum. Sie wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung in die Stadt Duisburg eingemeindet. Der Ortsteil Eppinghoven kam zur Stadt Dinslaken.
Stadtbezirk Duisburg-Walsum 1975 - heute
- 1980 Eröffnung des Jugendzentrums "Alte Schmiede" in Wehofen
- 1982 Schließung der Rheinwerft
- 1984 Neubau der Sparkasse am Kometenplatz
- 1985 Neubau der Autobahn A 59 bis zur Dr.-Hans-Böckler-Straße
- 1987 Gründung der Gesamtschule Walsum
- 1991 Gründung des Naturschutzgebietes "Rheinaue Walsum"
- 1993 Fertigstellung des Neubaus des Rathauses Walsum - Sitz der Bezirksvertretung
- 1996 Neubau der Autobahn A 59 bis zur Dinslakener Stadtgrenze
- 1999 Abbruch des Straßenbahndepots der DVG
- 2001 Übernahme der Papierfabrik Haindl durch den norwegischen Konzern Norske Skog
- 2004 Wahl des Walsumers Adolf Sauerland (CDU) zum Oberbürgermeister von Duisburg
- 2006 Grundsteinlegung im November zum Bau des umstrittenen Kraftwerksblock 10 (700 MW) durch die Steag
- 2008 Am 30. Juni endet die Geschichte des Bergbaus in Walsum mit der Schließung des Schachtes Walsum.
- 2008 Fertigstellung des 181 Meter hohen Kühlturmes für den neuen Kraftwerksblock 10 der Steag im Juli
Politik und Gesellschaft
Im 19. Jahrhundert war das Bauerndorf Walsum mit Hiesfeld Teil der Landbürgermeisterei Dinslaken, die vom Bürgermeister der Stadt Dinslaken geführt wurde. Walsum wurde in der Landbürgermeisterei von einem Ortsvorsteher vertreten. Im Jahre 1905 trat Walsum aus der Landbürgermeisterei aus und wurde selbstständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Walsum am 1. Juli 1958 aufgrund der Bevölkerungsentwicklung zur Stadt erhoben. 1975 erfolgte im Zuge der Kommunalreform in Nordrhein-Westfalen die Eingemeindung nach Duisburg. Der Stadtrat wurde durch einen Bezirksrat abgelöst.
Ortsvorsteher bis 1905[3]
- um 1848 Hermann Borgmann
- um 1875 H. Hülsermann
- vor 1894 bis 1900 Georg Feldmann
- 1900 bis 1905 Hermann Claus
Bürgermeister der Gemeinde Walsum (1905-1958)[4]
- 1905 bis 1933 Johannes Hoeveler
- 1933 bis 1944 Fritz Lüttgens (NSDAP)
- 1944 bis März 1945 Heinz Stienen (NSDAP)
- März 1945 bis Mai 1945 Christian Pohlmann
- 1945 bis 1946 Carl Lomb (Zentrum)
- 1946 Josef Schmitz (SPD)
- 1946 bis 1947 Johannes Balthaus (Zentrum)
- 1947 bis 1951 Johannes Faltinski (SPD)
- 1951 bis 1952 Carl Lomb (Zentrum)
- 1952 bis 1956 Johannes Faltinski (SPD)
- 1956 Johannes Peters (SPD)
- 1956 bis 1958 Gustav Stapp (SPD)
Bürgermeister der Stadt Walsum (1958-1974)[5]
- 1958 bis 1963 Gustav Stapp (SPD)
- 1963 bis 1964 Dietrich Herwarth (SPD)
- 1964 bis 1967 Georg Matthae (SPD)
- 1967 bis 1973 Ernst Lapp (SPD)
- 1973 Bernhard Garden (CDU)
- 1973 bis 1974 Paul Degen (SPD)
Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk Walsum (seit 1975)[6]
- 1975 bis 1979 Heinrich Otto (SPD)
- 1979 bis 1994 Willy Bernarding (SPD)
- seit 1994 Heinz Plückelmann (SPD)
Die Bezirksvertretung Walsum[7]
Die Bezirksvertretung des Stadtbezirks Walsum hat insgesamt 19 Mitglieder. Seit der letzten Kommunalwahl im September 2004 setzt er sich wie folgt zusammen:
- 8 Mitglieder der SPD
- 6 Mitglieder der CDU
- 3 Mitglieder der Bündnis 90/Die Grünen
- 1 Mitglied der FDP
- 1 Mitglied der Deutsche Zentrumspartei
Bezirksbürgermeister ist Heinz Plückelmann (SPD), sein 1. Stellvertreter ist Heinrich-Georg Nühlen (CDU), seine 2. Stellvertreterin ist Helga Strajhar (CDU).
Tagungsort der Bezirksvertretung Walsum ist das ehemalige Rathaus (jetziges Bezirksamt) im Stadtteil Aldenrade.
Wappen
Blasonierung: „Unter einem silbernem Schildhaupt, darin das Brustbild eines Bischofs in blauem Meßgewand mit silbernem Pallium, darauf drei schwarze Kreuze, nimbiertem rotrandigem Halsstumpf, sein abgeschlagenes, nimbiertes, silbernes Haupt mit blau-silberner Mitra in seiner linken silbernen Hand, die silberne rechte Hand zum Schwur erhoben, in Rot ein zentrales silbernes Oval, belegt mit der Nabe der unteren Hälfte eines goldenen Glevenrades (klevische Lilienhaspel).“
Der Bischof stellt den hl. Dionysius von Paris, den Schutzpatron der Walsumer Kirche und einer der Vierzehn Nothelfer dar. Das Patronat des hl. Dionysius kam bei den niederrheinischen Kirchen in der Zeit von 800 - 1000 auf. Er ist stets leicht zu erkennen, da er als einziger Heiliger mit seinem Kopf in der Hand abgebildet wird. Das Glevenrad, die klevische Lilienhaspel, weist auf die früherer Zugehörigkeit Walsums zum Herzogtum Kleve hin.
Als Vorlage für das Walsumer Stadtwappen wurde das älteste bekannte Schöffensiegel des Walsumer Gerichts von 1426 genommen, das heute im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf liegt. Der Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher entwarf das Wappen, das am 28. April 1928 vom preußischen Staatsministerium durch seinen Ministerpräsidenten Otto Braun in seiner dritten Amtszeit genehmigt wurde. 1939 wurde der Heilige Dionysius im Schildhaupt auf Betreiben der Nationalsozialisten durch ein halbes Zahnrad ersetzt, mit dem Bergbausymbol "Schlägel und Eisen" ergänzt und genehmigt. Nach dem Krieg wurde das alte, seit 1426 überlieferte Wappen mit dem hl. Dionysius wieder übernommen.
Persönlichkeiten
- Heribert Barking (* 25. Juli 1912 in Gelsenkirchen, † 20. September 1992) Bergwerksdirektor der Zeche Walsum
- Willy Bartock (* 2. Januar 1915 in Duisburg, † 19. März 1995 in Walsum) Schriftsteller
- Hildegard Bienen (* 17. September 1925 in Walsum, † 20. März 1990 in Marienthal) Künstlerin und Bildhauerin
- Heinrich Bongartz (* 31. Januar 1892 in Walsum, † 23. Januar 1946 in Rheinberg) Jagdflieger im 1. Weltkrieg
- Udo di Fabio (* 26. März 1954 in Walsum) Richter am Bundesverfassungsgericht
- Dr. Franz Schlagermann (* 12. März 1865 in Sterkrade, † 1. Februar 1929 in Walsum) erster Arzt in Walsum, 1909-1929 Leiter des St. Camillus-Hospitals
- Adolf Sauerland (* 1955 in Wehofen) CDU-Politiker, seit 2004 Oberbürgermeister von Duisburg
- Heinrich Theißelmann (* 15. Februar 1882 in Seppenrade, † 21. Juli 1969 in Walsum) Pfarrer der St. Dionysius-Pfarrei von 1927 bis 1969, Träger des Bundesverdienstkreuzes
Einzelnachweise
- ↑ Heimatkalender Kreis Dinslaken 1950, Seite 142
- ↑ Neue Ruhr/Rhein-Zeitung vom 5.1.1946
- ↑ Walsumer Geschichte und Geschichten 1992, S. 6
- ↑ Walsumer Geschichte und Geschichten 1992, S. 6 / 100 Jahre Gemeinde Walsum 1. April 1905 - 1. April 2005 (Festschrift), S. 18-20
- ↑ Walsumer Geschichte und Geschichten 1992, S. 6 / 100 Jahre Gemeinde Walsum 1. April 1905 - 1. April 2005 (Festschrift) , S. 18-20
- ↑ 100 Jahre Gemeinde Walsum 1. April 1905 - 1. April 2005 (Festschrift) , S. 18-20
- ↑ http://www.duisburg.de/ratsinformationssystem/bi/kp0040.php?__kgrnr=26&__cgrname=Bezirksvertretung%20Walsum
Literatur
- Rudolf Stampfuß: Der spätfränkische Sippenfriedhof von Walsum, Leipzig 1939
- Rudolf Stampfuß: Walsum - Vom Dorf zur Industriegemeinde, Walsum 1955
- Walsum an der Wende 1905-1975, eine Illustrierte für die Bürger unserer Stadt, Walsum 1974
- Kleine Geschichte der Stadt Duisburg, Duisburg 1983
- Heimatverein Walsum: Walsumer Geschichte und Geschichten, Duisburg 1983ff (bisher 15 Ausgaben)
- Friedrich-Karl Bassier / Egon Kallrath: Walsum - Die Geschichte eines Bergwerkes, Walsum o. J. (1989)
- Heinz Dohmen: Hildegard Bienen - Band II: Werke von 1977-1990, Recklinghausen 1991
- Bernhard Schleiken: Walsum - Höfe, Kirche und Kommende, Walsum/Ravensburg 2001 (Materialien zur Walsumer Geschichte, Band 1)
- 100 Jahre Gemeinde Walsum 1. April 1905 - 1. April 2005 (Festschrift), Duisburg 2005 (erhältlich bei: bza.walsum@stadt-duisburg.de)
- 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Walsum-Aldenrade, Duisburg 2005
- 75 Jahre Vennbruchschule (Festschrift zum Jubiläum der Walsum-Vierlindener Schule), Duisburg 2005
Weblinks
- Website des Bezirks
- Website des Bezirksamtes
- Luftaufnahme Nordhafen / Schacht Walsum
- Chronik Schacht Walsum
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51.5327777777786.7086111111111Koordinaten: 51° 32′ N, 6° 43′ O
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