GDVP

GDVP

Die Großdeutsche Volkspartei (GDVP oder GdP) war eine politische Partei Österreichs, die am 8. August 1920 aus der Großdeutschen Vereinigung, einem 1919 von Franz Dinghofer gegründeten Zusammenschluss deutschnational und deutschliberal gesinnter Abgeordneter, in Salzburg entstanden war. Schließlich gehörten ihr 17 Gruppierungen an. Nach der Parteigründung stellten vor allem hohe Beamte und Lehrer höherer Schulen einen großen Teil der Mitgliedschaft.

Geschichte

Die Großdeutsche Partei war eine Nachfolgeorganisation der „Deutschnationalen Bewegung“ und war großdeutsch ausgerichtet. In vielen Dingen vertrat sie Positionen der Alldeutschen und ihrer Verbände bei geringerem Anteil von antisemitischen Komponenten. Sie galt als national-liberale Partei Österreichs. Die Großdeutsche Volkspartei, die entschieden für den „Anschluss“ an das Deutsche Reich eintrat und in dieser Frage die Bevölkerungsmehrheit in Österreich hinter sich wusste, war somit auch ein entschiedener Gegner der Bestimmungen des Friedensvertrags von Saint-Germain-en-Laye. Daneben zeichneten sich nationalsozialistische Tendenzen in der GDVP ab, wie Antisemitismus und die Ablehnung von Materialismus und Klerikalismus.

Als Parteifarben führte die Großdeutsche Partei die Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold und sie war in der Zeit zwischen 1920 und 1932 Regierungspartei in Österreich: Von 1921–1932 war diese Partei gemeinsam mit den Christlichsozialen an der Regierung beteiligt und stellte von 1922–27 den Vizekanzler. Nach dem Verlust der Regierungsbeteiligung traten viele Mitglieder aus und wechselten zu der Heimwehr und den Nationalsozialisten über. 1933 schlossen die Großdeutschen eine Kampfgemeinschaft mit der österreichischen NSDAP. In der neuen „Ständeverfassung“ des Jahres 1934 waren in Österreich alle Parteien verboten, und mit dem „Anschluss“ 1938 gingen die meisten Mitglieder der Großdeutschen Partei in der NSDAP auf.

1945 schlossen sich die Mitglieder der ehemaligen Großdeutschen Partei und der NSDAP zu verschiedenen Gruppierungen zusammen, aus denen über den Verband der Unabhängigen schließlich die Freiheitliche Partei Österreichs hervorging.

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