Alfred Walheim

Alfred Walheim

Alfred Walheim (* 5. November 1874 in Ödenburg; † 21. Dezember 1945 in Wien) war ein österreichischer Autor und Politiker (GDVP, Landbund). Er war zweimal Landeshauptmann des Burgenlandes.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Alfred Walheim promovierte nach dem Studium der Germanistik 1898 an der Universität Wien. Er war als Mittelschulprofessor für Deutsch, Latein und Altgriechisch am Deutschen Staatsgymnasium in Kremsier und am Staatsgymnasium in Wien/Mariahilf tätig.

Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sich Walheim zunächst den Großdeutschen an, er war einer der Mitbegründer der GDVP-Burgenland. Von 1923 bis 1934 war Wahlheim Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag. Während dieser Zeit war er mehrmals (1922–1923, 1929–1931 sowie 1934) als Landesrat tätig. Im Laufe seiner politischen Karriere wechselte Walheim von den Großdeutschen zum Landbund. Von 1924 bis 1925 war er als Parteiloser auch im Bundesrat vertreten.

Vom 14. Juli 1923 bis zum 4. Januar 1924 folgte Walheim dem parteilosen Alfred Rausnitz, der zunächst zweiter Landesverwalter und ab 1922 erster Landeshauptmann des neuen Bundeslandes war, in dieser Funktion nach. Ein Grund für Rausnitz' Rücktritt war ein Antrag Walheims, der mit der GDVP bei einer Abstimmung in der lokalen Schulpolitik über den Einfluss der katholischen Kirche auf das Schulwesen, die Sozialdemokraten unterstützte, während Rausnitz zur Meinung der Christlichsozialen tendierte. Dieser Punkt war in Restösterreich zwar bereits geklärt, war aber im Burgenland aufgrund dessen historischer Zugehörigkeit zur ungarischen Reichshälfte noch ungeklärt.

Bei den folgenden Nationalratswahlen 1923 musste Walheims GDVP herbe Verluste einstecken, sie verlor nahezu 80 % der Stimmen. Aufgrund einer rot-schwarzen Koalition verlor Walheim 1924 auch den Posten des Landeshauptmanns, er wechselte zum Landbund. Vom 25. November 1931 bis zum 18. Feber 1934 wurde Walheim erneut zum Landeshauptmann gewählt.

Neben seiner politischen Karriere war Walheim auch literarisch tätig, er verfasste Balladen und Beiträge als politischer Dichter zum "Scherer"

Werke

  • Balladen aus dem Burgenland. Wien 1933.
  • Brentanos 'Chronika eines fahrenden Schülers'. Wien 1912.
  • Emil Ertl: sein Leben und seine Werke; eine Studie. Leipzig 1912.
  • Der Sachsenkürassier: Bilder aus dem alten Österreich. Wien 1935.
  • Der Wiener Meerfahrt von dem Freudenleeren: Ein altdeutscher Schwank des 13. Jahrhunderts. Wien 1922.

Literatur

  • Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. I. Teil (1923–1938). Eisenstadt 1972

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