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Ford GT40 (1965) Hersteller: Ford Karosserie: GFK-Aufbau Motor: V8 ohc Bohrung/Hub (mm): 101,6 x 72,9 Hubraum: 4737 cm³ Leistung: 380 PS (Rennversion) bzw. 335 PS (Serie) Chassis: Selbsttragend Aufhängung: Einzelrad rundum mit Dreiecklenkern und Schraubenfedern Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb Höchstgeschwindigkeit: 274 km/h 1965er Ford GT40 beim Chrysler Concours Grand Prix 2005 in Indianapolis Der Ford GT40 ist ein Rennwagen, der von 1966 an vier Jahre in Folge das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Er wurde benannt nach der Klasse (Gran Turismo, in der er nie homologiert war) und seiner Bauhöhe von 40 Zoll. Insgesamt 134 Fahrzeuge (Renn- und Straßenwagen) wurden von 1964 bis 1968 gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte: Fords Wiedereinstieg in den Rennsport
Im Jahre 1962 wollte Henry Ford II wieder in den internationalen Rennsport einsteigen, um die zu jener Zeit immer populärer werdenden Langstreckenrennen in Le Mans und Indianapolis für die Werbung seiner eigenen Autos zu nutzen. Gerade bei den jungen Leuten stiegen diese Veranstaltungen immer weiter in der Gunst. Zu dieser Zeit dominierten die Europäer klar in diesem Feld, nicht zuletzt, weil die amerikanischen Automobilhersteller sich 1957 freiwillig zu einem Rückzug aus dem Motorsport entschlossen hatten. Dieser Umstand schlug sich negativ auf das Image der Automarke aus, galt doch ein erfolgreicher Einsatz im Rennsport immer als überzeugender Beweis für Ingenieurskunst und Zuverlässigkeit. Gerade diese Werte wollte Ford mit dem Einstieg (und dem geplanten Erfolg) in den Rennen von Le Mans gewinnen.
Entwicklungsgeschichte des Ford GT40 (1965–1968)
Um möglichst schnell um die vorderen Plätzen mitfahren zu können, wollte Henry Ford II die komplette Firma Ferrari kaufen. Die anfänglichen Verhandlungen mit Enzo Ferrari liefen gut an. Als „Il Commendatore“ erklärte, er wolle die zukünftige Rennabteilung von „Ford-Ferrari“ leiten, die dann auch noch Ferrari-Ford heißen sollte, lehnte Ford ab. Im Mai 1963 platzte der Kauf endgültig, als Enzo Ferrari verkündete, dass Ferrari nicht mehr zum Verkauf stünde.
Der Bau des GT40 kann somit als Vergeltung gesehen werden: Ford beschloss, ein eigenes, ehrgeiziges Sportprogramm auf die Beine zu stellen und Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans zu schlagen. Dafür wurde in Slough, England, ein spezielles Entwicklungsteam eingesetzt. Man versicherte sich der Hilfe von Eric Broadley (einschließlich seines Prototyps Lola mit Ford-V8-Motor) und verpflichtete danach John Wyer (früher Aston Martin) als Leiter des Programms. Das Ergebnis war 1964 der GT40.
1965 entschied man aber, eine begrenzte Stückzahl in den Verkauf zu bringen. Der Mk 1 wurde im Rennkit verkauft, der Mk 3 sollte bei Bedarf als Spielzeug für ein paar reiche Männer veräußert werden. Unter der bulligen Karosserie befand sich ein stabiler Rahmen aus Stahl. In den Prototypen arbeitete ein 4,2-Liter-V8 mit Colotti-Getriebe von Ford USA, die Straßenversionen verfügten dagegen über 4,7-Liter-Motoren (stets vor der Hinterachse eingebaut) und ZF-Getriebe.
Ford baute einen neuen 7-Liter-Motor für den Mk 2, um 1966 in Le Mans endlich gewinnen zu können. Chris Amon und Bruce McLaren feierten den lange erhofften Sieg über Ferrari. 1967 bekam der GT40 für Le Mans eine neue Karosserie und ging als MK IV an den Start. Der Vorjahressieg konnte wiederholt werden. Spätere Versionen gewannen auch 1968 und 1969. Die Rennwagen waren etwa 320 km/h schnell.
Die Produktion begann Anfang 1965 in Slough; fast alle Modelle wurden dort in den nächsten drei Jahren gefertigt. Nur eine Handvoll Exemplare mit gültiger Straßenzulassung wurde verkauft. Nachteile des GT40 waren die schwache Lüftung und die schlechte Rundumsicht. Insgesamt wurden 124 Stück gebaut, davon zwölf Prototypen und zehn Mk 4. Ford selbst spricht von 94 Serienwagen, davon wurden sieben Mk 3 und 31 Mk 1 für die Straße umgerüstet.
Die Neuauflage des Ford GT40
Hauptartikel: Ford GT
Der Ford GT90, ein Konzeptfahrzeug aus dem Jahre 1995 nahm die Nomenklatur des GT40 wieder auf. Hierbei bezieht sich die Zahl im Namen nicht mehr auf die Bauhöhe, sondern auf das Jahrzehnt seiner Entstehung.
Im Jahre 2002 zeigte Ford auf einer Autoausstellung den eigentlichen Erben des Ford GT40. Mit moderner Technik und kaum verändertem Aussehen präsentierte man den nun Ford GT genannten Wagen. Aus zweierlei Gründen verzichtete man auf den Zusatz „40“. Erstens hatte sich Ford die Rechte an dem Namen „GT40“ nie gesichert. Auf die Forderung von 40 Millionen US-Dollar des Inhabers wollte Ford nicht eingehen. Zweitens geriet der neue Wagen 43 Zoll hoch, somit wäre die Bezeichnung nicht mehr passend gewesen.
Technische Daten
Ford: GT Motorbauart: V8 (Mitte längs) Hubraum: 5409 cm³ Leistung: 368 kW (550 PS) bei 6500/min Drehmoment: 770 Nm bei 4500/min Vmax: 306 km/h 0–100 km/h: 3,3 s Verbrauch: keine Angabe Tankinhalt: keine Angabe Leergewicht: 1595 kg Literatur
- John Allen: FORD GT40 Super Profile. Haynes Publishing Group, Somerset 1983, ISBN 0-85429-332-9
- Martin Brüggemann: Der Ferrari-Killer Ford GT40. GT40 - die schnellste Art der Ford-Bewegung. Oldtimer Markt 1/99, VF Verlagsgesellschaft mbH, Mainz, S. 8-17, ISSN 0943-7320
- Adrian Streather: Ford GT - Then, and Now. Veloce Publishing, Dorchester 2006. ISBN 978-1-84584-054-9. (Deutsche Ausgabe erscheint im Herbst 2007)
Weblinks
- Amerikanische Ford-Website (englisch)
- Ein schön geschriebener englischer Artikel (englisch)
- Die private Website von Carroll Shelby (englisch)
- Straßenversion Mk.3
- Mk.4 am Start 1967
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