- Gabrieleño
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Die Tongva ("Leute der Erde"), auch Gabrieleño, sind ein Indianerstamm, der im Gebiet von Los Angeles lebte und heute im Süden Kaliforniens heimisch ist.
Die Tongva bewohnten beim ersten Kontakt mit den europäischen Einwanderern das gesamte Los Angeles Basin und die Inseln Santa Catalina, San Nicholas, San Clemente und Santa Barbara. Von Topanga Canyon bis Laguna Beach, von den San Gabriel Mountains bis zum Pazifischen Ozean lebten sie auf dem Land, das heutzutage Los Angeles und Orange County genannt wird.
Inhaltsverzeichnis
Kultur
Ihre religiösen Zeremonien fanden im Kreis innerhalb des Dorfes statt. Ein Dorf hatte ca. 400 - 500 Hütten. Die Tongva glaubten nicht an böse Geister oder irgendein Konzept von Hölle und Teufel, bis die Spanier ihnen diese Ideen nahe brachten.
Ihr Konzept von der Erschaffung der Welt sah ein Höchstes Wesen vor, das Ordnung in das Chaos der Welt brachte, indem es die Welt auf die Schultern von sieben dafür vorgesehenen Riesen legte. Dann fuhr das Höchste Wesen fort, Tiere, Pflanzen, Männer und Frauen zu erschaffen. Die Tongva glaubten, dass die Menschen aus dem Norden stammten, wo das Höchste Wesen residierte, und dass ihre Vorfahren vom Höchsten Wesen selbst in die Gegend von Los Angeles County und Orange County geführt worden waren. Sie schätzten Tümmler und Eulen sehr, diese wurden niemals getötet. Für die Heilung war ein Medizinmann zuständig.
Geschichte
Die Tongva ruderten 1542 mit ihren großen Kanus auf den Pazifischen Ozean hinaus, um Juan Rodriguez Cabrillo, den spanischen Entdecker, zu begrüßen und einzuladen. Als dann 1781 die ersten spanischen Siedler die Gegend erreichten, gab es noch schätzungsweise 5.000 Tongva. Sie wurden zu diesem Zeitpunkt auch "Gabrielinos" genannt, wegen der Mission de San Gabriel, in der viele von ihnen zwangsweise zum christlichen Glauben bekehrt worden waren.
Die Gemeinschaften der Tongva und ihre Kultur verfielen rapide mit der Gründung der Mission de San Gabriel 1771. Als die ersten amerikanischen Siedler 1841 die Gegend erreichten, waren die Tongva zerstreut und arbeiteten meist auf niedrigstem Niveau für die spanisch-mexikanischen Landbesitzer. Weiterhin dezimierten Krankheiten die eingeborene Bevölkerung. Nach heutigen Schätzungen leben noch ca. einige hundert bis einige tausend Tongva im Süden Kaliforniens.
Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
Weblinks
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