Gajow

Gajow
Gajów
Gajów führt kein Wappen
Gajów (Polen)
DEC
Gajów
Gajów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Radków
Geographische Lage: 50° 32′ N, 16° 25′ O50.52972222222216.4158333333337Koordinaten: 50° 31′ 47″ N, 16° 24′ 57″ O
Höhe: 450 m n.p.m
Einwohner: 70
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Gajów (deutsch Reichenforst) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Radków (Wünschelburg).

Geographie

Gajów gehört durch seine geographische Lage zum Glatzer Kessel. Es liegt in Grenznähe zu Tschechien an der Straße von Radków nach Tłumaczów acht Kilometer südwestlich von Nowa Ruda. Nördlich erhebt sich der 556 m hohe Berg Gardzień (Hupprich). Nachbarorte sind Tłumaczów im Norden, Ścinawka Górna im Nordosten, Ratno Dolne im Südwesten, Ratno Górne und Radkow im Süden. Jenseits der Grenze liegen westlich die tschechischen Dörfer Božanov, Martínkovice und Otovice u Broumova.

Geschichte

Der Reichenforster Grund gehörte zum Distrikt Wünschelburg in der Grafschaft Glatz, mit der es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es war ursprünglich im Besitz der landesherrlichen Kammer, die die Waldungen teilweise roden ließ. 1577 verkaufte Kaiser Rudolf II. Reichenforst der Stadt Wünschelburg, die ein Vorwerk errichtete, das als Rittersitz diente. Es war seit 1599 im Besitz des Albrecht von Reibnitz. Spätere Eigentümer waren 1604 Tobias von Pannwitz, 1607 Sigmund von Walditz, 1616 Hans Heinrich von Ratschin, 1628 Heinrich von Langenau, 1637 Ernst Christian von Pannwitz und 1650 Mathäus Jacob von Kapellen. Dessen Witwe Sidonie Elisabeth von Hacke verkaufte Reichenforst 1694 an den Reichsgrafen Johann Ernst von Götzen (1667–1707), der es mit seinem Tunschendorfer Gut verband.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Reichenforst zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien. Für 1805 sind ein herrschaftliches Vorwerk, ein Kretscham sowie 12 Gärtner- und zwei Häuslerstellen nachgewiesen. Mit der Landkreisgliederung waren 1816–1853 der Landkreis Glatz und 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte Reichenforst bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Reichenforst 1945 an Polen und wurde in Gajów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Gajów zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Literatur

  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 5, ISBN 3-927830-19-4, 67–70

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