Galaktorrhoe

Galaktorrhoe
Klassifikation nach ICD-10
O92.6 Galaktorrhoe
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Galaktorrhoe (von griech. γάλα, gála; Genitiv γάλακτος, gálaktos, „Milch“ und ῥέω, rhéo, „ich fließe“), auch bekannt unter den Schreibweisen Galactorrhöe oder Galactorrhö, im Volksmund auch (krankhafter) Milchfluss genannt, beschreibt den Austritt von Muttermilch oder muttermilchartigem Sekret aus der Brust, bei Frauen ohne dass eine Schwangerschaft und Wochenbett stattgefunden hat und ohne dass das Stillen fortdauert.

Bei manchen Frauen kann durch Drücken der Brustwarze Milchfluss bewirkt werden, da durch die Stimulation das Hormon Prolaktin ausgeschüttet wird, ein Sexualhormon, welches beim Stillen eine unterstützende Funktion hat. Der Prolaktinspiegel kann bei Frauen ansteigen, wenn sie hormonelle Verhütungsmittel wie die Anti-Baby-Pille nehmen, Drogen konsumieren oder psychische Probleme haben und unter Stress stehen, aber auch als Nebenwirkung von Blutdrucksenkern und Neuroleptika.

Meist ist der Milchfluss ungefährlich, und in der Hälfte der Fälle kann keine Ursache gefunden werden. Ein Arztbesuch wird aber angeraten, wenn der Milchfluss anhaltend ist, nur einseitig vorkommt, von selbst austritt, Schmerzen bereitet, riecht und/oder klebrig, eitrig oder blutig ist, da dies ein Hinweis auf ein frühes Stadium von Brustkrebs sein könnte. Galactorrhoe kann bei beiden Geschlechtern, Kindern und sogar bei Säuglingen (Hexenmilch) auftreten, bei erwachsenen Männern sollte stets eine diagnostische Abklärung erfolgen.

Ein Milchfluss bei gleichzeitigem Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe) kann auf ein Prolaktinom hinweisen.

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