Galata (Türkei)

Galata (Türkei)
Karaköy, früher Galata

Galata (heute Karaköy) ist ein Stadtteil (genauer: ein Teil des Stadtteils Beyoğlu) auf der europäischen Seite des heutigen Istanbul, dessen Name, ähnlich wie beispielsweise Gallien oder das iberische Galicien, auf die frühe Besiedelung durch Kelten (Gallier) hinweist. Aufsehenerregende Gebäude, wie die heute an Stelle der gleichnamigen historischen Brücke bestehende Galatabrücke oder der Galataturm, bewahren diesen Namen ebenso wie das Elite-Gymnasium Galatasaray und der Sportclub Galatasaray Spor Kulübü (Fußball, Basketball, Wasserball, Volleyball etc).

Nur 400 Meter von Byzanz entfernt lag Galata auf der Nordseite vom Goldenen Horn am Hafen von Konstantinopel, an der Kreuzung von drei Gewässern: Bosporus, Marmarameer (Propontis) und Goldenes Horn.

Konstantinopel, heute als "historische Halbinsel von Istanbul" genannt, war die orthodoxe bzw. islamische Reichshauptstadt vom Oströmischen bzw. Osmanischen Reich, Galata war hingegen die genuesisch-italienisch-katholische Handelsstadt mit einer eigenen Stadtmauer.

Galata gilt als größte italienische Handelskolonie, außerhalb des lateinischen Kulturkreises. Die reichsten genuesischen Händler und Bankiers, die mit dem Orient Handel betrieben hatten, lebten hier.

Galata war in byzantinischer Zeit eine eigene Stadt am nördlichen Ufer des Goldenen Horns. Mit dem Teil Pera (Beyoğlu) bildete Galata hier die andere europäische Seite zum gleichwohl europäischen historischen Konstantinopel, deren zeitweilig starke jüdische Prägung - seit der Regentschaft der Genueser im Byzantinischen Reich und im frühen Ottomanischen Reich - in noch heute betriebenen Synagogen wie der Neve Shalom oder dem Hohen Rabbinat zu erkennen ist.

Nach dem 1.Weltkrieg wurde Galata von den Siegermächten Großbritannien und Frankreich zu einer alternativ-Reichshauptstadt ausgebaut.

Rue de Grand Istiklal Caddesi und die Gegend (Beyoglu/Cihangir/Tophane) besitzt heute nach wie vor eine der größten Häusersammlungen der Jugendstil der Welt, die heute unter Denkmalschutz stehen. Die Inhaber dieser Häuser waren meistens französische, italienische Bankiers und osmanische-Griechen, die 1924 nach Athen auswandern mussten.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

41.02277777777828.9736111111117Koordinaten: 41° 1′ N, 28° 58′ O


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